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WTI: Purzeln im Frühling die Preise?

Die Erdölsorte WTI legte in den vergangenen Wochen kräftig zu. Der strenge Winter in den USA erhöhte den Heizölbedarf. Wegen des näher rückenden Frühlings stellt sich jedoch die Frage, ob nun die Nachfrage des Energieträgers erst einmal wieder abnimmt.

BÖRSE am Sonntag

Die Erdölsorte WTI legte in den vergangenen Wochen kräftig zu. Der strenge Winter in den USA erhöhte den Heizölbedarf. Wegen des näher rückenden Frühlings stellt sich jedoch die Frage, ob nun die Nachfrage des Energieträgers erst einmal wieder abnimmt.

Rund zwölf Prozent hat der aktuelle aktivste WTI-Future, der für April, seit dem Zwischentief von Anfang Januar dieses Jahres zugelegt. Das US-Öl entwickelte sich damit deutlich besser als das Nordseeöl Brent, das sich bis dato um rund vier Prozent verteuerte. Der untypische Preisabschlag von WTI zum europäischen Konkurrenten verringerte sich damit auf zuletzt etwa 6,75 US-Dollar. Anfang Januar waren es mehr als 13, im November 2013 noch mehr als 17 US-Dollar. In dieser Preisentwicklung schlägt sich der lange, kalte Winter in den USA nieder, der den Bedarf an Heizöl erhöhte. Zur Herstellung wird Erdöl benötigt, was dessen Nachfrage und damit den Preis anheizte.

Väterchen Frost ist auch weiterhin aktiv und sorgt in Teilen der USA für anhaltende Kälte. Der Winter ist also noch nicht vorbei. Der Frühling steht jedoch vor der Tür. Für diese Erkenntnis reicht der Blick in den Kalender. Der Höhepunkt der Heizperiode ist bereits überschritten und der Bedarf an Wärme dürfte in den nächsten Wochen sukzessive sinken. Damit einhergehen könnte eine rückläufige Erdölnachfrage. Auch weil die US-Raffinerien zwischen Februar und April ihren Frühjahrsputz machen, die nötigen Wartungsarbeiten und Anpassungen vornehmen, um sich auf die steigende Benzinnachfrage im Sommer vorzubereiten. Die Produktionspausen mindern daher den Bedarf. Gleichzeitig dürfte die Erdölproduktion in den USA im Frühling anziehen. Sollten sich zudem die zuletzt verstärkten Wachstumssorgen, beispielsweise für China, verstärken, könnte dies den Ölpreis wieder drücken.

Aus charttechnischer Sicht hat der April-Future in der Vorwoche sein Zwischenhoch von Ende August 2013 bei 102,46 US-Dollar erreicht. Es könnte sich als hartnäckiges Hindernis erweisen. Gelänge indes ein nachhaltiger Sprung darüber, kann dies als Long-Signal gewertet werden. Es hätte jedoch sehr spekulativen Charakter.