Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe >

Zucker: Eine Versuchung wert?

Zucker ist aus charttechnischer Sicht derzeit äußerst interessant. Man sollte daher die weitere Entwicklung im Auge behalten, könnte der süße Rohstoff doch eine Versuchung auf der Long-Seite wert sein.

BÖRSE am Sonntag

An der Terminbörse ICE ist die Talfahrt des Zuckerpreises seit den Hochs Anfang April 2011 klar erkennbar. Ursache dafür war die weltweit steigende Produktion, die das Angebot dermaßen erhöhte, dass damit der Bedarf mehr als gedeckt werden konnte, was letztlich die Preise drückte. Kostete ein US-Pfund Zucker im Januar 2012 noch mehr als 36 US-Cent fiel der Preis bis zum Tief im Juli dieses Jahres auf weniger als 16 US-Cent. Dann startete jedoch eine Erholung, die sich zu einem Versuch entwickelte, aus charttechnischer Sicht einen Boden zu bilden, der wiederum die Grundlage für einen Trendwechsel sein könnte. Und dieses Szenario scheint Form anzunehmen, wie beispielhaft die Entwicklung des aktuell aktivsten Futures, den für März 2014, zeigt.

Mit dem kräftigen Anstieg in der vergangenen Woche ist er über seinen Widerstand bei 17,78 US Cent geklettert, der aus dem Zwischenhoch von August 2013 resultiert. Es sieht damit nach einem komplettierten Doppelboden aus. Ein Szenario, für das auch das in den vergangenen Wochen deutlich angezogene Handelsvolumen spricht. Ein erstes Long-Signal ist damit gegeben. Knapp über der nun überwundenden Hürde verläuft zudem die übergeordnete Abwärtstrendlinie. Auch sie wurde nun leicht überschritten. Nun kommt es darauf an, ob sich dieser Ausbruch als nachhaltig erweist. Sollte dies der Fall sein, wäre damit ein weiteres Long-Signal gegeben, das spekulative Käufe rechtfertigen könnte.

Als Ursache für die jüngst steigenden Preise gelten die Regenfälle in Brasilien, dem weltweit größten Zuckerproduzenten. Sie verzögern in der größten Anbauregion des Landes die Ernte von Zuckerrohr und damit auch die Zuckerproduktion. Die Frage ist, ob dieser kurzfristig preistreibende Effekt nachhaltig Bestand hat, angesichts der insgesamt erwarteten üppigen Ernte und den nun auch bald beginnenden Ernte von Zuckerrohr und Zuckerrüben in der nördlichen Hemisphäre.