Zucker: Leckerli für die Bullen?
Der Zuckerpreis zeigte zu Jahresbeginn einen kurzen aber knackigen Anstieg. Seit dem Zwischenhoch Anfang März ist jedoch die Luft raus. Jüngst regten sich die Bullen wieder etwas stärker. Erwächst daraus ein größerer Aufwärtsimpuls?
Der Zuckerpreis zeigte zu Jahresbeginn einen kurzen aber knackigen Anstieg. Seit dem Zwischenhoch Anfang März ist jedoch die Luft raus. Jüngst regten sich die Bullen wieder etwas stärker. Erwächst daraus ein größerer Aufwärtsimpuls?
Seit Anfang März dieses Jahres ist der Zuckerpreis in einer seitwärts gerichteten Konsolidierung gefangen. Er pendelt im Bereich von etwa 17,50 bis 18,80 US-Cent. Zuletzt wurde deren untere Begrenzung besagter Bewegung getestet. Die aus dem Zwischentief Ende März resultieren Unterstützung bei 17,49 US-Cent hielt jedoch der Attacke der Bären stand. Der Preis setzte zu einer Gegenbewegung an. Er sprang dabei zurück über den 200-Tage-EMA. Nun könnte als nächstes die obere Begrenzung der Konsolidierung im Bereich von etwa 18,85 US-Cent getestet werden. Sollte sie überwunden werden, gäbe es bei 19,43 US-Cent das nächste Hindernis. Prozyklische Long-Positionen bieten sich daher erst bei einem nachhaltigen Sprung über diese Marke an. Erste spekulative Käufe könnten jedoch schon jetzt in Erwägung gezogen werden, wenn man davon ausgeht, dass sich die jüngst treibenden fundamentalen Faktoren verstärken.
Im Blick sind die beiden weltweit größten Zuckerproduzenten. In Brasilien wird eine steigende Ethanolproduktion für den Einsatz als Kraftstoff erwartet, was das Zuckerangebot des größten Zuckererzeugers und Exporteurs für den Weltmarkt mindern könnte. Daneben ist es in den indischen Anbauregionen von Zuckerrohr sehr trocken. Daraus speisen sich Sorgen einer geringer als erwarteten Ernte. Indien, der weltweit zweitgrößte Produzent und größter Verbraucher der kaloriengeschwängerten Versuchung, könnte daher nach vier Jahren als Nettoexporteur wieder zum Nettoimporteur werden. Angesichts dieser Punkte verstärkte sich der Druck bei den Bären Short-Positionen abzubauen, was jüngst die Zuckerpreise zusätzlich gestützt haben könnte. Sollte sich die Annahme eines geringer als bislang erwarteten weltweiten Angebots erhöhen, könnte dies für eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtsimpulses sorgen, der sich dann vielleicht zu einem größeren Anstieg mausert.