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Sind die steigenden US-Kurse der Auftakt für einen weiteren Absturz?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in einem Bärenmarkt auch Phasen gibt, in denen die Kurse wieder steigen. Oft kommt jedoch danach ein umso tieferer Absturz. Das giltbesonders dann, wenn die Gründe für den kurzfristigen Aufschwung sich nicht bewahrheiten. Das könnte auch bei den aktuell steigenden Kursen zutreffen, denn eigentlich gibt es derzeit kaum positive Nachrichten, die sie erklären würden – ganz im Gegenteil.

(Foto: Bart Sadowski / Shutterstock)

Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in einem Bärenmarkt auch Phasen gibt, in denen die Kurse wieder steigen. Oft kommt  jedoch danach ein umso tieferer  Absturz. Das giltbesonders dann, wenn die Gründe für den kurzfristigen Aufschwung sich   nicht bewahrheiten. Das könnte auch bei den aktuell steigenden Kursen zutreffen, denn eigentlich gibt es derzeit kaum positive Nachrichten, die sie erklären würden – ganz  im Gegenteil.

Die Kurse an den US-Aktienmärkten sind seit Anfang dieser Woche deutlich gestiegen. Zwarmussten sie Mitte dieser Woche einen kleinen Knick verkraften, doch aktuell sieht es danach aus, als würden sie die Woche im Plus abschließen. Das vierte Quartal 2022 hat damit einen guten Start hingelegt und bei Investoren die Hoffnung geschürt, dass es an den Aktienmärkten wieder bergauf gehen könnte. Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX, hält diese Einschätzung jedoch für verfrüht, denn an der Gesamtsituation hat sich bislang wenig geändert.

„Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in einem Bärenmarkt auch Phasen gibt, in denen die Kurse wieder steigen. Oft kommt jedoch danach ein umso tieferer Absturz. Das gilt besonders dann, wenn die Gründe für den kurzfristigen Aufschwung sich nicht bewahrheiten“, erklärt er. „Das könnte auch bei den aktuell steigenden Kursen zutreffen, denn eigentlich gibt es derzeit kaum positive Nachrichten, die sie erklären würden –ganz im Gegenteil!“

Tatsächlich geben die kürzlich veröffentlichten Arbeitsmarktdaten nicht unbedingt Anlass zur Freude. So waren im August nur 10,1 Millionen offene Stellen ausgeschrieben –so wenig wie seit 13 Monaten nicht mehr. Außerdem fiel der Manufacturing Indexdes Institute for Supply Management im September auf 50,9 Prozent und damit auf ein 28-Monats-Tief. „Die Zahlen deuten darauf hin, dass die hohe Inflation und die steigenden Zinsen mittlerweile ihren Tribut von der US-Wirtschaft fordern. Insbesondere der Arbeitsmarkt hat sich deutlich abgekühlt. Für die Aktienmärkte sind das eigentlich keine guten Voraussetzungen“, fasst der Experte zusammen.

Dietrotzdem steigenden Kurse erklären sich lautSadowski durch die Hoffnung vieler Investoren, dass die Fed auf die schlechten Wirtschaftsdaten reagieren wird. „Es sieht ein wenig so aus, als ob einige Marktteilnehmer der Fed nicht zutrauen, ihren Kurs durchzuziehen. Die aktuellen Zahlen aus der US-Wirtschaft werden hier als Gegenwind zum Fed-Kurs interpretiert, mit höheren Zinsen die Inflation einzudämmen. Sie hoffen offenbar, dass die Fed vor dem Druck einknickt und die Zügel bei der Geldpolitik wieder lockerer lässt“, so der Experte. „Allerdings entspricht diese Erwartungshaltung nicht dem, was Powell angekündigt hat. Er ist sich bewusst, dass die Inflationsbekämpfung ihren Preis fordern wird und durchaus schmerzhaft werden könnte.Ein Einlenken ist von seiner Seite daher eher unwahrscheinlich.

“Das ist auch der Grund, warum Sadowski zu Vorsicht mahnt. „Im Moment werden die steigenden Kurse von der Hoffnung auf eine Kursänderung der Fed getragen. Doch in dem Moment, in dem der Markt realisiert, dass diese nicht eintritt, könntedie Stimmung kippen–und damit die Kurse wieder fallen. Wie weit, lässt sichnoch nicht sagen. Darauf sollten sich Anleger vorbereiten und sich nicht von der Euphorie nach einigen Tagen steigender Kurse blenden lassen.

Quelle: Lynxbroker