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Zwei Cyber-Security-Aktien stemmen sich gegen den Trend

Im Krieg gegen die Ukraine setzt Russland auch Cyberattacken als Waffe ein. Dies zeigt einmal mehr wie wichtig eine ausreichend geschützte IT-Infrastruktur inzwischen ist. Die Aktien der Branchenführer werden deshalb gekauft, während der Gesamtmarkt strauchelt.

(Foto: rawpixel.com / Shutterstock)

Im Krieg gegen die Ukraine setzt Russland auch Cyberattacken als Waffe ein. Dies zeigt einmal mehr wie wichtig eine ausreichend geschützte IT-Infrastruktur inzwischen ist. Die Aktien der Branchenführer werden deshalb gekauft, während der Gesamtmarkt strauchelt.

Die Gefahr von Hackerangriffen, ob auf den Staat, Unternehmen oder private Haushalte wächst beständig. Russland nutzt Cyberattacken in der Ukraine nun sogar als Kriegsinstrument. Die Gefahr aus dem Netz war noch nie so real wie heute. Auch, weil inzwischen ohne Internet so gut wie nichts mehr geht. Fällt dann ein Server aus oder können bestimmte Daten nicht mehr weiterverarbeitet werden, stehen schnell ganze Fabriken lahm. 2021 belief sich die Schadensumme durch Cyberkriminalität laut „Cybersecurity Ventures“ in Gänze auf sechs Billionen US-Dollar. In den nächsten Jahren erwarten Experten einen Anstieg auf über zehn Billionen Dollar. Auch in Deutschland nehmen die Hackerangriffe zu und verursachen immer mehr Schaden. Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom kosteten Cyberattacken der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr 223 Milliarden Euro.

Was für viele Unternehmen zu einer massiven Herausforderung wird, ist für die Unternehmen, die sich auf Cyber-Software spezialisiert haben ein Grund zur Freude. Lange Zeit hinten angestellt, gewinnt der Schutz vor unsichtbaren Eindringlingen in das eigene Netzwerk vor allem für den Staat und viele Unternehmen plötzlich im Eiltempo an Bedeutung.

Eine ganze Branche katapultiert sich so aus ihrer Nische. Dem Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik nach, müssten rund 20 Prozent der IT-Ausgaben von Unternehmen in Zukunft für Sicherheitsleistungen ausgegeben werden. Aktuell investieren deutsche Unternehmen allerdings nur zwischen einem zehn Prozent in ihre digitale Sicherheit. Entsprechend groß scheint das Wachstumspotenzial für die Unternehmen der Cyber-Security. Das Marktforschungsunternehmen IDC hat errechnet, dass der Markt allein in Deutschland 2021 um 9,6 Prozent wuchs. 2022 rechnen die Experten mit 9,9 Prozent Wachstum.

Während der Gesamtmarkt aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine strauchelt und seit Jahresbeginn deutlich verloren hat, stemmen sich wohl auch deshalb zwei Cyber-Security-Unternehmen auffällig erfolgreich gegen den Trend. Eines davon ist Fortinet. Die Kalifornier haben sich mit ihrer Security-Fabric-Plattform auf die Abdeckung der gesamten Sicherheitsinfrastruktur spezialisiert. Dieses Geschäftsmodell passt in die Zeit. Seit 2016 haben sich die Umsätze pro Jahr um rund 15 Prozent erhöht, der Gewinn hat sich verzehnfacht. Der Aktienkurs hat sich auf Fünfjahressicht fast versiebenfacht. Den Abverkauf im Technologiesektor hat Fortinet bislang vergleichsweise gut weggesteckt. Der Krieg in der Ukraine stützt den Kurs nun sogar, weil er einmal mehr offenlegt, wie unabdingbar eine gute Cyber-Security heutzutage ist.

Das gilt auch für Palo Alto Networks. „Das multinationale Unternehmen betreibt eine Plattform, die Firewalls verwaltet und diese Firewalls mittels Cloudanwendungen um zusätzliche Sicherheitsaspekte erweitert. Das gibt den Unternehmen die Chance je nach Bedarf neue Services hinzuzubuchen“, schreiben die Experten der Schweizer Bank Vontobel. Die Aktie kletterte Anfang März mit 595 Dollar sogar auf ein neues Rekordhoch. Aktuell kostet der Anteilsschein rund 550 Dollar. Palo Alto Networks erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 4,26 Milliarden US Dollar. Unter dem Strich blieb aber noch ein Verlust von knapp 500 Millionen Dollar hängen. Anleger stört das bislang nicht. Auch die Analysten sind sowohl bei Fortinet wie auch bei Palo Alto Networks mehrheitlich von weiter steigenden Kursen überzeugt.

OG