Auf chinesische Konsumlust setzen
Seit dem Absturz der chinesischen Aktienmärkte, vor allem der überteuerten chinesischen Inlandsbörsen, sind chinesische Aktien bei westlichen Anlegern in Ungnade gefallen. In der deutschen Presse gibt es eine Horrormeldung nach der anderen aus China zu lesen. Aber in der Realität sieht es gar nicht so düster aus. Das zeigen auch die Kursanstiege vieler China-Aktien.
Kürzlich sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die Autoverkäufe in China im Februar um 25% angestiegen sind. Tatsächlich geht die Chinesische Automobilproduzentenvereinigung CAAM davon aus, dass die Autoverkäufe in China im Jahr 2009 so weit ansteigen werden, dass in China erstmals mehr Autos verkauft werden als in den USA.
Eine weitere große Story in der chinesischen Wirtschaft: Wenn der größte chinesische Mobilfunkanbieter China Mobil mit seinen Geschäftszahlen die Erwartungen der Analysten erfüllt, dann hat der chinesische Konzern den Konkurrenten Vodafone als größtes Mobilfunkunternehmen der Welt abgelöst.
China und die chinesische Wirtschaft haben fraglos Probleme. Aber offensichtlich ist der chinesische Binnenmarkt mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern nicht nur intakt – ganz anders als in den USA und Westeuropa – der Konsum im Reich der Mitte wächst sogar, im Gegensatz zu der in Deutschland weit verbreiteten Meinung.
Kaufkraft ist vorhanden
Natürlich sind die Einzelhandelsumsätze seit dem Herbst 2008 auch in China rückläufig, aber die Wachstumsraten liegen immer noch bei 20% gegenüber den Vorjahresmonaten. Kein Wunder: Im Gegensatz zu den USBürgern haben die Chinesen eine Sparquote von bis zu 50%, was ein weltweiter Spitzenwert ist. Im Reich der Mitte ist also Kaufkraft vorhanden – und die Daten zeigen, dass diese auch eingesetzt wird.
Zudem kommen aus China seit einigen Wochen wieder erste positive Wirtschaftsdaten. Damit ist das Reich der Mitte das erste Land überhaupt, in dem sich derzeit positive Anzeichen zeigen. So stiegen neben den Autoverkäufen auch die Zementproduktion, die Stahlproduktion und der Stromverbrauch wieder an.
Überraschend positiv fiel auch der chinesische Einkaufsmanagerindex aus, der im Februar den dritten Monat in Folge anstieg und von 45,3 Punkten im Januar auf 49,0 Punkte im Februar kletterte. Ein Wert oberhalb von 50,0 Punkten spiegelt in diesem Index Wirtschaftswachstum wider. Im November 2008 lag der Index noch bei 38,8 Punkten.
Spezialzertifikat für Chinas Binnenmarkt
Anleger, die in China investieren wollen, sollen den Fokus nicht auf den breiten chinesischen Markt, sondern auf besonders aussichtsreiche Branchen legen, wie beispielsweise den Konsum. Deshalb hat die DWS speziell für den zukunftsträchtigen chinesischen Binnenmarkt das DWS GO China Konsum TR Index Zertifikat auf den Markt gebracht. Das Zertifikat spiegelt den DWS China Consumption TR Index wider, der sich aus Unternehmen zusammensetzt, die von dem steigenden chinesischen Konsum profitieren dürften. Den Schwerpunkt innerhalb des Index bilden dabei defensive Konsumwerte. So machen die drei Schwergewichte HengAn International, ein Hersteller von Gesundheits-, Hygiene- und Kosmetikartikeln, sowie China Yurun Food Group, ein großer Fleischproduzent, und Tencent, einen großen Internetportalbetreiber, zusammen über 30% des Index aus. Das Zertifikat besitzt keine Laufzeitbegrenzung. Da es sich um einen Total-Return-Index handelt, werden die Dividenden reinvestiert. Die Managementgebühr beträgt 1,2% pro Jahr, was für ein derartig exotisches Spezialzertifikat vertretbar ist.