Centrotherm Capped Bonus: Orderbuch prall gefüllt
Das Solartechnikunternehmen Centrotherm photovoltaics blickt zuversichtlich in die Zukunft: Nach einem Orderschub im vierten Quartal 2010 zeichnen sich für das laufende Geschäftsjahr einige Großaufträge ab. Das weitere Aufwärtspotenzial der Aktie dürfte jedoch begrenzt sein. In diesem Umfeld könnte sich ein Capped-Bonus-Zertifikat lohnen, ist doch eine zweistellige Rendite per annum realisierbar, falls die Notiz nicht stark fällt.
Im vierten Quartal 2010 füllte sich das Orderbuch bei Centrotherm photovoltaics rasant: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wuchs der Auftragseingang um 192% auf 342 Mio. Euro. Der Technologie- und Equipment-Lieferant für die Photovoltaikbranche erhielt vor allem aus Asien größere Orders. Gefragt waren insbesondere Anlagen zur Herstellung kristalliner Solarzellen.
Und die Nachfrage hält an: „Unsere Vertriebsmannschaft hat im asiatischen Raum bereits erste Aufträge von großen Bestandskunden für das zweite Halbjahr 2011 unterzeichnet“, sagt Finanzvorstand Thomas Riegler. Ein weiterer Großauftrag in Algerien steht anscheinend kurz vor dem Abschluss: Gemeinsam mit der deutschen Tochter des US-Konzerns Kinetic soll Centrotherm photovoltaics für 300 Mio. Euro eine Solarmodulfabrik errichten. Wegen der guten Auftragslage wird die Produktionskapazität am Standort Blaubeuren massiv aufgestockt. Nachdem im Vorjahr noch 60 Maschinen pro Monat gefertigt worden waren, will das Unternehmen 2011 rund 100 Anlagen monatlich ausliefern.
Kursfantasie durch Algerien-Gerücht
In der vergangenen Woche kletterte der Aktienkurs in der Spitze um gut 10%, allerdings nicht wegen der Aufträge aus Asien. Erst als das Gerücht einer 300-Millionen-Order aus Algerien die Runde machte, sprang der TecDAX-Titel an und erreichte sogar das von der Credit Suisse auf 35 Euro erhöhte Kursziel. Danach setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein. Ohnehin ist die Skepsis gegenüber Photovoltaikausrüstern unverändert groß bei Investoren. Erst vor wenigen Wochen wurden sie von der Gewinnwarnung des Centrotherm-Konkurrenten Roth & Rau überrascht. In der Folge fiel die Centrotherm-Notiz Anfang Januar unter 25 Euro. Aus charttechnischer Sicht ist der TecDAX-Titel zwischen 24 und 36 Euro eingekeilt. Der Mitte Januar erfolgte Ausbruch über den 200-Tage-Durchschnitt bei rund 29 Euro gibt aus technischer Sicht Anlass zur Hoffnung. Anleger sollten dennoch auf der Hut sein. Viele Analysten sind noch skeptisch, werden doch Aufträge nicht selten wieder storniert. Credit-Suisse-Experte Karsten Iltgen gehört mit seiner Einschätzung „Outperformer“ zu den Optimisten. Nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Wochen ist die Aktie zwar kein Schnäppchen mehr, aber auch nicht besonders teuer. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2011 von 13,4 liegt im branchenüblichen Rahmen.
Da ein Seitwärtstrend in den kommenden Monaten keinesfalls auszuschließen ist, bietet sich ein Capped-Bonus-Zertifikat an. Für eine Emission der BNP Paribas mit einer Obergrenze von 38 Euro errechnet sich eine Rendite von 10,7%; auf jährlicher Basis sind es sogar 12,5%. Diese Wertentwicklung wird jedoch nur erzielt, falls die Barriere von 20 Euro nicht unterschritten wird. Bis Mitte Dezember darf der Kurs also um maximal 39% fallen.