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Deutsche Telekom: Quartalszahlen überraschend gut

Der Ex-Monopolist Deutsche Telekom kann seine Marktposition in Deutschland nur mühsam verteidigen und bleibt im Auslandsgeschäft glücklos. Aufgrund der überdurchschnittlichen Dividendenrendite ist das Abwärtspotenzial der Deutsche-Telekom-Aktie trotzdem gering. Außerdem startet demnächst ein Aktienrückkaufprogramm. Füllt die Notiz nicht deutlich, lässt sich mit einem Capped-Bonus-Zertifikat eine prozentual zweistellige Rendite erzielen.

BÖRSE am Sonntag

Mit kleinen Verlusten reagierte der Kurs auf die Zahlen zum 2. Quartal. Dabei hatte die Deutsche Telekom die Erwartungen sogar übertroffen: Der Konzernumsatz fiel um 4,4% auf 15,5 Mrd. Euro, während die Analysten mit einem stärkeren Rückgang kalkuliert hatten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel nur um 4,7% auf 5 Mrd. Euro. Um 8,8% auf 475 Mio. Euro sank der Überschuss. Ohne Sonderbelastungen wie die Fusion des britischen Mobilfunkgeschäfts mit der France-Télécom-Tochter Orange wäre der Gewinn sogar gestiegen. Außerdem scheint sich die Lage hierzulande allmählich zu stabilisieren. „Ein ganz zentrales Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Deutschlandgeschäfts wiederherzustellen, haben wir erreicht", erklärte Konzernchef René Obermann im Rahmen einer Pressekonferenz in Bonn. Bei einem stagnierenden Umsatz legte das EBITDA der Sparte um 2,4% auf 2,4 Mrd. Euro zu. Auch in den USA und Europa erreichte die Gesellschaft ihre Ziele. Deshalb bestätigte Obermann die Prognose für das Gesamtjahr. Der Vorstand peilt im Konzern unverändert ein EBITDA von etwa 19,5 Mrd. Euro an, knapp 6% weniger als 2009.

Hohe Dividendenrendite lockt Investoren an

Die Analysten werden ihre Gewinnschätzungen also kaum anheben. Für 2010 rechnen die Banken im Schnitt mit einem Ergebnis von 0,77 Euro je Aktie. Das erscheint recht optimistisch, verdiente der Konzern im ersten Halbjahr doch lediglich 0,29 Euro je Anteilschein. Auch wenn sich der Ertrag dank weiterer Kostensenkungsmaßnahmen in der 2. Jahreshälfte verbessern sollte, wird die Deutsche Telekom im Gesamtjahr wohl kaum mehr als 0,70 Euro je Aktie erwirtschaften. Deshalb könnte die Ausschüttung von 78 auf 70 Cent sinken. Trotzdem wäre die Dividendenrendite mit 6,8% klar überdurchschnittlich. Zumal diese Dividende aus Sicht des Großaktionärs Deutschland in den kommenden Jahren wohl eher die Untergrenze darstellt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble braucht die Milliarden dringend, um seinen klammen Haushalt zu finanzieren. Neben der hohen Rendite dürfte auch das am 10. August anlaufende Aktienrückkaufprogramm über 400 Mio. Euro den Kurs des DAX-Titels stützen. 

Größeres Aufwärtspotenzial ergibt sich angesichts bestenfalls stagnierender Erlöse und Gewinne aber auch nicht. In diesem Umfeld ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 13 nicht gerade günstig. Außerdem lag der Vorstand bei seiner Auslandsexpansion einige Male daneben. Besonders bitter lief der Einstieg bei der griechischen OTE: Für ein Viertel der Anteile zahlte die Deutsche Telekom 2008 mehr als das ganze Unternehmen derzeit an der Börse wert ist. Gute Ertragschancen bietet ein Capped-Bonus-Zertifikat: Fällt die T-Aktie bis März 2011 nicht unter 7,50 Euro, wird die Obligation zu 15,75 Euro zurückgezahlt. Daraus errechnet sich eine annualisierte Rendite von 12,6%.