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Pillendreher mit Fusionsphantasie

Die momentane Geschäftsentwicklung beim deutschen Pharmakonzern Stada bietet keinen Anlass zur Euphorie. Vor allem das Osteuropageschäft macht gegenwärtig Probleme. Auf der anderen Seite wirken Fusions- und Übernahmephantasien stabilisierend auf den Kurs.

BÖRSE am Sonntag

Die momentane Geschäftsentwicklung beim deutschen Pharmakonzern Stada bietet keinen Anlass zur Euphorie. Vor allem das Osteuropageschäft macht gegenwärtig Probleme. Auf der anderen Seite wirken Fusions- und Übernahmephantasien stabilisierend auf den Kurs.
 
Keine schlechte Ausgangslage also für Investoren, die mit einem Discount-Zertifikat der DZ Bank auf Stada (ISIN: DE000DZY8118) darauf setzen, dass die Aktie bis zum Laufzeitende des Produkts nicht nachgibt.

Angesteckt durch die Russland-Krise 

Die Anfang Mai bekannt gegebenen Zahlen machten deutlich, dass der Pharmakonzern durch die Russland-Krise und die damit verbundene Rubel-Abwertung gelitten hat. Vorstandschef Retzlaff sprach von schwierigen Rahmenbedingungen für das Unternehmen, denn für die Hessen ist das osteuropäische Land der wichtigste Auslandsmarkt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist das Betriebsergebnis von Stada um 19 Prozent auf 92,6 Mio. Euro zurückgegangen. Allerdings erwarten einige Analysten, dass das Unternehmen nicht chronisch schwächelt. Zudem kommt es in der Pharmabranche gegenwärtig immer wieder zu Fusionen und Übernahmen. Entsprechende kursstützende Gerüchte ranken sich auch um Stada.

Halbleer oder halbvoll? 

Eher optimistisch für den MDAX-Konzern zeigen sich die Experten der Deutschen Bank. In einer nach der Bekanntgabe der Zahlen veröffentlichten Studie räumte Analyst Gunnar Romer zwar ein, dass der Pharmahersteller schwache Zahlen geliefert aber immerhin die Markterwartungen erfüllt hat. Der Ausblick, den der Konzern geboten hat, erschien ihm allerdings konservativ, so dass das Unternehmen vor diesem Hintergrund positiv überraschen könnte.

Daher hat die Deutsche Bank an der Kaufempfehlung für die Aktie festgehalten und das Kursziel bei 37 Euro bei belassen. Es gibt jedoch auch Analysten, die das berühmte Glas eher halbleer als halbvoll sehen. So stuft die UBS die Aktie als „neutral“ ein und berechnet ein Kursziel bei 32,70 Euro. Analyst Guillaume van Renterghem blickt skeptisch auf das Russland-Geschäft des Konzerns und gibt zu bedenken, dass das Unternehmen möglicherweise im Verlauf des Jahres die Unternehmensziele nach unten korrigieren muss.

Verbilligter Einstieg

Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Erwartungen der Experten über den weiteren Kursverlauf, kann ein Discount-Zertifikat gegenüber dem Direktinvestment in die Aktie die attraktivere Wahl sein. Bereits beim Erwerb des Zertifikates muss vom Investor weniger bezahlt werden, als wenn er die Aktie kaufen würde. Die Stada-Aktie notiert bei 31,63 Euro, für das Discount-Zertifikat müssen die Investoren aktuell 27,23 Euro ausgeben. Damit zahlen sie satte 13,9 Prozent weniger als die Aktienkäufer. Der Discounter der DZ Bank ist mit einer Kursobergrenze von 30 Euro ausgestattet.

Sie liegt also unter dem aktuellen Kurs und unter dem eher konservativen Kursziel der UBS. Anleger partizipieren nur bis 30 Euro an der Kursentwicklung der Stada-Aktie. Bewertungstag ist der 17. Juni 2016. Notiert die Aktie auf oder über dem Cap von 30 Euro, erhalten Anleger diesen Betrag. Bei Kursen unter 30 Euro wird der Gegenwert des Stada-Kurses ausgezahlt. Ausgehend von dem aktuellen Zertifikate-Kurs von 27,23 Euro errechnet sich ein maximaler Gewinn von 2,77 Euro bzw. 10,2 Prozent.

Discount-Zertifikat auf Stada
ZertifikattypEmittentBasiswertFälligkeitWKN
Discount-ZertifikatDZ BankStada24.06.16DZY811