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Aus der Mode? – Discount-Zertifikat auf Gerry Weber

Vor wenigen Tagen stürzte die Gerry Weber-Aktie quasi ins Bodenlose. Der Grund: Die Zahlen der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres trafen nicht den Geschmack der Anleger. Bei näherem Blick stellt sich allerdings die berechtigte Frage, ob die Investoren nicht zu schwarz sehen.

BÖRSE am Sonntag

Vor wenigen Tagen stürzte die Gerry Weber-Aktie quasi ins Bodenlose. Der Grund: Die Zahlen der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres trafen nicht den Geschmack der Anleger. Bei näherem Blick stellt sich allerdings die berechtigte Frage, ob die Investoren nicht zu schwarz sehen.

Käufer eines Discount-Zertifikates auf die Aktie können das ermäßigte Kursniveau nutzen. Selbst bei einem unveränderten Kurs von Gerry Weber fahren Investoren eines Discount-Papieres der Deutschen Bank auf Gerry Weber (ISIN: DE000XM4QF78) zum Laufzeitende einen positiven Ertrag ein.

Hart abgestraft

Am 9. Juni schloss die Gerry Weber-Aktie noch auf einem Kursniveau in Höhe von 29,58 Euro. Am darauf folgenden Tag eröffnete das Papier bereits mit einer deutlichen Kurslücke gegenüber dem Vortag. Anleger verkauften ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende des Handelstages lag die Aktie mit gut 30 Prozent im Minus. Die am 10. Juni verkündeten Unternehmenszahlen boten keinen Grund zum Jubeln, allerdings spricht einiges dafür, dass die Börse möglicherweise überreagiert hat.

Wenig Lust auf Mode

Unterm Strich war Konzernlenker Ralf Weber, Sohn des Gründers Gerhard Weber, mit der Kauflaune heimischer Kunden nicht zufrieden. Einerseits wurde bei Konsumenten ein Trend zum Sparen bei Kleidungskäufen ausgemacht. Gefragt waren eher langlebige Konsumgüter wie Autos oder Möbel. Andererseits soll das schlechte Wetter die Lust am Kleiderkauf vermiest haben. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 lag mit 432,7 Millionen Euro zwar 4,8 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Anstieg war aber durch Geschäftseröffnungen, die auf der Kostenseite negative zu Buche schlugen, und den Erwerb der Textilkette Hallhuber teuer erkauft. Sorgen machte dem Konzern zudem der Rückgang im Großhandelsgeschäft. Hier belastete u.a. die schwache Nachfrage aus Russland u.a. bedingt durch den Verfall des Rubel. 

Kursrückgang lockt Mutige

Der operative Gewinn von Gerry Weber ist in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2014/15 deutlich um 26,8 Prozent auf 36,2 Millionen Euro gesunken. Es geht also wohlgemerkt um einen, wenn auch deutlichen, Gewinnrückgang, nicht um eine Verlustankündigung. Das Management will u.a. mit Einsparungen und einem neuen Logistikkonzern gegensteuern. Als ein Indiz für eine überzogene Reaktion der Börse können Insiderkäufe auf dem ermäßigten Kursniveau interpretiert werden. Diese haben sich in den vergangenen Tagen immerhin auf ein Volumen von etwa zehn Millionen Euro summiert. Die Baader Bank empfiehlt die Aktie zum Kauf und hat ein Kursziel von 25 Euro ausgegeben. 

Hohe Schwankung nutzen 

Das Discount-Zertifikat der Deutschen Bank auf Gerry Weber ist mit einer Kursobergrenze bei 20 Euro versehen. Bewertungstag ist der 15. Dezember 2016. Selbst wenn sich die Aktie von ihrem jetzigen Stand aus in Höhe von 20,54 Euro nicht bewegen würde, käme für die Discounter-Investoren der maximale Betrag von 20 Euro zur Auszahlung. Das Discount-Zertifikat kostet momentan 17,13 Euro. Davon ausgehend errechnet sich zum Laufzeitende ein maximaler Ertrag in Höhe von 2,87 Euro pro Zertifikat bzw. 16,8 Prozent. 

Discount-Zertifikat auf Gerry Weber
ZertifikattypEmittentBasiswertFälligkeitWKN
Discount-ZertifikatDeutsche BankGerry Weber20.12.16XM4QF7