Zertifikate-Awards 2015: LBBW siegt bei Jury-Gesamtwertung
Bei den diesjährigen ZertifikateAwards in Berlin kam die Landesbank Baden-Württemberg mit insgesamt 212 Punkten erstmals auf die höchste Gesamtpunktzahlen in der Jury-Wertung. Sie wurde zudem als „Bester Emittent“ ausgezeichnet. Auf den Plätzen folgten die Deutsche Bank sowie die Commerzbank.
Es war ein Abend voller Überraschungen. Bei den diesjährigen ZertifikateAwards in Berlin kam die Landesbank Baden-Württemberg mit insgesamt 212 Punkten erstmals auf die höchste Gesamtpunktzahlen in der Jury-Wertung. Sie wurde zudem als „Bester Emittent“ ausgezeichnet. Auf den Plätzen folgten die Deutsche Bank, die als Vorjahressiegerin auch diesmal wieder beachtlich viele Jury-Punkte einsammelte, es waren 202, sowie die Commerzbank mit 198 Punkten.
Die ZertifikateAwards gelten als führende Auszeichnung für die besten Anbieter und Produkte im deutschen Markt für Retail-Zertifikate. Verliehen werden sie von der Fachpublikation „Der Zertifikateberater“ und der „Welt“-Gruppe mit Unterstützung der beiden wichtigsten Handelsplätze für Zertifikate, Börse Frankfurt Zertifikate und Börse Stuttgart.
Ins gesamt wurden in 15 Kategorien Preise überreicht. Bei elf davon bestimmte die Jury aus 30 Experten die Gewinner. Der Anlegerservice ist dabei die einzige Disziplin, bei der keine Vorab-Nominierungen vorgenommen werden. Alle Emittenten stehen zur Wahl. Umso eindrucksvoller ist die starke Konzentration der Jury-Wertungen auf einen einzelnen Emittenten: Mit weitem Abstand konnte sich HSBC zum sechsten Mal in Folge durchsetzen. Die Commerzbank erreichte Platz zwei und die BNP Paribas sicherte sich nur wegen der höheren Anzahl an Drei-Punkte-Wertungen gegenüber der punktgleichen Deutschen Bank den dritten Rang.
Auch in der Kategorie „Primärmarkt“ steht nicht ein einzelner Produkttyp im Mittelpunkt. Vielmehr wird der Rundum-Service der Häuser speziell für den Zertifikate-Vertrieb über die Anlageberatung ausgezeichnet. Die LBBW holte sich hier einen Punkt mehr als die zweitplatzierte Deutsche Bank. Auf Rang drei folgte die DekaBank, die erst vor knapp drei Jahren in den Zertifikatemarkt eingetreten war. Sie erreichte darüber hinaus bei einer weiteren Jury-Wertung eine Top-Platzierung. Bei Bonitätsanleihen belegte die Deka mit 40 Punkten den zweiten Platz. Unangefochtener Platzhirsch bleibt dort aber die LBBW, die sich mit 75 Zählern weit vom Verfolgerfeld absetzte, in dem hinter der Deka die HypoVereinsbank folgte.
Zwei dritte Plätze holte sich die LBBW außerdem bei Kapitalschutz und Aktienanleihen. Dies brachte ihr wertvolle Punkte für den Gesamtsieg ein. Sie konnte aber auch in vielen weiteren Kategorien Punkte sammeln, in denen sie schlussendlich nicht zu den Top-3-Anbietern zählte. So zum Beispiel bei Expresszertifikaten, wo immerhin 16 Punkte auf die Landesbank entfielen. Auf dem Podium standen dort aber Credit Suisse (48), Deutsche Bank (32) und Société Générale (30). Platz eins beim Kapitalschutz erreichte indes wie im Vorjahr die DZ Bank, gefolgt von der Société Générale. Auch bei den Aktienanleihen konnte der Gewinner aus 2014 seinen Titel verteidigen. Mit 42 Punkten setzte sich Vontobel dort gegen die DZ Bank (40 Punkte) durch.
Die meisten Titel des Abends räumte aber nicht etwa die Gesamtsiegerin ab, sondern die Commerzbank. Auf sie entfielen sowohl bei Discountzertifikaten als auch bei Hebelprodukten die meisten Punkte. DZ Bank und Citigroup bzw. Citigroup und Deutsche Bank folgten dort auf den Plätzen. Zudem erreichte die Commerzbank in drei weiteren Kategorien das Podium. Bei Bonus wurde sie dritte hinter BNP Paribas und UBS und nach dem Anlegerservice durfte sie sich auch bei Partizipation eine „Silbermedaille“ abholen. „Gold“ ging dort an einen aus der Sicht vieler Juroren überfälligen Sieger: Lang & Schwarz macht als Produktpartner der Social-Trading-Plattform Wikifolio seit einiger Zeit von sich Reden. Die Wikifolio-Zertifikate, mit denen Anleger die Strategien von privaten Tradern nachbilden können, gelten als eine der spektakulärsten Neuerungen der vergangenen Jahre. Platz drei ging in dieser Kategorie an die BNP Paribas, die in überzeugender Form das Erbe der RBS angetreten hat. Diese galt einst als Vorreiter bei einfachen Indexlösungen.
Viele Überraschungen ergab in diesem Jahr nicht nur die Auszählung der Jury-Voten. Auch bei der öffentlichen Online-Abstimmung, bei der die Beteiligung so hoch war wie nie zuvor (mehr als 11.000 Teilnehmer), fand ein Wachwechsel statt. Nachdem die DZ Bank zwölf Jahre lang zum „Zertifikatehaus des Jahres“ gewählt worden war, setzte sich 2015 erstmals die Commerzbank durch. Die DekaBank und die Deutsche Bank machten das Podium komplett. Bei den einzelnen Zertifikate-Ideen aus dem Award-Jahrgang konnte indes ein Konzept der HypoVereinsbank am meisten überzeugen: Der Best Express, bei dem die Gewinnchancen nicht wie sonst üblich begrenzt werden, wurde als „Zertifikat des Jahres“ ausgezeichnet. Ausgesprochen gut kam außerdem die Outperformance Anleihe der BayernLB an. Hier werden Indexgewinne doppelt angerechnet. Platz drei belegte die Credit Suisse mit ihrer überzeugenden Kombination aus Kapitalschutz und Bonuschance (Bonus Cap Garant).
Abseits der Emittenten wurden auch die Besten Online-Broker und Zertifikate-Portale ausgezeichnet. Der Meinung des Publikums zufolge leisten Comdirect beziehungsweise Finanzen.net dort den besten Service.