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Nokia: Nach Gewinnwarnung auf Erholungskurs

Der Handy-Gigant Nokia steckt in Schwierigkeiten. Denn der harte Wettbewerb bei Massenware drückt ebenso auf die Gewinnmarge wie der sinkende Marktanteil bei Smartphones. In diesem wachstumsstarken Segment haben die Finnen Apples iPhone kaum etwas entgegenzusetzen. Unter einem neuen Chef könnte sich die Lage bessern. Deshalb hat sich die Nokia-Aktie in den vergangenen Tagen über 7 Euro stabilisiert. Eine dauerhafte Trendwende ist aber nicht in Sicht. Mit einem Capped Bonus Zertifikat der RBS winken Anlegern trotzdem ansehnliche Renditen.

BÖRSE am Sonntag

 

Schon seit Wochen war an der Börse über eine Gewinnwarnung spekuliert worden. Mitte Juni wurde das Gerücht schließlich zur Tatsache. Der finnische Handyhersteller Nokia gab bekannt, dass die Einnahmen im 2. Quartal 2010 bestenfalls die untere Grenze der bisherigen Zielvorgabe von 6,7 bis 7,2 Mrd. Euro erreichen würden. Außerdem werde das Unternehmen die für das Gesamtjahr angepeilte Gewinnspanne von 11% bis 13% wohl verfehlen. Daraufhin sank die Nokia-Aktie an einem Tag um 8% und verlor auch im Anschluss an die Hiobsbotschaft an Wert. Erst bei 6,60 Euro – dem niedrigsten Stand seit Oktober 1998 – fing sich der Kurs und schaffte jüngst den Sprung über die Sieben-Euro-Marke zurück. An der Börse kursierte das Gerücht, der Aufsichtsrat suche einen neuen Vorstandschef für den glücklosen Olli-Pekka Kallasvuo. Die bisherigen Wunschkandidaten aus den USA hätten jedoch abgesagt, weil sie nicht nach Finnland ziehen wollten.

Quartalszahlen besser als erwartet

Ob an dem Gerücht etwas Wahres dran ist, wird sich vermutlich frühestens in einigen Wochen herausstellen. Es steht aber außer Zweifel, dass Nokia bald etwa unternehmen muss, um auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Derzeit eilen Apple mit dem iPhone und Google mit dem Betriebssystem Android von Erfolg zu Erfolg. So steigerte Apple den Gewinn im zweiten Quartal um 78%. Bei Google lief das Geschäft mit einem Plus von 24% ebenfalls mehr als ordentlich. Dagegen musste Nokia einen Ertragsrückgang um 40% auf 227 Mio. oder 0,06 Euro je Anteilschein hinnehmen. Trotzdem legte die Aktie unter starken Schwankungen erst einmal zu, hatte die Handysparte doch mit Erlösen von 6,8 Mrd. Euro besser abgeschnitten als erwartet. Die operative Marge lag mit 9,5% ebenfalls leicht über den Erwartungen. Der andere große Bereich des Konzerns, Nokia Siemens Networks (NSN), enttäuschte zumindest nicht. Die Prognose für das dritte Quartal lässt auf eine Ende des Umsatzschwunds hoffen: Die Handysparte soll 6,7 bis 7,2 Mrd. Euro erlösen, bei NSN liegt die angestrebte Range zwischen 2,7 und 3,1 Mrd. Euro.

Viele Analysten sehen die Nokia-Aktie unverändert skeptisch. Schließlich verliert der Konzern in der Handysparte seit Längerem gegenüber der Konkurrenz an Boden. Die Sparte NSN schreibt sogar rote Zahlen. Aus fundamentaler Sicht ist die Nokia-Aktie allerdings nach dem Kursverfall der vergangenen Monate günstig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt rund 12, die Dividendenrendite liegt deutlich über 5%. Scheitert aber die Suche nach einem neuen Chef, könnte die Aktie einen Schwächeanfall erleiden. Mit dem Capped Bonus Zertifikat begrenzen Anleger das Risiko eines Engagements. So lange der Nokia-Aktienkurs die Barriere bei 5,10 Euro nicht unterschreitet, winkt eine annualisierte Rendite von 13,8%.