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Oracle: High Tech is back

In den USA rücken Hightech-Aktien wieder ins Rampenlicht. Neue Entwicklungen und ein überfälliger Investitionszyklus von Unternehmen bei der Modernisierung ihrer technischen Ausstattung treiben das Comeback der Tech-Werte an. Einer der Bluechips ist Oracle.

BÖRSE am Sonntag

Nach dem Platzen der New Economy-Blase wurden Hightech-Aktien lange verschmäht. Während andere Indizes, vom Dow Jones bis zu den Emerging Markets, in den vergangenen Jahren neue Höchststände markierten, notiert der NASDAQ heute noch gut 50% unter seinen Höchstständen im Jahr 2000. Aber seit einigen Jahren entwickeln sich die Tech-Aktien wieder deutlich besser als die Standardwerte. Im letzten Jahr legte der Dow Jones gut 40% zu. Der NASDAQ Composite gewann im gleichen Zeitraum jedoch knapp 56% hinzu.

Die Nachfrage nach Tech-Produkten nimmt wieder deutlich zu, nachdem viele Firmen ihre Investitionen jahrelang nach hinten verschoben haben. Einer der Gewinner ist der Softwareriese Oracle. Erst Ende März überraschte Oracle die Märkte mit seinen neuen Geschäftszahlen positiv.

Neue Geschäftszahlen über Markterwartungen

Zwar musste Oracle im abgelaufenen dritten Quartal (gebrochenes Geschäftsjahr) einen Gewinnrückgang vermelden. Aber die Zahlen fielen besser aus, als die Analysten prognostiziert hatten. Im dritten Quartal 2009/10 stieg der Umsatz um 17% auf 6,4 Mrd. US-Dollar. Im Vorjahresquartal hatte der Umsatz noch bei 5,5 Mrd. US-Dollar gelegen. Dabei wuchsen die Einnahmen aus neuen Lizenzen gegenüber dem Vorjahrsquartal um 13% auf 1,7 Mrd. US-Dollar. Oracle hatte in diesem Segment lediglich einen Anstieg zwischen 1% bis 8% in Aussicht gestellt. Damit lagen die realen Zahlen über den unternehmenseigenen Schätzungen. Der Nettogewinn fiel allerdings von 1,33 Mrd. US-Dollar (0,26 US-Dollar pro Aktie) im Vorjahresquartal auf jetzt knapp 1,2 Mrd. US-Dollar (0,23 US-Dollar pro Aktie). Der Grund waren gestiegene Ausgaben für Marketing und Entwicklung sowie Kosten durch den Konzernumbau nach der Sun-Micro-Übernahme. Damit lag Oracle jedoch über den Markterwartungen.

Aktie notiert wieder höher als 2008

Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Analysten mit einem Gewinnwachstum von knapp 13%. Für das folgende Jahr 2010/11 sollen die Gewinne dann um gut 17% ansteigen. Für die kommenden fünf Jahre liegen die Prognosen bei einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von über 14% pro Jahr. Dabei basieren diese Gewinnsteigerungen nicht nur auf Kosteneinsparungen, sondern auf realem Umsatzwachstum. Für das aktuelle Jahr wird mit einem Umsatzwachstum von knapp 15% gerechnet. Im kommenden Geschäftsjahr wird sogar ein Wachstum von knapp 30% prognostiziert.

Auch die Charttechnik sieht gut aus. Die Aktie von Oracle hat die Kursverluste aus dem Crash 2008/09 bereits aufgeholt und sogar schon die Kursstände vom ersten Halbjahr 2008, vor der Wirtschaftskrise, übertroffen. Tatsächlich notiert die Aktie inzwischen auf einem Neun-Jahres-Hoch.

Für spekulative Anleger bietet sich der Kauf eines Hebelzertifikates in einer Korrektur an. Mit dem Turbozertifikat von HSBC Trinkhaus (WKN TB26HA) partizipieren Anleger an steigenden Oracle-Kursen mit einem Hebel von 3,3. Trotzdem liegt die gefährliche Knock-Out-Barriere tiefe 28% unterhalb des aktuellen Aktienkurses. Das Zertifikat besitzt keine Laufzeitbegrenzung.