Phoenix Solar Discount: Hohe Rendite bei überschaubarem Risiko
Ab Juli sinkt die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen in Deutschland drastisch. Die Neuregelung belastet die Solarwerte seit Monaten. Dabei hat die Börse bei einigen Branchenvertretern übertrieben. Die Phoenix-Solar-Aktie fiel seit Jahresanfang um mehr als ein Drittel, obwohl der Konzern künftig den Gewinn deutlich steigern dürfte und der TecDAX-Titel fundamental günstig ist. Die hohen Kursschwankungen haben aber auch einen großen Vorteil für Anleger: Discount-Zertifikate bieten Topkonditionen.
Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Ende März wies Phoenix Solar einen Orderbestand von 375 Mio. Euro aus. Vor Kurzem kamen weitere 55 Mio. Euro hinzu: Der Finanzdienstleister KG Allgemeine Leasing bestellte drei Kraftwerke mit insgesamt 20,8 Megawatt Leistung, ein Solarpark in Moos bei Würzburg, zwei in Italien. Da die Solarförderung in Deutschland ab Juli drastisch gekürzt wird, will der Projektentwickler den Auslandsanteil künftig deutlich erhöhen. Vorstandschef Andreas Hänel peilt für 2013 eine Quote von 65% an. Der Umsatz soll bis dahin auf 1,5 Mrd. Euro wachsen. Bereits im ersten Quartal hat der TecDAX-Konzern ordentlich zugelegt. Im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2009 kletterten die Erlöse um 118% auf 80,4 Mio. Euro. Der Gewinn verbesserte sich auf 2,8 Mio. oder 0,42 Euro je Aktie. Dabei ist das erste Halbjahr traditionell schwächer als das zweite. Doch in diesem Jahr versuchen viele Anleger noch rasch Solaranlagen zu erwerben: Geht eine Photovoltaikanlage vor dem 1. Juli ans Netz, bekommt man für 20 Jahre noch die hohe Einspeisevergütung. Danach sinken sie deutlich, für Solarparks auf Ackerflächen gibt es gar nichts mehr.
Analyst empfiehlt Phoenix Solar zum Kauf
Dank dieses Vorzieheffektes wird das erste Halbjahr bei Phoenix Solar exzellent, das zweite Halbjahr schwierig. Entscheidend für die mittelfristige Unternehmensentwicklung wird aber das internationale Geschäft. Verwirklicht die Gesellschaft aus Sulzemoos bei München ihre Umsatz- und Gewinnziele im Ausland, sollte der Überschuss künftig deutlich zulegen. Viele Banken sind davon überzeugt und empfehlen Phoenix Solar zum Kauf. Der Analyst Michael Tappeiner von UniCredit zum Beispiel bestätigte wegen der enormen Gewinnzuwächse jüngst sein Kursziel von 40 Euro. Für 2010 rechnet er mit einem Gewinnplus von 132%. Im kommenden Jahr soll der Überschuss um weitere 23% anziehen. Bewahrheiten sich seine Schätzungen, ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2011 von 7,6 sehr günstig.
Die politischen Unwägbarkeiten machen langfristige Prognosen schwierig, das führt zu hohen Kursschwankungen der Aktie. Was einem Anteilseigner schlaflose Nächte bereitet, macht Discount-Zertifikate attraktiv. Das Papier setzt sich aus der Aktie und dem Verkauf eines Calls zusammen: Je höher die Volatilität der Aktie, desto mehr bringt der Call ein. So bietet ein Discount-Zertifikat der Deutschen Bank auf Phoenix Solar mit Cap bei 22 Euro eine Rendite von 9%. Auf annualisierter Basis sind es sogar mehr als 16%. Um diese Performance zu erreichen, darf der bereits stark gefallene Aktienkurs um ein weiteres Viertel sinken.