Rheinmetall Capped Bonus: Unveränderte Gewinnprognose drückt MDAX-Titel
Die 9-Monats-Zahlen des Automobilzulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall fielen zwar besser aus als erwartet. Aber der Aktienkurs fiel, weil der Vorstand die Gewinnprognose für 2010 überraschenderweise nicht angehoben hatte. Die Konsolidierung dürfte den MDAX-Titel aber nicht schwer belasten. Anlegern bringt ein Capped-Bonus-Zertifikat zweistellige Renditen per annum.
Die Begeisterung der Anleger hielt sich in engen Grenzen: In der ersten Handelsstunde des vergangenen Montags verlor die Rheinmetall-Aktie gut 5%. Dabei hatte der Quartalsbericht, der am frühen Morgen veröffentlicht worden war, gut geklungen. Bei einem Umsatzanstieg um 24% auf 992 Mio. Euro war der Konzernüberschuss auf 43 Mio. oder 1,04 Euro je Aktie geklettert.
In den ersten neun Monaten war der Gewinn sogar auf 2,48 Euro je Anteilschein gewachsen, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum noch rote Zahlen geschrieben hatte. Doch viele Anleger hatten anscheinend auf eine erneute Erhöhung der Ertragsprognose für 2010 gesetzt. Der Vorstand präzisierte die Guidance für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lediglich auf 270 bis 280 Mio. Euro. „Nach einem starken Turnaround bei Automotive sind alle Weichen bei Rheinmetall auf profitables Wachstum gestellt“, versuchte Vorstandschef Klaus Eberhardt die Gemüter zu beruhigen. Mit wenig Erfolg: In den kommenden Börsentagen machte der MDAX-Titel kaum etwas vom miesen Wochenstart wieder gut.
Dabei sehen die mittelfristigen Perspektiven nicht schlecht aus. Der Geschäftsbereich Automotive schreibt schwarze Zahlen und dürfte nach Ansicht vieler Analysten die Marge 2011 steigern. Stabil aufwärts geht es im Sektor Defence, der durch Übernahmen und Großaufträge die Voraussetzungen für höhere Wachstumsraten in den kommenden Jahren geschaffen hat. Unsicherheit herrscht allerdings über die anstehende Strukturreform der Bundeswehr. Gewiss werden die deutschen Streitkräfte Milliarden einsparen müssen. Wie stark Rheinmetall davon betroffen sein wird, ist aber eine unbeantwortete Frage. Dennoch sehen viele Banken Aufwärtspotenzial für den MDAX-Titel und raten mit Kurszielen von teils über 55 Euro zum Kauf. Selbst Unicredit-Analyst Michael Tappeiner, der mit seiner Halten-Empfehlung zu den Skeptikern zählt, hält ein Kursziel von 50 Euro für realistisch.
Günstig bewerteter MDAX-Titel
Allerdings sind viele Investoren mit Blick auf den Aktienmarkt nervös: Kann China den überhitzten Immobilienmarkt abkühlen, ohne die Konjunktur abzuwürgen? Kommt es zu einem Währungskrieg zwischen Dollar, Euro und Yuan? China ist für die globale Autonachfrage enorm wichtig. Angesichts einer Exportquote von 69% würde Rheinmetall unter Turbulenzen auf dem Devisenmarkt schwer leiden. Aus fundamentaler Sicht scheint dennoch ein Kurs von 50 Euro gerechtfertigt, liegt das 2011er-KGV doch nur bei rund 12. Aus technischer Sicht spricht einiges für einen Seitwärtstrend: Eine Unterstützung bei 42 Euro sollte die Korrektur bremsen. Für einen Ausbruch über den Widerstandsbereich um 54 Euro stehen die Chancen aber schlecht. In diesem Umfeld lohnt sich ein Capped-Bonus-Zertifikat. Falls der MDAX-Titel die Barriere von 36 Euro nicht unterschreitet, erhält der Inhaber des Zertifikats am Ende der Laufzeit einen Bonus von 56 Euro. Daraus errechnet sich eine Bonusrendite von 13,7% per annum.