Salzgitter-Capped-Bonus-Zertifikat: Kein heißes Eisen
Salzgitter hat im November hervorragende Quartalszahlen veröffentlicht und überzeugt mit einer soliden Bilanz. Dennoch befindet sich die Aktie des MDAX-Konzerns auf Talfahrt. Dies ist durchaus nachvollziehbar. Denn die Auftragslage des zweitgrößten Stahlherstellers Deutschlands könnte sich 2012 verschlechtern. Vorsichtige Anleger legen sich ein Bonuspapier auf die Salzgitter-Aktie mit einer kurzen Restlaufzeit ins Depot.
Am 8. Februar erreichte die Salzgitter-Aktie mit einem Kurs von 65,64 Euro ihren diesjährigen Höchststand. Aktuell notiert der MDAX-Titel allerdings nur noch bei circa 38 Euro, da er so wie viele andere konjunktursensitive Werte in den zurückliegenden Monaten heftig abgestraft wurde. Eine Überraschung ist das nicht angesichts der Abkühlung der Wirtschaft in Europa und Amerika. Unabhängig davon kann niemand exakt prognostizieren, in welchem Ausmaß Salzgitter im kommenden Jahr unter der Eintrübung des konjunkturellen Umfelds leiden wird.
Strategisch sinnvolle Umstrukturierung
Ein großer Pluspunkt des Salzgitter-Konzerns ist dessen breite Aufstellung: Neben der Stahlerzeugung und dem Stahlhandel gehören auch die Geschäftsfelder Dienstleistungen, Röhren und Technologie zum Unternehmen. Positiv zu werten sind zudem die zufriedenstellende Eigenkapitalquote von 43,9% sowie der Netto-Cash-Bestand von 528,0 Mio. Euro (Stand: 30.09.2011). Aus Anlegersicht interessant ist, dass die Salzgitter Klöckner-Werke GmbH die bislang von der Salzgitter Mannesmann GmbH gehaltenen inländischen Mehrheitsbeteiligungen und das Finanzclearing des Konzerns übernehmen soll. Infolge dieser Umstrukturierung, die der Aufsichtsrat am 15. Dezember noch genehmigen muss, kann Salzgitter allein in diesem Jahr rund 100 Mio. Steuern sparen. Denn infolge der Optimierung der Konzernstruktur können die Gewinne und Verluste der wichtigsten inländischen Tochtergesellschaften optimal miteinander verrechnet werden, was bislang nicht möglich war.
Die Aktie ist attraktiv bewertet …
In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Außenumsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 18% auf 7,33 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn machte einen Sprung von 5,7 auf 169,1 Mio. Euro und der Überschuss erhöhte sich von 3,9 auf 114,7 Mio. Euro. Citigroup-Analyst Anindya Mohinta geht davon aus, dass Salzgitter das Geschäftsjahr 2011 mit einem Gewinn je Aktie von 2,42 Euro abschließen wird. Für 2012 prognostiziert Mohinta ein Ergebnis je Anteilschein von 3,06 Euro. Basierend auf dieser Prognose errechnet sich für die Salzgitter-Aktie ein 2012er-KGV von 12,5. Dies ist angesichts der guten Marktstellung des MDAX-Konzerns eine attraktive Bewertung.
… aber charttechnisch angeschlagen
Charttechnisch ist leider nicht alles im grünen Bereich, da der Kurs der Salzgitter-Aktie jüngst unter die bei 38,70 Euro verlaufende 38-Tage-Linie abgetaucht ist. In den nächsten Wochen könnte der Kurs das Anfang Oktober erreichte Jahrestief bei 34,00 Euro testen. Daher drängt sich ein Einstieg nicht auf. Zugreifen können Anleger jedoch bei einem von der Commerzbank emittierten Capped-Bonus-Zertifikat auf die Salzgitter-Aktie (WKN CK2Z19), das mit einer Barriere bei 28,00 Euro ausgestattet ist. Fällig wird dieses Finanzprodukt schon am 22. März 2012. Die relativ kurze Restlaufzeit ist optimal, da sich die langfristige Kursentwicklung des MDAX-Titels kaum prognostizieren lässt. Basierend auf dem aktuellen Briefkurs des Zertifikats errechnet sich eine Bonusrendite von 10,55%. Hochgerechnet auf ein Jahr entspricht dies einer Rendite von 36,68%.