SAP Capped Bonus: Technologiekonzern auf Expansionskurs
Der Software-Konzern SAP präsentierte Ende April einen beeindruckenden Quartalsbericht. Aber die hochgesteckten Erwartungen der Anleger erfüllte das Unternehmen trotzdem nicht. Prompt gab der DAX-Titel deutlich nach: Einige Investoren hatten wohl auch Gewinne mitgenommen. Schließlich war der Kurs in den Monaten zuvor rasant geklettert. Nun scheint eine Konsolidierung auf hohem Niveau anzustehen. In diesem Fall wäre ein Capped-Bonus-Zertifikat lukrativer als ein Direktinvestment.

Um fast 7% fiel die SAP-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen zum ersten Quartal 2011. Dabei steigerte Europas größter Software-Anbieter den Umsatz um 21% auf 3 Mrd. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 7% auf 597 Mio. Euro. Doch die Anleger hatten auf mehr gehofft.
Zum einen wurden die Konsensschätzungen der Analysten beim Umsatz um knapp 2% und beim EBIT um 7% verfehlt. Zum anderen hatten die überraschend positiven Quartalsabschlüsse der amerikanischen Konkurrenten Oracle und IBM für hohe Erwartungen gesorgt. In den USA machte SAP auch – im Gegensatz zu den Regionen Afrika, Europa und Nahost – gute Geschäfte. Allerdings beruhte ein ansehnlicher Teil der Zuwächse auf der Sybase-Übernahme, die wiederum den Ertrag nach IFRS-Rechnungslegung spürbar belastete. Beim Nettogewinn blieben deshalb nur 403 Mio. oder 0,34 Euro je Aktie hängen. Die Non-IFRS-Zahlen, die mehr Erlöse und weniger Aufwendungen enthalten, fielen deutlich besser aus: Danach hätte der Konzern 10 Cent mehr je Aktie verdient. Die operative Marge wäre nicht auf 19,7% gefallen, sondern auf 25,6% gestiegen. An der Jahresprognose hielt das SAP-Management jedenfalls fest: Auf Non-IFRS-Basis rechnet der Vorstand mit einem währungsbereinigten Zuwachs der Software-Erlöse um 10% bis 14%. Beim Betriebsergebnis wird auf gleicher Grundlage eine Spanne von 4,45 bis 4,65 Mrd. Euro angepeilt, nach 4,01 Mrd. Euro im vergangenen Jahr.
Korrektur nach einem scharfen Kursanstieg nicht ungewöhnlich
So enttäuscht mancher Börsianer war, so gelassen blieben die meisten Analysten. Nur wenige Banken stuften den Software-Giganten herab und senkten ihr Kursziel. SAP startete zwar etwas schwächer ins laufende Jahr als von den Analysten kalkuliert. Aber ein schwächeres Quartal sollte auch nicht überbewertet werden, zumal das Unternehmen den Geschäftsausblick bestätigte. Auch aus charttechnischer Sicht gibt es noch keinen Grund, als Aktionär nervös zu werden. Nach dem rasanten Anstieg seit Ende November 2010 von unter 36 auf über 46 Euro waren Gewinnmitnahmen einfach fällig, ein Rückschlag auf 43 Euro völlig normal. Nun könnte es allerdings zu einer mehrmonatigen Konsolidierung kommen, die den Kurs in Richtung des Märztiefs von gut 39 Euro drücken könnte. In dieser Region verläuft auch die 200-Tage-Linie. Weitergehende Rückschläge sind derzeit wenig wahrscheinlich: Weder die technische noch die fundamentale Analyse deuten ein Ende der mittelfristigen Hausse an. Da es auf kurze Sicht zu einer Seitwärtsbewegung kommen könnte, ist ein Capped-Bonus-Zertifikat interessant. Bei einer Obergrenze von 45 Euro errechnet sich eine Rendite auf jährlicher Basis von 8,1%. Diese wird jedoch nur erzielt, wenn die Barriere von 36 Euro nicht unterschritten wird. Während der Laufzeit (Mitte März 2012) darf der Kurs also um maximal 16% fallen.