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Silber Quanto Discount: Edelmetall reagiert heftig auf Gewinnmitnahmen

Um mehr als ein Drittel brach der Silberkurs ein, nachdem Ende April der Ansturm auf das Rekordhoch gescheitert war. Doch das Weißmetall erholte sich in den vergangenen Tagen wieder spürbar. Trotzdem bleibt die charttechnische Lage kritisch. Anleger sollten daher kurzfristig mit hohen Kursschwankungen rechnen. Das macht ein Direktinvestment sehr riskant, Discountzertifikate hingegen ungewöhnlich attraktiv. Schließlich bieten Discounts bei großer Volatilität besonders gute Renditeperspektiven.

BÖRSE am Sonntag

Mehrmals kurz hintereinander erhöhte die amerikanische Rohstoffterminbörse Comex Anfang Mai die Margins für Silber-Kontrakte. Spekulanten mussten also binnen kurzer Zeit deutlich mehr Geld für die gehaltenen Futures hinterlegen. Um dieses Geld aufzutreiben, stießen Trader Positionen ab.

Da Gewinnmitnahmen folgten, während die Nachfrage drastisch zurückging, fiel die Silbernotiz wie ein Stein. Erst bei Notierungen um 35 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm) kam es zu einer Stabilisierung, von der aus zuletzt eine technische Gegenreaktion einsetzte. Marktbeobachter rechnen allerdings nicht damit, dass Silber schnell ein erneuter Anlauf auf das Rekordhoch bei 50 US-Dollar je Unze gelingt. Denn das Edelmetall des kleinen Mannes kostet trotz des Rückschlags der vergangenen Wochen aktuell mit rund 38 US-Dollar immer noch weitaus mehr als im Jahresdurchschnitt 2010 (rund 20 US-Dollar).

Seit Beginn der Hausse Ende Juli vergangenen Jahres hat sich die Notiz mehr als verdoppelt. Diesen Anstieg muss Silber erst noch verdauen, zumal physische Bestände abgebaut werden: Der weltgrößte Silber-ETF iShares Silver Trust verzeichnete in den vergangenen Tagen Rückgaben von mehr als 500 Tonnen. Viele Rohstoffanalysten halten daher in den kommenden Monaten eine Seitwärtsbewegung zwischen 30 und 40 US-Dollar für das wahrscheinlichste Szenario.

Konjunktursorgen belasten

Aus fundamentaler Sicht hängt der Silberpreis erheblich von den Konjunkturerwartungen ab. Silber ist vorrangig ein Industriemetall, wenn auch Investoren immer größere Teile der Minenförderung aufnehmen. Die geldpolitischen Bremsmanöver in einigen Emerging Markets feuerten die Furcht vor einem konjunkturellen Einbruch an. In diesem Fall wären sogar Notierungen unter 30 US-Dollar nicht auszuschließen. Andererseits bleiben gerade in den boomenden Schwellenländern Edelmetalle zur Absicherung gegen hohe Inflationsraten gefragt.

Auch die schier endlose Diskussion um die Umschuldung Griechenlands dürfte die Notierungen stützen, allerdings sollte Gold von der Schuldenkrise stärker profitieren als Silber, zumal die Notenbanken als finanzkräftige Käufergruppe jeden Rückschlag sofort zum weiteren Positionsaufbau nutzen. Erst jüngst stockte Mexiko seine mageren Bestände um 1370% auf gut 100 Tonnen auf. Da am Silbermarkt die physische Nachfrage größeren Schwankungen unterliegt und der Einfluss der Terminbörsen wesentlich stärker zu spüren ist, wird sich die hohe Volatilität in den kommenden Monaten wohl nur langsam abschwächen.

Davon profitieren Discountpapiere auf Silber.

Ratsam ist allerdings eine währungsgesicherte Variante wie zum Beispiel die Emission der DZ Bank mit knapp einem Jahr Restlaufzeit. Bei einer Obergrenze von 30 US-Dollar errechnet sich eine annualisierte Rendite von 7,7%. Um diese Performance zu erreichen, darf der Silberpreis um maximal 26% zurückgehen.