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Multi-Asset: die Körbe-im-Korb-Strategie

Mehrere Körbe in einen Korb packen und die einzelnen Körbe in dem großen Korb möglichst so füllen, dass sie ziemlich verschieden voneinander bleiben, aber möglichst viele Früchte versprechen: So lässt sich etwas vereinfacht die Mult-Asset-Strategie (MAST) von Merrill Lynch beschreiben, an der Anleger nun mit zwei neuen Zertifikaten teilhaben können.

BÖRSE am Sonntag

UND GENAU betrachtet beziehen sich die währungsgeschützten Merrill Lynch MAST I- und MAST 2-Zertifikate jeweils auf gleichnamige Indizes, die die Körbe-im-Korb-Strategie vollziehen. Dabei ist MAST 1 die risikolosere Index-Variante der Multi-Asset-Strategie: In der Standardversion wird der Index ohne Hebel verwaltet. Ebenso werden die einzelnen Vermögensklassen, mit denen der MAST-Index aufgebaut ist, mit dem Ziel eines minimalen Marktrisikos gewichtet und zugeordnet. Und generell setzt die Strategie auf vier gewichtete, typische Anlageklassen (Assets), die halbjährlich angepasst werden: Anleihen (62%), Aktien (23%), Rohstoffe (9%) und Währungen (6%). Bekanntlich sind es gerade jene Assets (Stand: Juni 2008), die sich in ihren Marktentwicklungen gegenseitig relativ wenig beeinflussen, d.h. weitgehend unkorreliert verhalten.

Die Indizes hinter dem Index

Dahinter stehen jeweils wieder einzelne Indizes, die der Emittent zum größten Teil selbst entwickelt hat: So wird die Anlageklasse Anleihen durch den Merrill Lynch 10-Years U.S. Treasury Futures Index dargestellt. Dieser wurde entwickelt, um die Performance von Futures auf US-Treasuries mit einer Restlaufzeit von 6,5 bis 10 Jahren zu messen. Er wird vierteljährlich neu gewichtet und fungiert als Benchmark für langfristige Renditen von Festverzinslichen – ohne Ausfallrisiko. Als – mit deutlichem Abstand – zweitstärkste Komponente fließt in den MAST-Index der hauseigene Foreign Exchange Arbitrage Index auf Währungen ein. Mit ihm werden Carry-Trade-Strategien abgebildet. Dabei sollen Renditen erzielt werden, indem zum einen Kredite in niedrig verzinsten Währungen aufgenommen werden, um damit andererseits Investitionen in Hochzinswährungen zu finanzieren. Es wird nun erwartet, dass die hochverzinslichen Währungen – und mit ihnen auch die getätigten Investitionen – in der Folge aufwerten, dagegen die niedrig verzinsten Währungen aber abwerten. Letzteres reduziert die Kreditkosten und liefert insgesamt eine zusätzliche Rendite. Mit dem selbst entwickelten eXtra Commodity 03 setzt das dritte Standbein auf einen breit gefassten und auf Regeln beruhenden Rohstoffindex. Danach engagiert sich der Index maximal mit bis zu 35% im Energierohstoffsektor. Andere Rohstoffklassen (z.B. Basis- und Edelmetalle, Getreide, Ölsaaten etc.) bleiben auf jeweils höchsten 20% gewichtet. Die vierte Säule bildet der MSCI World Index, der sich aus 1.500 Aktien von 23 Industrienationen (85% der Gesamtmarktkapitalisierung) zusammensetzt und seit 1969 berechnet wird. Anleger sind daher per MAST-Zertifikaten mit globaler Reichweite und ausschließlich in Longpositionen investiert. Sie können sich dabei neben der risikoärmeren Variante I auch für das MAST 2-Indexzertifikat entscheiden. Dort soll die erwartete Rendite doppelt so hoch sein. Entsprechend ist auch das Risikoziel: Der MAST 2-Index wird mit einem Hebelfaktor von 2 verwaltet. Da der Index vor dem 5. August 2008 nicht existierte, sind natürlich Performance-Aussagen rein hypothetisch. Anleger müssen dann bis nach der Zeichnungsfrist (22. September) eine tatsächliche Wertentwicklung sowohl der Indizes als auch der börsentäglich in Frankfurt oder Stuttgart handelbaren Zertifikate abwarten. Die Mindestanlage beträgt 100 Euro, zuzüglich 1% Ausgabeaufschlag.