EU: Der neue Oberste Sowjet
Jean-Claude Juncker, Kopf der Europäischen Kommission, einer nach seinem Willen mächtigen Institution über allem in Europa, agiert erklärtermaßen nach dem Motto: Unsere Ideen sind dann gut und richtig, wenn sich der Protest in Grenzen hält und man seine Vorhaben durchdrücken kann. Wo ginge das besser als unter dem Etikett Umwelt- oder besser noch „Klimaschutz“? Anleger sollten jedenfalls in Batteriehersteller und Autokranbauer investieren. Warum?
Jean-Claude Juncker, Kopf der Europäischen Kommission, einer nach seinem Willen mächtigen Institution über allem in Europa, agiert erklärtermaßen nach dem Motto: Unsere Ideen sind dann gut und richtig, wenn sich der Protest in Grenzen hält und man seine Vorhaben durchdrücken kann. Wo ginge das besser als unter dem Etikett Umwelt- oder besser noch „Klimaschutz“? Anleger sollten jedenfalls in Batteriehersteller und Autokranbauer investieren. Warum?
Von Reinhard Schlieker
Der „Klimaschutz“, jener in sich absurde Begriff, schlägt alles in seinen Bann – vielleicht gerade deshalb, weil er so absurd ist, dass man ihn weder fassen noch widerlegen kann. Klima, statistischer Wert regional längerfristig gemessener Wetterparameter, lässt sich weder schützen noch zerstören – es sei denn, man schaffte zuvor das Wetter ab.
Jedenfalls zielen die neuesten Vorhaben aus Brüssel auf eine starre Quote von Elektroantrieben für Fahrzeuge jedes einzelnen Herstellers zur Vermeidung von CO2-Ausstoß – wir erinnern uns: Ein in der Atmosphäre in geringen Mengen vorhandenes Gas, ohne welches Leben auf der Erde nicht möglich wäre und welches unabdingbar für pflanzliches Wachstum ist: Je mehr davon, je besser, wissen Paläowissenschaftler aus der Erdgeschichte, und dass in diesen Vorzeiten stets zuerst eine Erwärmung stattfand und anschließend der CO2-Gehalt stieg, und nicht umgekehrt, wird sich vielleicht tatsächlich eines Tages herumsprechen.
Aus unerfindlichen Gründen soll dieser Stoff, soll das CO2 nun jedenfalls begrenzt und vermieden werden, und der Oberste Sowjet in Brüssel will dies energisch vorantreiben. Die Absurdität und Verlogenheit des nicht demokratisch legitimierten Gremiums zeigt sich schon daran, dass es nicht um das Erreichen einer Gesamtreduktion in Europa geht, etwa durch Kooperationen einzelner Autohersteller, sondern dass jeder Produzent allein bestimmte Ziele erreichen muss. Damit wird deutlich, dass die Stoßrichtung in einer Schwächung großer Hersteller wie etwa BMW, Daimler oder auch VW geht, denn sonst könnte ja zum Beispiel eine Überkreuzbeteiligung mit Tesla oder Kleinwagenherstellern die Ziele erreichen – ist aber nicht erlaubt.
Handfeste wirtschaftliche Interessen stehen hinter den Beschlüssen, und das Reduktionsziel: 15 Prozent Elektroauto-Anteil an Neuzulassungen pro Marke bis 2030, ist willkürlich gewählt und von keinerlei sachlichen Überlegungen geleitet. Sollte etwa auf anderen Wegen und Gebieten als dem Fahrzeugbau hypothetischerweise ein gewaltiger Durchbruch gelingen, der jede weitere „Einsparung“ von CO2 sinnlos machen würde – das Brüsseler Diktat gälte gleichwohl. Deutlicher kann man Schwachsinn nicht offenbaren. Mal ganz abgesehen davon, dass die herrschende Dieselhysterie dazu führt, dass die bekanntlich mit weniger CO2-Ausstoß daherkommenden Selbstzünder gerade ins Abseits geraten und die Benziner daher dabei sind, das Aufkommen von Kohlendioxid zu erhöhen. So geht es halt, wenn Umweltlobbyisten und selbsternannte Weltenretter das Szepter in die Hand bekommen und machtgierige Brüsseler Bürokraten es gern sehen, wie jenes geschwungen wird.
Fast könnte man sich auf das Chaos freuen, wenn die Industrie jene Vorhaben ernstnimmt und man jede Menge E-Autos verzweifelt durch Städte und Rastplätze irren sieht auf der Suche nach genügend Ladestationen für Abertausende Batterien, denen die Puste auszugehen droht. Der erste Börsengang eines soliden Abschleppunternehmens wäre vermutlich die lohnendste Investition für Privatanleger in den kommenden Jahren. Wo Unverstand sich mit ideologischer Verblendung paart, das ahnt man, muss es doch irgendwo auch etwas zu verdienen geben.