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Analysen > Ausschüttungen in 2024

Satte Dividenden

(Bild: picture alliance / Zoonar)

In 2024 soll es erneut einen Ausschüttungsrekord geben. Aber nicht nur deshalb eignen sich Dividendentitel als Beimischung im Depot. Worauf Anleger achten sollten und welche Aktien sich besonders eignen.

Die Hauptversammlung von Siemens lieferte einen guten Auftakt in die neue Dividendensaison. 4,70 Euro gab es für die Aktionäre pro Anteilsschein. Das waren rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Und es entsprach einer Dividendenrendite von rund 2,7 Prozent – immerhin mehr als zehnjährige Bundesanleihen, die derzeit rund 2,3 Prozent abwerfen.

„Dividenden können aber nicht nur eine attraktive laufende Einnahme bieten, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil der Aktienperformance“, stellt Gökhan Kula von der ALPS Family Office fest. Das bestätigt eine aktuelle Untersuchung von Allianz Global Investors. In den vergangenen fünf Jahren brachte der MSCI Europa eine Perfomance von fünf Prozent pro Jahr im Schnitt – knapp die Hälfte kam von Ausschüttungen. Langfristig lag der Anteil der Dividenden bei knapp 36 Prozent.

Und auch in diesem Jahr dürften Dividenden einen wichtigen Beitrag zur Aktienperformance leisten. Die Experten der DekaBank rechnen damit, dass die Dax-Konzerne in diesem Jahr 54,6 Milliarden Euro ausschütten – das sind 1,6 Milliarden Euro mehr als 2023 und ein neuer Höchstwert. Bezogen auf die Marktkapitalisierung des Dax Anfang Februar entspricht das einer Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent.

Doch das ist nur der Durchschnitt. So soll der Chemiekonzern BASF laut der DekaBank in diesem Jahr 3,40 Euro je Aktie zahlen – das entspricht einer Dividendenrendite von über sieben Prozent. Die Mercedes Benz Group bietet derzeit ebenfalls eine Dividendenrendite von mehr als sieben Prozent, beim Autobauer BMW sind es über fünf Prozent. Das klingt selbst in einem Umfeld gestiegener Zinsen, wo es bei Festgeldanlagen zum Teil wieder über vier Prozent gibt, attraktiv.

Dennoch warnt Dyrk Vieten von der ficon Vermögensmanagement davor, sich nur an der Höhe der Dividendenrendite zu orientieren. „Sie ist zwar ein wichtiger Indikator, aber nicht der einzige“, macht er klar. „So sollte die Dividendenrendite im Kontext der Dividendenhistorie, der Auszahlungsquote und der Nachhaltigkeit der Ausschüttungen betrachtet werden.“  

Das beurteilt Experte Kula ebenso. „Stabile und laufend steigende Dividendenzahlungen, die aus dem Cashflow getätigt werden, sind ein Hinweis darauf, dass ein Konzern ein qualitativ hochwertiges und zukunftsfähiges Geschäftsmodell hat“, sagt er.

Wer darauf achtet, findet langfristig stabile und profitable Unternehmen mit einer soliden Bilanz. Beispiele dafür gibt es gerade hierzulande viele. „Deutsche Unternehmen sind bekannt für ihre robusten Geschäftsmodelle und eine starke Fokussierung auf langfristiges Wachstum und Stabilität und deshalb haben viele Dax-Konzerne eine lange Tradition mit regelmäßigen und steigenden Ausschüttungen“, sagt Vieten.

Zu den Unternehmen, die eine konstante oder zum Teil auch permanent steigende Ausschüttung über Jahre hinweg bieten, zählen die Allianz, BASF, die Mercedes-Benz Group, der Rückversicherer Munich Re oder Henkel. Aber auch der Blick auf die zweite Reihe ist attraktiv. Laut der DekaBank soll die Summe der Ausschüttungen im MDax in diesem Jahr um gut sieben Prozent steigen.

Und schließlich lohnt sich der Blick ins Ausland. „Mit Unternehmen wie dem Pharmakonzern Sanofi, Novartis aus der Schweiz, der Zurich Insurance Group sowie Johnson & Johnson, McDonald's oder Coca-Cola aus den USA gibt es auch international attraktive Dividendenbringer, die ihre Ausschüttungen zum Teil über Jahre hinweg steigern konnten“, erläutert Vieten.

Anleger müssen hier die Quellensteuer berücksichtigen, deren Höhe je nach Land variiert. „Einige Länder haben jedoch Doppelbesteuerungsabkommen, die die steuerliche Belastung für ausländische Investoren mindern können“, sagt Vieten.

Doch vor allem zahlt sich eine Dividendenstrategie langfristig aus – und das auch in Zeiten höherer Zinsen. „Denn wer sich dabei auf qualitativ hochwertige Unternehmen konzentriert, bekommt nicht nur einen regelmäßigen attraktiven Einnahmenstrom, sondern kann auch für mehr Stabilität im Portfolio sorgen“, sagt Kula. „Dazu kommen potenzielle Kursgewinne, was die Beimischung von Dividendentiteln im Portfolio für Anleger langfristig zusätzlich attraktiv macht.“ 

Gerd Hübner

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