Geld anlegen in Zeiten niedriger Zinsen
Interview mit Gerhard Martin, Bereichsleiter Privatkunden bei der DAB bank AG
Herr Martin, wie agieren die Privatkunden der DAB bank aktuell in der Krise?
Unsere Kunden sind teilweise von der europäischen Staatsschuldenkrise verunsichert und sind bei ihrer Geldanlage zurückhaltend. So setzen viele auf Zinsprodukte wie Tages- oder Festgelder, obwohl sich die Zinsen aktuell auf einem historischen Tief bewegen. Da die Zinssätze weitgehend unter der Inflationsrate liegen, müssen die Anleger dann reale Verluste in Kauf nehmen. Auf diese Situation hat die DAB bank gerade mit einer Erhöhung der Zinssätze bei 3-, 6- und 12-Monats-Festgeldern reagiert.
Und was ist die Alternative? Schließlich sind Wertpapieranlagen mit einem entsprechenden Risiko behaftet.
Das ist sicher richtig. Aber man kann die Risiken minimieren, indem man die Anlagen entsprechend streut – auf verschiedene Regionen, Branchen und Anlageklassen. Auf eine ausgewogene Mischung kommt es an. Auch Wertpapiersparpläne sind ein guter Weg, das Risiko im Griff zu behalten: Wer monatlich eine feste Sparsumme in ein Papier investiert, profitiert vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt und muss sich keine Gedanken darüber machen, wann der richtige Einstiegszeitpunkt gekommen ist.
Welche Produkte sind denn derzeit für einen sicherheitsorientierten Anleger interessant?
Ein wichtiger Bestandteil im Depot können Anleihen sein. Wegen der niedrigen Renditen setzen unsere Kunden derzeit nicht so sehr auf deutsche Staatsanleihen, sondern haben ihren Bestand an Unternehmensanleihen deutlich aufgestockt. Hier gibt es eine gute Auswahl von Papieren mit überschaubarem Risiko. Auch Rohstoffe und Edelmetalle wie physikalisches Gold im Depot sind als Beimischung interessant.
Was ist in diesem Zusammenhang von der Aktie zu halten?
Die Aktie ist eine Beteiligung an einem Unternehmen, also im Grunde auch ein Sachwert. Deshalb erfreut sie sich bei Anlegern, die um die Stabilität unserer Währung fürchten, zunehmender Beliebtheit. Das belegen auch die steigenden Aktionärszahlen, die das Deutsche Aktieninstitut zuletzt vermeldete.
Durch eine gute Performance über die Krisen an den Märkten hinweg zeichnen sich darüber hinaus ausgewählte Mischfonds mit vermögensverwaltendem Ansatz aus, die je nach Marktlage in Aktien, Anleihen oder Cash investiert sind. Auch mit ETFs lassen sich sicherheitsorientierte Strategien abbilden.
Und wenn jemand auch ein wenig Risiko nicht scheut?
Mit steigender Risikofreude sollte natürlich der Aktienanteil im Depot steigen. Und auch Hebelprodukte sind dann interessant, bei denen der Anleger von steigenden und von fallenden Kursen profitieren kann. Für Einsteiger bietet die DAB bank beispielsweise den LOGOS Trader an. Hier können Chancenorientierte schon mit kleinen Summen ab 25 Euro mit circa 100-fachem Hebel auf die Entwicklung von ausgewählten Aktien und Indizes setzen. Durch eine automatische Stop-Order wird der Verlust auf die Höhe des Einsatzes begrenzt, sodass keine Nachschusspflicht entsteht. Aber auch hier gilt: Auf die richtige Mischung der Anlagen kommt es an!