Gutes besser machen
Von Dirk Heß, Leiter öffentlicher Vertrieb Deutschland und Österreich Cross Asset Group bei der Citi
Von Dirk Heß, Leiter öffentlicher Vertrieb Deutschland und Österreich Cross Asset Group bei der Citi
Wie über weite Teile des letzten Jahres so könnte sich auch zu Jahresbeginn ein positives Umfeld für Discounter fortsetzen. Mit weiterentwickelten Discount-Strukturen können Anleger eine attraktive Rendite erzielen – ruhiger Schlaf inklusive.
Clevere und innovative Ideen setzen sich durch, und zwar nachhaltig. Nicht von ungefähr erfreuen sich daher seit nunmehr 15 Jahren Discount-Zertifikate, die zurzeit mit knapp 19% der Börsenumsätze die am häufigsten gehandelte Anlagezertifikateklasse darstellen, großer Beliebtheit. Nach Argumenten, weshalb diese Zertifikatekategorie nach wie vor ganz oben in der Gunst der Anleger zu finden ist, muss nicht lange gesucht werden. Schließlich fahren Investoren mit Discount-Zertifikaten sowohl bei leicht fallenden und leicht steigenden Kursen als auch in seitwärts tendierenden Märkten immer besser als mit einem Direktinvestment in den zugrunde liegenden Basiswert. Die Gründe: Zwar ist der maximale Gewinn von Discount-Zertifikaten durch den sogenannten Cap nach oben begrenzt. Auf der anderen Seite werden diese derivativen Wertpapiere mit einem Abschlag zum entsprechenden Basiswert gehandelt. Ein möglicher Verlust des Basiswertes wird durch diesen Preisvorteil immerhin abgefedert. Hinzu kommt, dass Anleger bis zu einem gewissen Grad selber bestimmen können, welches Risiko sie mit Discount-Zertifikaten eingehen möchten. Dabei gilt: Je höher der Cap und je niedriger der Preisabschlag, desto größer das Risiko, aber auch die mögliche Rendite.
Bewegen sich die Märkte seitwärts oder weisen nur geringe Verluste auf, machen Investoren mit einem Discount-Zertifikat ein besseres Geschäft als mit dem entsprechenden Direktinvestment. Und hier sind sogar noch Steigerungen möglich, wie z. B. mit Discount-Plus-Zertifikaten. Im Gegensatz zu traditionellen Discountern ist die Plus-Variante zusätzlich mit einer unteren Kursschwelle ausgestattet. Wird diese Barriere während der Laufzeit niemals touchiert, erhalten Anleger bei Fälligkeit stets den maximalen Rückzahlungsbetrag. Berührt das Zertifikat diese Schwelle, verfällt hingegen die Zusatzchance – und das Discount-Plus-Zertifikat verwandelt sich in ein herkömmliches Discount-Zertifikat. Kurzum: Mit dieser Konstruktion erhöhen Investoren ihre Chance, eine maximale Rendite zu erzielen. Da diese Zusatzfunktion natürlich auch ihren Preis hat, müssen Investoren beim maximal möglichen Ertrag Abstriche machen.
Bei einer weiteren Variante, den Discount-Plus-Pro-Zertifikaten, fällt die höchstmögliche Rendite zwar geringer aus, dafür erhalten Anleger bei dieser Variante als Gegenleistung eine zusätzliche Schutzfunktion. Während bei Discount-Plus-Zertifikaten die untere Schwelle während der gesamten Laufzeit niemals berührt werden darf, um die maximale Rendite einzufahren, trifft dies für die Plus-Pro-Version nur für einen vorab definierten Zeitraum – beispielsweise die letzten drei Monate vor Fälligkeit – zu. Konkret bedeutet dies: Vor diesem Zeitraum kann die untere Schwelle jederzeit berührt oder unterschritten werden – und Anleger kassieren trotzdem die maximale Rendite. Wird die untere Barriere hingegen auch innerhalb des Zeitraums touchiert, verfällt der Anspruch und das Wertpapier verwandelt sich in ein traditionelles Discount-Zertifikat.
Welche der drei Discount-Varianten gewählt werden sollte, ist stets von der individuellen Risikoneigung bzw. dem Sicherheitswunsch abhängig. Aufgrund der unsicheren konjunkturellen Entwicklung in den USA und der anhaltenden Schuldenproblematik einiger Peripheriestaaten des europäischen Währungsraums könnte der Zickzackkurs an den Aktienmärkten jedoch auch noch in den kommenden Monaten die Nerven der Investoren belasten – und daher eine der vorgestellten Discount-Varianten eine interessante Alternative zum Aktienkauf sein.