US-Unternehmen präsentieren gute Zahlen
Trotz hoher privater und öffentlicher Verschuldung in Amerika lohnt sich ein Blick auf den Aktienmarkt: Amerikanische Unternehmen konnten ihre Wettbewerbssituation nach den Krisenjahren 2008 und 2009 verbessern und gute Quartalszahlen vorlegen. Dank ihrer Innovationskraft und ihrer weltweiten Präsenz sind sie für Investoren interessant.
von Mark Stoeckle, CIO des US Equity Investment Centers und Fondsmanager bei BNP Paribas Investment Partners
Trotz hoher privater und öffentlicher Verschuldung in Amerika lohnt sich ein Blick auf den Aktienmarkt: Amerikanische Unternehmen konnten ihre Wettbewerbssituation nach den Krisenjahren 2008 und 2009 verbessern und gute Quartalszahlen vorlegen. Dank ihrer Innovationskraft und ihrer weltweiten Präsenz sind sie für Investoren interessant.
Die jüngsten Quartalszahlen amerikanischer Unternehmen haben überrascht – positiv. Mehr als 60% der im S&P-500-Index enthaltenen Unternehmen (also der 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA) präsentierten für das dritte Quartal Ertragszahlen und Gewinne je Aktie, die über den Erwartungen liegen. Der Index selbst legte im Oktober 10,93% zu und erzielte damit die beste monatliche Performance seit fast 20 Jahren. Auch wenn die Arbeitslosigkeit mit 9% immer noch relativ hoch ist und das erwartete Wachstum der amerikanischen Wirtschaft im nächsten Jahr bei gerade einmal 1,5% liegt, werden die Rezessionsängste damit geringer. Im Gegensatz zu anderen Industrieländern wie etwa Deutschland, wo der DAX seit Jahresbeginn noch fast 1.000 Punkte eingebüßt hat, verzeichnet der Dow Jones zum Ende des dritten Quartals sogar ein kleines Plus zwischen 1% und 2%. Ein Großteil der Volatilität, die in den vergangenen Wochen und Monaten die Märkte beherrschte, scheint eher politisch als wirtschaftlich bedingt gewesen zu sein.
Etwa 40% der Profite der S&P-500-Unternehmen werden außerhalb der USA erzielt, 15% davon in den aufstrebenden Schwellenländern. Hier bietet sich weiteres Wachstumspotenzial. Gegenwärtig verfügen US-Unternehmen über historisch hohe Cash-Reserven, die neben Investitionen zur Geschäftsentwicklung auch für Aktienrückkäufe, Zukäufe oder Dividendenerhöhung genutzt werden können. Viele US-Unternehmen wollen durch Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen verloren gegangene Marktanteile zurückerobern. Die gute Situation der Unternehmen spiegelt sich jedoch noch nicht am Aktienmarkt wider. Im Vergleich zu Staatsanleihen ist die Risikoprämie für US-Aktien gegenwärtig relativ hoch. Zu hoch, da im Anleihenbereich kein deutlicher Zinsanstieg zu erwarten ist. Aktienpreise folgen Unternehmensgewinnen. Die erwarteten Gewinnzuwächse je Aktie sollten deshalb auch für steigende Kurse sorgen.
Gute Wachstumsaussichten gibt es derzeit vor allem in der Technologiebranche mit Branchenriesen wie Google, Apple oder Oracle. Wachstumstreiber ist die noch relativ neue Technologie des Cloud Computings. Diese steckt noch in den Kinderschuhen und bietet damit erhebliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Der BNP Paribas L1 Equity USA Growth investiert in amerikanische Großunternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten. Er orientiert sich relativ eng an seiner Benchmark, dem Russell 1.000 Growth, welcher die Aktien mit dem höchsten Gewinnwachstum des Russell-1.000-Index vereint. Dieser Index enthält seinerseits die 1.000 US-Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung.