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Wer hat eigentlich was gegen Speicher?

An den Börsen unterbewertet, weil nicht „sexy“: die Anbieter von Speicherlösungen. Warum eigentlich? Wer den Speicherplatz bietet, beherrscht die Welt, die schöne neue. Netzwerklösungen sind das Gold des digitalen Zeitalters. Konzerne wie Apple oder Amazon haben das längst erkannt. Sie scheffeln ihr Geld längst nicht mehr mit Hardware oder im Handel, wie Reinhard Schlieker zu bedenken gibt.

BÖRSE am Sonntag

An den Börsen unterbewertet, weil nicht „sexy“: die Anbieter von Speicherlösungen. Warum eigentlich? Wer den Speicherplatz bietet, beherrscht die Welt, die schöne neue. Netzwerklösungen sind das Gold des digitalen Zeitalters. Konzerne wie Apple oder Amazon haben das längst erkannt. Sie scheffeln ihr Geld längst nicht mehr mit Hardware oder im Handel.

Von Reinhard Schlieker

Nein, das viele Geld verdient die Firma mit dem angebissenen Apfel im Logo nicht mehr mit dem Vertrieb von mehr oder weniger nützlichen iProdukten, und Jeff Bezos' Gelddruckmaschine wird längst nicht mehr durch den Handel um immer neue Ströme von Dollar-Milliarden reicher. Ihren wirklichen Schotter verdienen die cleveren Multimilliardäre durch das Bereitstellen von Speicherplatz. In den Zeiten von Bitcoin oder Blockchain kommt es auf virtuellen  Raum an. Und den gilt es zu managen.

Längst gibt es Spezialisten für Cloud-Services. „Software-Driven Cloud Services“ heißt der Geschäftsbereich. Warum können das die Großen nicht selbst? Ganz einfach – Sie haben nicht die Zeit dafür. Die Spezialisierung schreitet voran. Software-gesteuerte Speicherverwaltung ist das Gebot der Stunde. Und da bewähren sich Spezialisten. Dem Normalbürger sind diese Lösungen längst entrückt. Oder wer versteht etwa, was „highly available spine leaf architectures“ sein sollen? Dennoch sind diese Fachbegriffe an der Börse der zumindest vorletzte Schrei. Die Anbieter von Cloud-Services sind auf jeden Fall einen konzentrierten Blick wert, darunter etwa solche US-Unternehmen wie Arista – wenn man sich nicht von Aussagen wie „DevOps Automation Workflow“ abschrecken lässt.

Was können wir Otto-Normalanleger daraus lernen? Nun, zunächst nicht viel, außer dass DevOps Automation wohl das Buzz Word des Jahrhunderts sein mag. Und dass an DevOps wohl kein Weg vorbeigeht. Und dass es die Anlageform schlechthin ist. Doch Obacht: Schon einmal hat man die gute neue Zeit ausgerufen, und die endete gar fürchterlich. Warum ich nun nach Abwägung all diese Pros und Cons optimistisch bleibe? Vergesse man die ganzen Buzz-Words und konzentriere man sich auf den Kern der Sache: Dann bliebt am Ende das Eine, Wahre. Und das ist Speicher. Für den gibt es keinen Ersatz – außer noch mehr Speicher. Weswegen auch all diejenigen, die ihr Aktienportfolio erfolgreich managen wollen, tunlichst  nichts gegen die Speicher in der Cloud und die dazugehörigen Aktien auf dem Parkett haben sollten.