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Knappes Gut: Wasserinvestments attraktiver als Silber und Gold

China, Israel, Südspanien oder das amerikanische Las Vegas stehen beispielhaft für ein global zunehmendes Problem: Wasserknappheit. In immer mehr Regionen auf der Erde herrscht über längere Zeiträume ein wüstenartiges Klima bei ausbleibendem Niederschlag. Viele Länder nutzen und verschmutzen zudem mehr Wasser, als der dortige Wasserkreislauf hergibt. Gleichzeitig steigt die Bevölkerungsdichte und damit der Wasserbedarf weltweit kontinuierlich an. Derzeit haben rund 800 Mio. Menschen keinen Zugriff zu sauberem Trinkwasser.

BÖRSE am Sonntag

Auswirkungen hat die Wasserknappheit nicht nur auf die Trinkwasserkapazitäten der Bevölkerung, sondern auch auf die Nahrungsmittelversorgung. Denn für die Nahrungsmittelherstellung sowie die Bewässerung in der Landwirtschaft ist Wasser unersetzlich. Für ein Kilogramm Brot werden laut der Wasserstiftung 1.000 Liter Wasser benötigt, für ein Kilogramm Lammfleisch sogar 10.000 Liter und selbst in die Herstellung eines Kilogramms Tomaten fließen 180 Liter Wasser. Obwohl die Erde zum Großteil aus Wasser besteht, ist nutzbares Wasser eine endliche Ressource und damit ein knappes Gut: Nur weniger als 1% ist brauchbares Süßwasser und davon bleiben sogar noch 77% im Eis stecken und werden so dem Kreislauf entzogen.

Investitionen im Wassersektor: Realität statt Zukunftsplanung

Die Aufgabe der Menschheit ist es also, Süßwasser in ausreichender Menge und sauber allen Menschen zur Verfügung zu stellen. Lokale Ansätze wie ein Bußgeldbescheid durch Wasserpolizisten für verschwenderisches Verhalten in Las Vegas oder der Wasserimport Südspaniens aus anderen europäischen Ländern zeigen, dass das Problem erkannt ist, bieten aber keine langfristigen Lösungen. Um die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen, sind nachhaltige Investitionen notwendig: Industrieländer müssen alte Infrastruktur ersetzen und die Wassereffizienz steigern, Entwicklungsländer müssen ihrer wachsenden Bevölkerung Zugang zu Wasser verschaffen. Insbesondere den Bedarf im Infrastruktursektor schätzen Branchenanalysten bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 22,6 Bio. US-Dollar. Zum Vergleich: Im Bereich der Energieinfrastruktur werden im selben Zeitraum 9 Bio. US-Dollar benötigt, im Bereich Straße und Schiene 7,8 Bio. US-Dollar sowie für Luft- und Schifffahrt 1,6 Bio. US-Dollar. Die massiven Investitionen in den Wassersektor, die vor zehn Jahren noch Zukunftsinvestitionen waren, sind nun also Realität.

Mit der richtigen Strategie vom blauen Gold profitieren

Für Anleger ist dies gleichbedeutend mit einem erheblichen Renditepotenzial im Wassersegment. Insbesondere Unternehmen, die bestehende Technologien für den Wasserschutz weiterentwickeln, die Wartung und Erneuerung der Wasserinfrastruktur durchführen sowie Bewässerungs- und Abwassersysteme bauen, bieten derzeit die profitabelsten Möglichkeiten. Entscheidend ist es für den Investor, nicht auf steigende Wasserpreise zu spekulieren, sondern auf Investments in Lösungen, die mehr Menschen den Zugang zu sauberem Wasser zu fairen Preisen ermöglichen und steigende Preise verhindern. Hier gilt es also neben der thematischen Ausrichtung, Titel zu identifizieren, die Lösungen anbieten. Zudem sollten die Unternehmen über einen Anlagehorizont von drei Jahren zu den Branchenschwergewichten zählen, ein starkes Management haben und mit guten Fundamentaldaten glänzen. Berücksichtigt man diese verschiedenen Faktoren, bleibt am Ende ein Anlageuniversum aus weltweit 145 Titeln. Aus 45 davon setzt sich derzeit das globale Portfolio des KBI Institutional Water Fund (WKN: A1JDDT) zusammen, dessen Performance allein im Jahr 2012 derzeit bei einem Nettogewinn von 18,5% liegt. Seit 2001 hat der Fonds in neun Kalenderjahren eine Outperformance gegenüber dem MSCI World Index erzielt.