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Der Business-Liveticker zum Coronavirus: Sorgen um US-Arbeitsmarkt belasten

Was machen die Börsen, wie verhalten sich die Notenbanken, schnüren Regierungen Rettungspakete? Alle Nachrichten zu den wirtschaftlichen Effekten der Coronavirus-Pandemie auf einen Blick.

(Foto: Shutterstock)

Was machen die Börsen, wie verhalten sich die Notenbanken, schnüren Regierungen Rettungspakete? Alle Nachrichten zu den wirtschaftlichen Effekten der Coronavirus-Pandemie auf einen Blick.

Freitag, 27.03.

10:30: Der Dax startet heute im Minus. Rund zwei Prozent sind es am Morgen. Die USA werden zum neuen Epizentrum der Corona-Pandemie. Das verunsichert Anleger zunehmend, da hilft wohl auch das billionenschwere Rettungspaket zunächst nicht weiter. Die Ratingagentur S&P stuft derweil die deutschen Autobauer herab.

Donnerstag, 26.03.

17:00: Den dritten Tag in Folge steigen an der Wall-Street die Kurse. Die Maßnahmen der Fed und der US-Regierung stützen. Doch es sind Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Rally angebracht. Es könnte ein böses Erwachen geben, wenn sich die Krise ab dem zweiten Quartal dann voll in den Zahlen der Unternehmen wiederfindet. Durch die hohen Arbeitslosenzahlen, die in den USA drohen, dürfte auch der dort so wichtige Binnenkonsum einbrechen. Es ist aus Anlegersicht höchste Vorsicht geboten. 

15:00: Stützt das wahrscheinliche Konjunkturpaket die US-Indizes? Oder sorgen die Daten vom Arbeitsmarkt - die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind auf über drei Millionen gestiegen - für neue Unsicherheit? Davon wird auf für den Dax viel abhängen, der für den Moment mit etwas über einem Prozent im Minus steht. Das wäre nach den Kursgewinnen zu Wochenbeginn wohl zu verschmerzen.

09:40: Heute geht es zunächst bergab für den Dax. 2,6 Prozent steht Deutschlands Leitindex zu Handelsbeginn im Minus. Anleger sorgen sich zunehmend um die Corona-Auswirkungen auf die Verreinigten Staaten. Das Konjunkturpaket muss am Freitag noch durch das Repräsentantenhaus, bis dahin herrscht noch - wenn sie auch klein ist - Unsicherheit. Dazu könnte trotz Konjunkturpaket das US-BIP um 40 Prozent nach unten rauschen. Vom US-Arbeitsmarkt droht bereits Ungemach. Anleger bringen womöglich lieber ihre Gewinne von Dienstag in Sicherheit.

Mittwoch, 25.03.

17:30: Am Ende springt der Dax dank guter Vorgaben aus den USA leicht ins Plus und steht nun bei 9.752 Punkten. Der Dow Jones gewinnt fast vier Prozent hinzu. Und das nach dem gestrigen Rekordtag. Als Anleger bleibt man von diesem Tag etwas ratlos zurück. Eine nachhaltige Wende kann das eigentlich nicht sein. Und doch will die Comebackrally nicht verpasst werden. Die hohe Volatilität an den Märkten stützt aber in jedem Fall den Goldpreis, der sich über 1.600 US-Dollar halten kann.

16:00: Die Börsen schwanken zwischen Optimismus und Sorge vor einer zweiten Crashwelle. Der Dax notiert derzeit leicht im Minus. Der Dow Jones wird sich nicht einig. Immerhin: Es geht auch nach den starken Zuwächsen des gestrigen Tages nicht bergab. Verlassen die Märkte den Crash-Modus? Auf kurze Sicht sieht es danach aus.

11:50: Der Dax rutscht ins Minus, verliert nach starkem Start in den Handel in kurzer Zeit 500 Punkte. Nach der Vortagesrally nutzen Investoren die Gelegenheit zu besseren Kursen auszusteigen. Vor allem wohl, nachdem der Ifo-Geschäftsklima-Index veröffentlicht wurde. Dieser sinkt von 96 Punkten im Februar auf 86,1 im März.

10:30: Es kann einem derzeit schnell schwindelig werden an den Märkten. Dem schnellsten Crash in der Geschichte des DAX folgte gestern eine verrückte Rally nach oben. Der Dow Jones schaffte sogar das größte Tagesplus seit 1933. Heute geht es weiter steil bergauf. Der Dax steht bereits mit fast vier Prozent im Plus. Die US-Indizes sind vorbörslich ebenfalls im Plus. Gute Nachrichten aus China, was die Ausbreitung des Coronavirus anbelangt, sorgen für Optimismus. Das billionenschwere US-Rettungspaket für Sicherheit. Doch viele Experten glauben nicht an eine nachhaltige Wende. "Die Börse befindet sich weiterhin in einem Bärenmarkt", schreibt CMC Marktes-Analyst Jochen Stanzl. Die derzeit laufende Eindeckungsrally sei als weniger stabil anzusehen als eine aus technischer Sicht saubere Bodenbildung. "Solche Rallys erzeugen steile Trends, die durch den Zwang der Eindeckung ausgelöst werden, aber sie sind keine Käufe von neuen, überzeugten, langfristig orientierten Anlegern."

Dienstag, 24.03.

17:05: "Die Börse spielt derzeit lediglich mit etwas Verspätung die Hoffnung auf Erfolge durch die Geldschwemme der Zentralbanken und die fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen der Regierungen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie", schreibt CMC-Marktes-Analyst Jochen Stanzl. Von einer Trendumkehr könne man aber noch nicht sprechen. Stanzl warnt vor allem davor, sich nicht von Eindeckungsrallys durch Leerverkäufer täuschen zu lassen. Diese seien "weniger stabil anzusehen als saubere Bodenbildungen". Es handele sich um "steile Trends, die durch den Zwang der Eindeckung ausgelöst werden, aber sie sind keine Käufe von neuen, überzeugten, langfristig orientierten Anlegern."

16:40: Der Dax rast nach oben. Fast neun Prozent steht das Börsenbarometer nun schon im Plus. Damit dürfte der heutige Tag zum besten seit Beginn des Corona-Crashs werden. Auch in den USA schnellen die Kurse nach oben. Der Nikkei legt ebenfalls um über acht Prozent zu. Ob das nun eine kurzfristige Gegenbewegung oder schon eine nachhaltigere Wende ist, bleibt offen. Die Aktie der Münchner Rück steigt jedenfalls um fast 20 Prozent, das ist ein Ausrufezeichen. 

15:00: Bislang scheint dieser Tag der erste seit langem ohne neue Schreckensszenarien rund um das Coronavirus auszukommen. Auch deshalb laufen die Börsenindizies weltweit wohl derart steil nach oben. Einer der größten Krisenprofiteure könnte derweil Amazon werden. Hundertausende Bestellungen mehr als üblich sind zuletzt eingegangen. Das Virus erweist sich so als ungeahnter Wachtsumsbeschleuniger eines Konzerns, der ohnehin seit Jahren phänomenale Umsatzsteigerungen hinlegt. Die Aktie des Online-Giganten hat entsprechend kaum an Wert verloren. Im Vergleich zum Gesamtmarkt performt das Papier excellent.

13:50: Der Dax steht weiter fest im Plus, die Daimler-Aktie führt den Leitindex mit einem Plus von über 13 Prozent an. Setzt sich heute der Optimismus durch?

11:30: Der Dax legt weiter zu, steht fast mit sieben Prozent im Plus. Vier Werte (Infineon, Fresenius, Daimler und Siemens) verbuchen zweistellige Kursgewinne. Kann Deutschlands Leitindex die Gewinne diesmal über den Tag retten? Viel wird darauf ankommen, wie Anleger heute in den Vereinigten Staaten reagieren.

09:45: Deutschlands Leitindex ist mit einem satten Plus von fast sechs Prozent in den Handel gestartet. 4,6 Prozent sind davon noch übrig. Alle 30 Dax-Werte sind im Plus. Auch der Dow Jones macht vorbörslich Hoffnung. Es ist allerdings nicht das erste Mal in den vergangenen Wochen, dass es morgens bergauf geht, nur damit am Abend die meisten Gewinne wieder abgegeben werden. Im Dax allerdings bleibt mit dem heutigen Start in den Tag die Bodenbildung bei 8.618 Punkten intakt. Ein ermutigendes Zeichen.

Montag, 23.03

17:40: Der Dax verliert zum Start in die Woche knapp zwei Prozent. Vor allem die unsichere Lage rundum die Ausbreitung des Coronavirus in den USA sorgte die Anleger. Dow Jones und S&P500 notieren ebenfalls im Minus. CMC Markets-Analyst sieht für den Dax aber immer "aus technischer Sicht ein Boden entstehen", über 8.616 Punkten. Doch sollten in den USA die Infektionszahlen nach oben schnellen und die Wall-Street so nach unten ziehen, dürfte es auch dem Dax ein weiteres Mal an den Kragen gehen.

16:20: Die US-Indizes ziehen den Dax weiter mit nach unten. Eine gute Stunde vor Handelsschluss steht er mit zweieinhalb Prozent im Minus. Vor allem die Aktien von MTU und der Lufthansa erleben das nächste Debakel. Die Fresenius-Aktie dagegen legt wie schon am Freitag zu. Auch die Papiere der Deutschen Post sind gefragt. Konzernchef Frank Appel hatte zuletzt selbst zugegriffen.

15:20: Es bleibt dabei. Die Ankündigung von Maßnahmenpaketen seitens der Notenbanken, ob nun diesseits oder jenseits des Atlantiks, verfügen nur über kurze Halbwertszeiten. Im frühen Handel verliert der Dow Jones entsprechend übre zwei Prozent auf 18.715 Punkte. Er fällt damit auf den tiefsten Stand seit November 2016. Der Dax kann in der Folge sein Plus nicht halten und rutscht ebenfalls wieder in den roten Bereich. Es scheint, als könnte Anleger derzeit nichts länger als ein paar Stunden beruhigen. Alles kommt wohl darauf an, wie lange es noch dauert, bis von Corona-Front positive Nachrichten eintrudeln, wie beispielsweise eine nachhaltige Verlangsamung der Infektionen.

13:30: Der Dax dreht ins Plus. Grund sind neue Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank Fed. Diese kündigte weitere Käufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren an. Und zwar nun unbegrenzt. Das drehte auch die US-Indizes vorbörslich in Plus. Ein weiterer schwarzer Wochenstart scheint so zunächst abgewendet.

12:15: Die US-Bank Goldman Sachs hat ihre Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung der USA zum  dritten Mal innerhalb von 30 Tagen gesenkt und rechnet nun mit einem annualisierten Rückgang des BIP von 24 Prozent. Mit Blick auf die Unternehmen im S&P 500 könnten die Gewinne je Aktie in diesem Jahr nur noch bei insgesamt 110 Dollar liegen, schätzt die Bank. Das wäre ein Minus von einem Drittel im Vergleich zu 2019. Die durchschnittliche KGV-Bewertung von 20 ist damit immer noch zu hoch, so die Analyse. Den S&P 500 sehen die Goldman Sachs-Analysten bei 2.000 Punkten.

11:30: Bahnt sich der nächste schwarze Börsentag an? Was sich schon vor Handelsbeginn angedeutet hatte, setzt sich jedenfalls fort. Der Dax kann nicht von der kurzzeitigen Erholung zum Ende der Vorwoche profitieren und geht erneut in die Knie. Derzeit summiert sich das Minus auf fast vier Prozent. Auch die US-Börsen stehen vorbörslich im Minus. In den USA stocken die Verhandlungen um ein billionenschweres Konjunkturpaket. „Die Börsen geben den US-Politikern heute die Quittung für die ausgebliebene Einigung“, so Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht allzu heftig ausfällt.

11:00: Eine Blitzbefragung des Mittelstandsverbands BVMW unter knapp 2.500 Mitgliedern zeigt, wie schwer die Corona-Krise gerade kleine und mittlere Unternehmen trifft. NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte schrieb: „Fast die Hälfte der Betriebe im Mittelstand erwartet für dieses Jahr Umsatzeinbußen von wenigstens 60%. Die Lage ist dramatisch und wir müssen alles dafür tun, das wirtschaftliche Fundament für die Zukunft unserer Gesellschaft zu bewahren. Wir fordern auch die Finanzämter auf, liquiditätssichernde Maßnahmen wie Steuerstundungen unbürokratisch umzusetzen. Die Betriebe benötigen die Liquiditätshilfen sehr kurzfristig, da sich die finanzielle Lage gerade im Mittelstand und bei Solo-Selbständigen von Tag zu Tag zuspitzt.“

10:30: Ifo-Präsident Clemens Fuest warnt erneut vor schlimmen Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Bundesrepublik. "Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist", sagte er. Es seien Kosten zwischen 255 und 729 Milliarden Euro zu erwarten, je nach Szenario. 

Freitag, 20.03

14:30: Deutschland disktutiert Ausgangssperren, Bayern und das Saarland sind nun vorweggegangen und habe sie veranlasst. Ob es bundesweit so weit kommt, bleibt abzuwarten. Der Dax steht weiterhin mit gut vier Prozent im Plus, eine Gegenbewegung mit Signalwirkung ist das aber noch nicht. Die Bundesregierung erwägt unterdessen Unternehmensbeteiligungen. Auch um "den Ausverkauf deutscher Unternehmens- und Industrieinteressen zu verhinden", wie es Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier der Deutschen Presse-Agentur sagte.

12:45: Ausgangssperre in Bayern! Ab Freitagnacht, 0 Uhr, gelten in ganz Bayern Ausgangsbeschränkungen. Das hat Ministerpräsident Markus Söder bei einer Pressekonferenz in München mitgeteilt. Das könnte nach einem guten Start in den Tag auch den Dax wieder unter Druck setzen. Folgen andere Bundesländer nach, wäre das die nächste Hiobsbotschaft für die deutschen Unternehmen. Noch steht Deutschlands Leitindex mit vier Prozent im Plus. Die Restaurantkette Vapiano hat sich derweil für zahlungsunfähig erklärt. Gleichfalls ein wenig positives Signal für Anleger.

10:15: Der Dax steht am Morgen mit fast sechs Prozent im Plus. Das will wenig heißen, zuletzt gab er seine Gewinne oft im Tagesverlauf wieder ab. Immerhin aber ein positives Signal. Möglich, dass die getroffenen Entscheidungen und Maßnahmen von Notenbanken und Regierungen nun doch Wirkung zeigen. Für eine nachhaltige Stabilisierung wäre nun wichtig, dass neue Hiobsbotschaften rund um das Coronavirus für ein paar Tage pausieren. Für den Moment profiteren von der kleinen Stimmungsaufhellung besonders die Aktien der Allianz sowie die von Fresenius und Adidas. Alle stehen mit fast zehn Pozent im Plus

Donnerstag, 19.03

17:30: Die Zentralbanken beruhigen die Märkte. Jedenfalls versuchen sie es mit neuen Maßnahmenpaketen. Bislang entspannen diese die Lage an den Börsen jedoch nur geringfügig. Immerhin gibt es leichte Anzeichen der Stabilisierung. Der Dax geht mit einem Plus von knapp zwei Prozent aus dem Handel, der S&P 500 steht nur leicht im Minus. "Es bleibt aber dabei", sagt CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl,  "die billionenschweren Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken können nur die negativen wirtschaftlichen Effekte lindern, Entspannung an den Börsen dürften nur Signale bringen, dass die Ausbreitung des Coronavirus in Europa aber auch den USA spürbar verlangsamt werden kann." Dann aber, so Stanzl weiter könne die Börse "auch ein guter Indikator dafür werden, ob und wann sich die Menschen wieder Hoffnung machen können, das Schlimmste bereits überstanden zu haben.

14:50: Nun rutscht der Dax doch wieder ab. Fast zwei Prozent beträgt das Minus. Nun wird spannend, was sich heute noch an den US-Börsen tut. Alles in allem scheint sich trotz des sich fortsetzenden Abwärtstrends die Stimmung unter Experten aufzuhellen. Die Einstiegsgelgenheiten sind nun schließlich da und die Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken könnten langfristig das Schlimmste verhindern. Entscheidend aber ist freilich eine baldige Kehrtwende bei den Neuninfektionen mit dem Coronavirus.

12:00: Schrumpft die deutsche Wirtschaft im Zuge der Coronakrise um sechs Prozent? Clemens Fuest, der Präsident des ifo-Instituts, hält das für möglich. Bei größeren Produktionseinschränkungen sei dies denkbar, sagte er. Allerdings wäre auch ein deutlich geringeres Minuns von 1,5 Prozent möglich, wenn die Auswirkungen weniger drastisch eintreten. "Sowohl die Unsicherheit als auch die Abwärtsrisiken sind sehr groß", sagte Fuest. "Niemand weiß genau, wie sich die Absagen und Schließungen wirtschaftlich auswirken."

11:00: Der Dax notiert erneut leicht im Minus. Und das, obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwochabend ein neues Notkaufprogramm für Anleihen ankündigte. 750 Milliarden Euro will die Notenbank in Staats- und Unternehmenspapiere stecken. Dazu hieß es, man sei „ohne Einschränkung bereit, den Umfang der Kaufprogramme zu erhöhen und deren Zusammensetzung anzupassen – und zwar so viel und so lange wie nötig“. Ein neues Whatever it takes. Das könnte die europäischen Märkte, wenn auch bislang heute nicht zu erkennen, auf Dauer beruhigen.

Mittwoch, 18.03

18:30: Am Ende sind es sechs Prozent, die der Dax an diesem Mittwoch verliert. Deutschlands Leitindex geht also mit 8.441 Punkten aus dem Handel. „Beim Blick auf das Chartbild dürfte den Investoren weiterhin Angst und Bange werden“ sagte Marktanalyst Timo Emden. „Mittlerweile scheint der Abstieg in die Rezession unausweichlich. Somit könnte das heimische Börsenbarometer schon bald die 8000-Punkte-Marke erreichen.“ Der Ölpreis fällt unterdessen um 18 Prozent, an der Wall-Street wurde der Handel erneut teilweise ausgesetzt. "An den Kapitalmärkten richtet sich der Fokus zunehmend auch auf den Anleihenmarkt, bei dem potenzielle Käufer in eine Art Streik getreten zu sein scheinen und der Handel zunehmend austrocknet", schreibt Christian Jasperneite von der M.M. Warburg. "Damit erhält die Krise an den Kapitalmärkten – etwas unbeobachtet von der Öffentlichkeit – eine weitere Facette und lässt die Gesamtsituation noch ein wenig kritischer erscheinen."

16:30: Während der Dax entscheidende Unterstützungslinien testet, kommt es nun auch zu Turbulenzen an den Devisenmärkten. Das britische Pfund fiel im Vergleich zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit 35 Jahren. Das liegt zum einen an der Angst von Investoren, Großbritannien könnte die Coronaviruskrise unterschätzen und bei einem labileren Gesundheitssytsem nicht schnell in den Griff bekommen. Zum anderen wird der US-Dollar als Weltwährung seit Tagen stark nachgefragt.

15:30: Die Börsenindizes in den USA finden ähnlich dem Dax keinen Halt. Gestern hatte sich das noch besser angelassen, heute steht der S&P 500 zum Handelsauftakt mit über zwei Prozent im Minus. Das hilft dem Dax freilich nicht auf die Beine. Dieser notiert weiter mit rund vier Prozent im Minus. Der Preis für die Rohölsorte WTI ist derweil auf ein 17-Jahrestief gefallen. Die Boeing-Aktie muss einen weiteren Kurssturz um 20 Prozent verkraften. Puh.

13:50: Der Ölpreis stürzt erneut in die Tiefe, der Dax liegt fast sechs Prozent im Minus. Gleichzeitig streichen immer mehr Unternehmen ihre Prognosen zusammen. Das ist wenig überraschend, zeigt aber: Die Halbjahresbilanzen könnten schmerzhaft werden. Auch dies Aussicht verunsichert Anleger weiter. Viele wollen raus aus dem Risiko.

12:00: Der Dax weitet seine Verluste aus, steht inzwischen schon fast fünf Prozent im Minus und damit bei unter 8.500 Punkten. "Sämtliche Bodenbildungsversuche sind bislang gescheitert", urteilt CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl. Neue Tiefs könnten jetzt zu einem Test der Hochs der Jahre 2000 und 2007 bei 8.136 Punkten führen. "Solange diese Unterstützung hält, können Investoren eine Risikobewertung bis zu dieser Marke unternehmen. Bricht sie, könnte sich selbige zu einem Widerstand entwickeln", so Stanzl weiter. 

10:00: Zum Handelsauftakt steht der Dax mit fast vier Prozent im Minus, auch der Goldpreis fällt. Bahnt sich der nächste schwarze Börsentag an? Während sich die US-Börsen etwas erholen konnten, nehmen in Europa die Sorgen um Italiens Bonität zu. Die Luftfahrtbranche befindet sich weiter im Crashmodus. Am Morgen gab die Aktie von Dax-Neuling MTU um fast 15 Prozent nach.

08:45: In einem Interview mit dem Handelsblatt hat Gabriel Felbermayr, der Präsident des Kieler Institus für Weltwirtschaft (IfW) vor der „Mutter aller Rezessionen“ gewarnt. "Wenn sich die Wirtschaftstätigkeit in Deutschland einen Monat lang halbiert, kostet das aufs Jahr gesehen vier Prozent Wirtschaftswachstum, bei zwei Monaten schon acht Prozent. Das haben wir in Friedenszeiten noch nie erlebt", so der Wissenschaftler.

Dienstag, 17.03.

17:30: Adidas war das Vorzeigeunternehmen der letzten Jahre. Zumindest was die Kursentwicklung der eigenen Aktie anbelangt. Und schon auch, was Umsatz- und Gewinnanstieg betrifft. Sie haben ganz offensichtlich vieles richtig gemacht in Herzogenaurach, besonders seit Kasper Rorsted da ist. Nun aber ist es ausgerechnet Adidas, das durch das Coronavirus besonders hart getroffen wird. Auf dem wichtigen chinesischen Markt brechen die Umsätze weg, überall fallen Sportveranstaltungen aus. Und ohnehin interessiert sich für den Moment schlicht kaum noch wer für ein neues Sportshirt. Zu allem Überfluss steht nun auch noch fest: Die Fußballeuropameisterschaft wird auf 2021 verschoben. An der Börse geht es dahin.

17:00: Der Ölpreis bleibt im Keller. Die Aktienindizes dies- und jenseits der Atlantiks legen hingegen zu. Kurz vor Handelsschluss liegt der Dax mit über einem Prozent im Plus. Im freien Fall befindet sich die Boeing-Aktie. Neben den hausgemachten Problemen trifft das Coronavirus die gesamte Luftfahrtbranche hart. Wegen einiger Corona-Fälle im Konzern droht den US-Amerikanern nun aber auch der Produktionsstopp.

15:30: Nach dem Dax, starteten auch die US-Börsen zunächst im Plus und gaben dieses schnell wieder ab. Der Dow Jones fiel zeitweise unter 20.000 Punkte. Derweil steht der Handel mit Unternehmensanleihen beinahe still. Einige Experten sehen darin eine aufkommende Krise des Finanzsystems. In den kommenden Tage könnt das für weitere Unsicherheit an den Märkten sorgen, die Abverkäufe könnten sich entsprechend fortsetzen.

12:45: Inzwischen steht fest: Die Rezession kommt. Noch ist jedoch völlig unklar, wie sie konkret aussieht und wie lange sie andauern wird. „Eine Rezession in diesem Jahr ist unausweichlich“, zitiert das Handelsblatt den DIW-Ökonom Claus Michelsen. Aber, so Michelsen weiter: „Wie tief sie wird, das lässt sich angesichts der sich täglich verändernden Lage nur sehr schwer einschätzen.“ Überhaupt sind viele Ökonomen ob das Ausmaßes der Corona-Pandemie vorsichtig mit Prognosen. Die Unsicherheit, sie scheint auch unter Experten groß zu sein.

12:15: Der Dax sucht seine Richtung. Die Volatilität ist entsprechend hoch. Aktuell sieht es immerhin danach aus, als käme es nicht zum erneuten Ausverkauf. Dr. Christian Jasperneite von der M.M. Warburg warnt jedoch: Die mit der Pandemie einhergehenden wirtschaftlichen Folgen würden noch immer unterschätzt. "Der Aktienmarkt hat einen Teil des extremen Einbruchs eingepreist, für mutige Käufe scheint es aber noch zu früh." Die erste Börsen haben derweil damit begonnen, Wetten auf fallende Kurse zu verbieten.

11:00: Zunächst durften Anleger auf eine Stabilisierung hoffen. In den ersten Handelsminuten kletterte der Dax um fast fünf Prozent in die Höhe. Doch ähnlich der vergangenen Tage, gab Deutschlands Leitindex diese Gewinne schnell wieder ab und liegt inzwischen mit fast zwei Prozent im Minus. Damit setzt sich ein steiler und dynamischer Abwärtstrend fort.

Montag, 16.03.

14:45: "Aktuell stellt Corona eine erhebliche Belastung, für die Finanzbranche aber kein systemisches Risiko dar", sagte BaFin-Chef Felix Hufeld in einem Interview mit dem Handelsblatt. Er rief jedoch Banken und Aufseher dazu auf, wachsam zu bleiben. Es müsse herausgefunden werden, in welchem Sektor ein Anstieg der Kreditausfälle drohe. Durch die am Freitag angekündigten Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung seien flächendeckende Kreditausfälle und Firmenpleiten aber weniger wahrscheinlich.

14:30: Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) begrüßt die getroffenen Maßnahmen der Bundesregierung zur Versorgung der Bevölkerung, fordert aber zum Schutz der Lieferketten dringend weitere Maßnahmen. Aus Sicht des BWVL ist für die kommenden Wochen und Monate entscheidend, wie lange es gelingt, die (internationalen) Logistikketten möglichst vollständig aufrecht zu erhalten, von der Beschaffung über die Produktion und Verladung bis hin zur Auslieferung und letztlich zum Endkunden. Aufgrund der Vernetzung der Lieferketten in einem einheitlichen europäischen Wirtschaftsraum und dessen umfassender Betroffenheit durch die Corona-Pandemie sollten sämtliche nachfolgende Maßnahmenvorschläge nach Möglichkeit europaweit zur Anwendung gebracht werden. Entsprechend fordert der BWVL, dass die Maßnahmen bundeseinheitlich ungesetzt werden.

13:15: Der US-Handel wird bereits vorbörslich in Teilen ausgesetzt. Die europäischen Indizes stehen tief im Minus. Die Aktien von Airlines wie der Lufthansa, Air France-KLM, IAG oder den Billig-Fluglinien Ryanair und EasyJet stürzen um bis zu 30 Prozent ab. Der europäische Bankenindex steht derweil so niedrig wie seit 32 Jahren nicht mehr.

12:00: "Egal, was die Börse jetzt kurzfristig nach oben macht, eine wirkliche Erholung muss mit einem Aufwärtsimpuls beginnen. Dieser sollte mehrere Monate dauern", warnt CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl. Das Zerschlagen des Bodens mit einem Unterschreiten von 8.696 Punkten heute Morgen sei eine folgenschwere Entwicklung. "Bis zu einer neuen Bodenbildung könnte es gut ein halbes Jahr dauern, wenn nicht noch länger. Das zeigt die Tragweite der aktuellen Geschehnisse."

11:45: Chinas Wirtschaft ist so stark eingebrochen wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das zeigen die neuesten Konjunkturdaten. Die Industrieproduktion ist über den Januar und Februar um 13,5 Prozent zurückgegangen. Unterdessen herrscht an Europas Börsen nach einem hoffnungsvollen Freitag zum Start in die neue Handelswoche wieder Panik. Der Luftfahrt- und Reisesektor blutet. Die Lufthansa-Aktie verliert erneut über zehn Prozent an Wert.

10:30: Der Ausverkauf an den Märkten geht ungebremst weiter. Zum Auftakt in die neue Handelswoche stürzt der Dax um fast acht Prozent ab und notiert nur noch bei 8.540 Punkten. So niedrig stand das Börsenbarometer zuletzt Mitte 2013. Da es an Unterstützunglinien fehlt rückt das Tief aus dem August 2011 (5.165 Punkte) in den Bereich des Möglichen. Der EuroStoxx 50 verlor am Morgen 8,6 Prozent auf 2364,87 Zähler. Die Zinssenkungen der Notenbanken, insbesondere die etwas überraschende der FED noch am Sonntag, verpuffen damit.  „Das kreischende Abbremsen der weltweiten Konjunktur ist zu beängstigend, als dass die US-Notenbank noch beruhigen könnte“, schrieb Deutsche Bank-Analyst Jim Reid. Dazu wächst die Sorge um die Schuldentragfähigket mancher Länder.

17:00: Die US-Börsen eröffnen fester. Eine deutliche Erholung sieht jedoch anders aus. Der S&P 500 steht mit knapp zwei Prozent im Plus. Ebenso der Dax, der damit einen Großteil seiner anfänglichen Gewinne wieder abgegeben hat. Weiterhin ist viel Unruhe im Markt, die Nervosität ist hoch. Der Volatilitäsindex steht bei über 60 Punkten und damit so hoch wie zuletzt Ende 2008.

16:50: Nach Informationen des Handelsblatts will die Lufthansa wegen der Coronakrise Staatshilfen beantragen. Dazu erwäge Europas umsatzstärkste Airline den Flugbetrieb eine Zeit lang weitgehend einzustellen.

16:30: Am Ölmarkt geht eine schwarze Woche zu Ende. Darüber können auch die heutigen Gewinne nicht hinwegtäuschen. Seit Wochenbeginn hat der Brentölpreis 23 Prozent verloren, der WTI-Preis 20 Prozent. "Das ist jeweils der stärkste Wochenrückgang seit Dezember 2008, als die Ölpreise nach dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise binnen weniger Monate mehr als 70 Prozent abstürzten", schreibt die Commerzbank in einer Analyse. Die derzeitigen Wochenverluste seien somit größer als die während der Ölpreisabstürze Ende 2014 und Ende 2015 / Anfang 2016.

15:20: "Das Corona-Virus stürzt uns weltweit in eine Gesundheitskrise, die die nächste Wirtschaftskrise auslöst. Vermeidbar ist die Rezession nicht mehr", erklärt Chefvolkswirt Uwe Burkert. Nur wenige Tage nachdem die Analysten ihre Wachstumsprognosen für 2020 strichen, sagen sie nun für Deutschland und die Eurozone einen Rückgang des BIP um 1,0 Prozent voraus. Die BIP-Prognose für Baden-Württemberg wurde deutlich auf -2,3 Prozent gesenkt.

14:50: Die Bundesregierung hat den Unternehmen hierzulande Kredite ohne Limit zugesagt und will diesen so durch die Coronakrise helfen. die europäische Union hat derweil eine Investitionsoffensive in Höhe von 37 Milliarden Euro angekündigt. Vorerst bremst das die Verkäufe an den Börsen. Der Dax gewinnt mehr als sechs Prozent an Wert. Die Aktien der Lufthansa, der Deutschen Bank und von Daimler stehen zweistellig im Plus. Diese waren zuletzt besonders deutlich gefallen.

14:00: Monica Defend, Global Head of Research bei Amundi schätzt, dass die Weltwirtschaft in eine so schwere Rezession wie 2008-09 stürzen könnte. Der anfängliche Angebotsschock im Zusammenhang mit der Epidemie führe zu einem zunehmenden Nachfrageschock von immer größerem Ausmaß. "Makroökonomische Stabilisierungsmaßnahmen sind jedoch relativ einfach zu konzipieren und liegen nicht in der alleinigen Verantwortung der Geldpolitik", so Defend weiter. "Die Regierungen sind sich des Ernstes der Lage bewusst geworden, und der Stabilitäts- und Wachstumspakt sieht unter außergewöhnlichen Umständen eine vorübergehende Lockerung der Haushaltsregeln vor. Damit die Fiskalpolitik jedoch wirklich wirksam ist, muss sie von einer anhaltend akkommodierenden Geldpolitik begleitet werden. Letztlich werden die krisengeschüttelten Länder mit höheren Staatsschuldenbeständen umgehen müssen, und die Bilanz der EZB dürfte deutlich wachsen. Damit die Länder zahlungsfähig bleiben, müssen die Zinssätze niedrig bleiben."

13:00: Die Bundregierung will Unternehmen mit einem unbegrenzten Kreditprogramm unter die Arme greifen. Dem Dax gibt das nach dem rabenschwarzen Donnerstag weiter Auftrieb. Der Index baut seine Gewinne aus und liegt mit über sechs Prozent im Plus. Dabei dürfte es sich aber zunächst um eine naheliegende Erholung handeln, nach dem zuvor schnellsten Crash den der Dax je gesehen hat. Mittelfristig bleibt die Lage ernst. Durch die jüngst verkündeten Maßnahmen der Notenbank dürften die Margen im Kreditgeschäft für Europas Banken weiter dahinschmelzen. Diese könnten so einmal mehr in existentielle Nöte geraten. Dann würde sich neben dem Corona-Virus wohl auch die Panik an der Börse weiter ausbreiten.  

10:30: Die gestrige EZB-Entscheidung könnte Immobilien in Deutschland weiter verteuern. Mit der gestrigen Entscheidung, die langfristige Kreditvergabe an Banken auszuweiten, erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) den Nachfrage- und Preisdruck auf den deutschen Immobilienmärkten. „Das zusätzliche Geld wird nicht nur, wie von der EZB beabsichtig, zur Überwindung von Liquiditätsengpässen bei kleineren und mittleren Unternehmen eingesetzt, sondern auch zur Finanzierung von Immobilieninvestitionen verwandt“, sagt Rainer Schorr, Geschäftsführer der PRS Family Trust. „Angesichts der mit den gestiegenen Preisen einhergehenden Renditekompression nutzen Investoren günstige Kredite, um für das von ihnen eingesetzte Kapital eine attraktive Rendite zu erreichen. Dieser Leverage-Effekt führt letztlich dazu, dass Investoren auch Mietrenditen von deutlich unter drei Prozent akzeptieren.“ Zudem bedeuten mehr langfristige Kredite auch eine Ausweitung der Geldmenge, was wiederum den Kreis möglicher Kaufinteressenten bei konstant hoher Objektverfügbarkeit vergrößert.

09:45: Die Börsen in Asien erholen sich, das stützt den Dax, der zu Handelsbeginn leicht im Plus steht. Die Lufthansa-Aktie verliert dagegen weiter an Wert. "Einen Grund dafür gibt es nicht, es handelt sich vermutlich um eine bloße technische Gegenbewegung von Profis, die Leerverkaufsgewinne eindecken", schreibt CMC Markets-Analyst Jochen Stanzl. Es droht als weiter Ungemach. "Nach dem Fall der Unterstützung bei 10.486 Punkten" droht laut Stanzl nun "der Rutsch auf knapp unter 8.700 Zähler."

18:00: Zu den größten Verlierern im Dax zählen an diesem schwarzen Donnerstag RWE (-18 Prozent), Daimler (-17,6 Prozent), Continental (-17,5 Prozent), die Deutsche Bank (-17,4 Prozent) und Munich Re (16,8 Prozent). Die Deutsche Bank-Aktie kostet inzwischen nichtmal mehr fünf Euro, ein beängstigendes Rekordtief. Die Daimler-Aktie ist nicht mehr weit von ihrem Tief aus Zeiten der Finanzkrise entfernt. Der DAX ist nun innerhalb kürzester Zeit von fast 13.800 auf rund 9.200 Punkte eingebrochen. Selten zuvor sind die Aktienkurse in solch einer Geschwindigkeit gesunken.

17:20: Der Deutsche Aktienindex fällt um zwölf Prozent und damit weit unter die psychologische Schallmauer von 10.000 Punkten. Diese Marke hat der Index das letzte Mal im Juni 2016 von unten gesehen. "Eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank konnte erst gar nicht am Markt verpuffen, denn es gab keine", erkärt Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Ohnehin habe die EZB unter Lagarde heute den Ball zurück an die Politik gespielt. Doch die europäischen Staatschefs würden sich bislang nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen können. Doch "ohne Schützenhilfe der Staaten wird es nicht gehen", blickt VP-Bank Chefökonom Thomas Gitzel voraus.

15:30: Zum zweiten Mal in dieser Woche wird an der Wall Street der Handel wegen zu hoher Verluste ausgesetzt. S&P 500 und Nasdaq100 haben seit Mitte Februar inzwischen über 20 Prozent an Wert verloren. Donald Trump schürt mit seinen Worten und Ankündigungen bislang mehr Panik und Unsicherheit. Beruhigende Signale sehen jedenfalls anders.

15:00 Deutschlands Leitindex gibt weiter nach und steht nur noch bei 9.526 Punkten. Das entspricht einem Tagesverlust von über acht Prozent. Offenbar konnte die EZB mit ihrer Ankündigung die Anleihekäufe auf 120 Milliarden Euro zu erhöhen und Banken in der Not zu stützen, nicht für Beruhigung sorgen. Im Gegenteil, Anleger haben sich wohl mehr erhofft und verkaufen weiter.

Union Investment-Experte Jörg Zeuner sagte: "Christine Lagarde versteht es, in schwierigen Zeiten rasch und mutig zu handeln. Statt sich zu sinnlosen Zinssenkungen verleiten zu lassen, zielen die heute beschlossenen Maßnahmen darauf ab, die europäischen Unternehmen in der schwierigen Situation zu stützen. Das ist ein ermutigendes Zeichen und sollte helfen, ungewollte Zweitrundeneffekte zu vermeiden. Denn mit ihren Maßnahmen hilft die EZB, konjunkturelle Risiken, die sich im Zuge von Kapitalmarktverwerfungen einstellen könnten, entscheidend abzumildern. Die EZB hätte aber noch mehr tun können: Eine stärkere Risikoübernahme durch eine noch mutigere Erhöhung des Ankaufsprogramms wäre eine große Hilfe gewesen. Auf nachhaltig steigende Kurse kann man erst hoffen, wenn das Corona-Virus wirksam bekämpft werden kann."

14:00 Die Europäische Zentralbank hält den Einlagenzins bei minus 0,5 Prozent und will ein neues Kreditprogramm auflegen. Das entschied der Rat der Notenbank am Donnerstag, heißt es in einer Mitteilung. Der Leitzins bleibt damit weiter auf dem Rekordtief von null Prozent. Bis zum Ende des Jahres will die EZB aber zusätzliche Anleihenkäufe im Volumen von 120 Milliarden Euro tätigen. Ebenso soll die Fianzbranche mit einem speziellen Maßnahmenpaket gestützt werden, unter anderem durch Notkredite für Banken.

13:00 Der Dax kommt nicht zur Ruhe. Auch am Mittag notiert Deutschlands Leitindex mit fast sieben Prozent im Minus und steht so nur noch bei 9.629 Punkten. Analysten halten einen Sturz auf bis zu 6.500 Punkte für möglich. Würde der Dax seinem historischen Muster folgen, drohe ein Rezessionstief von 8000 bis 8500 Punkten, schrieb Christian Kahler von der DZ-Bank. "Die Probleme werden intensiviert durch die unvernünftige Entscheidung, gerade jetzt einen Preiskrieg am Ölmarkt loszutreten, der Ölpreis hat sein Zwischenhoch gesehen und ist unter 35 US-Dollar erneut unter Druck geraten", sagte CMC Markets-Analyst Jochen Stanzl.

12:00 Coronavirus Live-Karte: Zahl der Infizierten steigt in Deutschland: Forscher des Center for Systems Science and Engineering (CSSE) der Universität in Baltimore (Maryland, USA) haben eine Live-Karte online bereitgestellt, auf denen die Verbreitung des Coronavirus dargestellt wird. Hier geht es zur Echtzeitkarte