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Michael Burry verkauft fast alle seine Aktien

Der Star-Investor aus Kalifornien traut der jüngsten Erholungsrally an den Märkten nicht und trennt sich im zweiten Quartal von einem Großteil seines Portfolios. Auf Twitter warnt er vor dem nächsten Crash. Nur an ein Papier glaubt er weiter.

Christian Bale als Michael Burry im Finanzkrisen-Film "The Big Short". Seit dieser Verfilmung schauen Anleger auf der ganzen Welt ganz genau hin, wenn die SEC Verschiebungen im Portfolio des Investors vermeldet. (picture alliance / AP Photo | Jaap Buitendijk)

Der Star-Investor aus Kalifornien traut der jüngsten Erholungsrally an den Märkten nicht und trennt sich im zweiten Quartal von einem Großteil seines Portfolios. Auf Twitter warnt er vor dem nächsten Crash. Nur an ein Papier glaubt er weiter.

Michael Burry, der breiten Öffentlichkeit erst durch den Hollywood-Streifen „The Big Short“ bekannt geworden, vermiest wieder hoffnungsvolleren Anlegern die Stimmung. Mitten in die Erholungsrally hinein – der Nasdaq100 hat ausgehend von seinem Jahrestief inzwischen fast 25 Prozent an Wert zugelegt – ruft der Star-Investor Mahnungen und Warnungen via Twitter aufs Parkett – und sorgt mit großangelegten Verkäufen für Verunsicherung.

„Es ist, als würde man einen Flugzeugabsturz beobachten. Es tut weh, es macht keinen Spaß, und ich lächle nicht“, sagte Burry im Mai mit Blick auf die fallenden Börsenkurse. Diese Absturz-Beobachtung ist, wenn es nach Burry geht, noch lange nicht vorbei. „Der Nasdaq im Bullenmarkt, weil er um 20 Prozent gestiegen ist?“, fragt er auf Twitter rhetorisch. „Wer glaubt denn sowas? Nach 2000 ist das sieben mal geschehen, insgesamt aber fiel der Nasdaq bis 2002 um 78 Prozent“, twitterte er.

Wenn einer wie Michael Burry glaubt, dass die Talfahrt an den Märkten noch nicht vorbei ist, lässt dass viele Anleger und Investoren aufhorchen. Nicht nur, dass Burry die Finanzkrise 2008 vorhersagte, er lag auch mit vielen weiteren Prognosen und Entscheidungen in der Vergangenheit häufig richtig. So hatte er sich beispielsweise früh- und rechtzeitig mit Rüstungsaktien eingedeckt, die massiv vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine profitierten.

Burry glaubt an einen Gefängnisbetreiber aus Florida – und wieder an Apple

Nun, im zweiten Quartal des laufenden Jahres, hat Burry all seine größeren Positionen, die der Meldepflicht an die US-Börsenaufsicht SEC unterliegen, verkauft. Alphabet, Meta, Booking – Burry schmiss sie alle aus seinem Portfolio. Ebenso trennt er sich von Aktien des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb und des Zahlungsabwicklers Global Payments, von Warner Brothers, Nexstar, dem Versicherer Cigna, Stellantis, von Sportman‘s Warehouse, und von den Papieren des Ölkonzerns Ovintiv.

Nur an den Gefängnisbetreiber Geo aus Boca Ration in Florida glaubt der Star-Investor noch. Hier hielt Burry zum Ende des zweiten Quartals laut SEC Aktien im Wert von rund 3,7 Millionen US-Dollar. Ende des ersten Quartals waren es insgesamt noch Papiere im Wert von 165 Millionen Dollar. Das zeigt, wie sehr Burry sein Portfolio verkleinert hat. Gleichzeitig löste Burry aber auch seine Short-Wette auf die Apple-Aktie auf.