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Anlagetrend Dividenden-Aktien: Wo für DAX-Anleger am meisten drin ist

Wie eine aktuelle Studie von Allianz Global Investors belegt, sind Dividenden-Aktien in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen bei Anlegern immer beliebter. In den vergangenen 40 Jahren haben Dividenden einen Gutteil zur Wertentwicklung von Aktien beigetragen, vorranging in Europa. Warum kontinuierlich steigende Ausschüttungen auf ein robustes Geschäftsmodell schließen lassen und wo Anleger jetzt am meisten verdienen

Wie eine aktuelle Studie von Allianz Global Investors belegt, sind Dividenden-Aktien in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen bei Anlegern immer beliebter. In den vergangenen 40 Jahren haben Dividenden einen Gutteil zur Wertentwicklung von Aktien beigetragen, vorranging in Europa. Warum kontinuierlich steigende Ausschüttungen auf ein robustes Geschäftsmodell schließen lassen und wo Anleger jetzt am meisten verdienen

Tief rot, so zeigen sich die Renditen der Anleihenmärkte. Weltweit weisen knapp 25 Prozent der ausstehenden Anleihen eine negative Nominalrendite auf. In Deutschland rentieren sogar rund 90 Prozent aller Staatsanleihen unter Null, in der Eurozone sind es 60 Prozent. Zudem hat die Konjunkturlage an Stabilität verloren, Strafzölle der USA erschweren den Handel und geopolitische Risiken wie im Mittleren Osten belasten die Weltwirtschaft. (Schaubild 1b) Die Konsequenz: International tätige Unternehmen tun sich schwer, Kursgewinne sind nicht sicher. Und so rücken Dividenden wieder in den Fokus – um Kapitaleinkommen zu erzielen, aber auch um den Wertverlust zu stoppen. Es überrascht also nicht, dass Allianz Global Investors (AGI) in einer aktuellen Studie mit einem Ausschüttungsrekord europäischer Unternehmen rechnet. Insgesamt geht der Vermögensverwalter von einem Gesamtvolumen der Dividendenzahlungen in 2020 von 359 Milliarden Euro aus. Gegenüber dem Rekordjahr 2019 wäre das nochmal ein Plus von 3,6 Prozent.

Dividenden gewinnen aber nicht nur vor dem Hintergrund der Niedrig- und Negativzinsen an Bedeutung, betont Hans-Jörg Naumer, Director Global Capital Markets bei AGI: „Alternativ zu fehlenden Zinsen können Dividenden ein Anleger-Depot dreifach stabilisieren: als regelmäßige Einkommensquelle, als Indikator für ein robustes Geschäftsmodell und zur Diversifikation des Depots“. Zwar sind die Ausschüttungen der Unternehmen kein gleichwertiger Ersatz für festverzinste Anlagen mit einem Industriestaat als Schuldner, aber auch sie wirken stabilisierend im Depot. (Schaubild 5) So hat AGI anhand des Aktienindexes MSCI Europe für den Zeitraum von 1974 bis heute errechnet, dass die ausgeschütteten Dividenden rund 38 Prozent der annualisierten Gesamtrendite ausmachen. In Nordamerika (MSCI Nordamerika) liegt der Dividendenbeitrag bei 29 Prozent und im asiatisch-pazifischen Raum bei 32 Prozent.

Indikator für ein robustes Geschäftsmodell

Aktien von Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten, schwanken weniger stark als diejenigen mit niedrigeren Gewinnbeteiligungen. Das liegt offenbar daran, dass Unternehmen bestrebt sind, eine Dividendenkontinuität zu erhalten, die wiederum vom Markt mit Kursgewinnen belohnt wird. Wie bereits eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigt, würden sogar 65 Prozent der befragten Unternehmen Fremdkapital aufnehmen, um die Ausschüttungen unverändert zu lassen. 90 Prozent der Finanzchefs erwarten negative Konsequenzen für den Aktienkurs ihres Unternehmens im Falle einer Dividendenkürzung.

Wo für DAX-Anleger am meisten drin ist

2019 haben sich die Dividendenausschüttungen aller 30 DAX-Konzerne auf insgesamt etwa 36,4 Milliarden Euro belaufen. Diese Rekordausschüttung könnte in diesem Jahr ein weiteres Mal in Folge übertrumpft werden. Während Unternehmen wie Daimler ihre Dividenden kürzen, werden insgesamt 19 DAX-Titel mehr ausschütten als im Vorjahr. Insgesamt liegt die für 2020 erwartete Gesamtausschüttung bei 37,1 Milliarden Euro, etwa zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Für die größte Überraschung könnte Linde sorgen. Denn nach der Fusion zwischen der deutschen Linde Group und der US-Amerikanischen Praxair im Jahr 2018, erwarten Analysten, dass der Konzern seine Dividende von 2,94 auf 3,95 Euro anheben wird. Dies würde einer saftigen Steigerung von fast 35 Prozent entsprechen. Der Automobilkonzern Volkswagen könnte positiv überraschen. Denn während BMW, Continental und Daimler ihre Ausschüttungen vermutliche kürzen werden, dürfte die Dividende bei den Wolfsburgern von 4,86 auf 5,86 Euro steigen.

Die höchsten Dividenden im DAX

Unternehmen

HV-Termin

Dividende

Trend

Dividende

Div-Rendite

letzte

erwartet

erwartet

Covestro

17.04.2020

2,40

2,40

6,18 %

Lufthansa

05.05.2020

0,80

0,80

5,31 %

BASF

30.04.2020

3,20

3,30

5,22 %

Eon

13.05.2020

0,43

0,50

4,57 %

BMW

14.05.2020

3,50

2,70

4,19 %

Allianz

06.05.2020

9,00

9,50

4,15 %

Deutsche Telekom

26.03.2020

0,70

0,60

3,89 %

HeidelbergCement

07.05.2020

2,10

2,50

3,87 %

Continental

30.04.2020

4,75

4,00

3,84 %

Siemens

05.02.2020

3,90

4,00

3,65 %

Deutsche Post

13.05.2020

1,15

1,20

3,64 %

Bayer

28.04.2020

2,80

2,80

3,63 %

VW Vz.

07.05.2020

4,86

5,86

3,50 %

Munich Re

29.04.2020

9,25

9,60

3,46 %

Vonovia

13.05.2020

1,44

1,57

2,98 %

RWE

28.04.2020

0,70

0,80

2,42 %

Henkel Vz.

20.04.2020

1,85

2,12

2,25 %

Daimler

01.04.2020

3,25

0,90

2,11 %

Deutsche Börse

19.05.2020

2,70

2,75

1,79 %

Fres.Med.Care

19.05.2020

1,17

1,26

1,71 %

Linde *)

26.07.2019

3,50

3,70

1,70 %

Fresenius

20.05.2020

0,80

0,82

1,67 %

Adidas

14.05.2020

3,35

3,70

1,29 %

SAP

20.05.2020

1,50

1,60

1,28 %

MTU Aero Engines

07.05.2020

2,85

3,40

1,22 %

Infineon

20.02.2020

0,27

0,27

1,22 %

Merck

24.04.2020

1,25

1,30

1,08 %

Beiersdorf

29.04.2020

0,70

0,70

0,67 %

Wirecard

02.07.2020

0,20

0,22

0,15 %

Deutsche Bank

20.05.2020

0,11

0,00

0,00 %

BAS

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