Fonds-News: Goldman Sachs, Barings und GAM
u.a.: Die Fondsgesellschaft Goldman Sachs Asset Management analysiert in einem aktuellen Bericht die Aussichten für US-amerikanische Aktien und kommt dabei zu einem eher negativen Ergebnis.
Goldman Sachs: Wenig Optimismus bei US-Aktien
Die Fondsgesellschaft Goldman Sachs Asset Management analysiert in einem aktuellen Bericht die Aussichten für US-amerikanische Aktien und kommt dabei zu einem eher negativen Ergebnis. „Die Aussichten für das amerikanische Wirtschaftswachstum sind zwar weiter positiv, dennoch sind wir mittlerweile so wenig optimistisch für US-Aktien gestimmt wie seit Jahren nicht mehr“, so Suneil Mahindru, Chief Investment Officer für internationale Aktien bei Goldman Sachs Asset Management.
Die Wirtschaftsdaten des vergangenen Jahres in den USA mit einem Wachstum von 2,4 Prozent und einer auf 5,5 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote haben den Markt beflügelt. „Die Aktien entwickelten sich im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut und der S&P 500 markiert immer noch neue Höchststände. Aktuell notiert der Index am oberen Ende seiner historischen Bewertungsspanne, wobei wir einige Teile des Marktes für massiv überbewertet halten.
Gleichzeitig sind die Gewinnschätzungen für den US-Markt insgesamt gesunken, weil der starke Dollar und das billigere Öl den global agierenden Unternehmen beziehungsweise der Energiebranche zu schaffen machen“, so die Fondsgesellschaft. Mahindru rät Anlegern, sehr selektiv vorzugehen und in Titel zu investieren, die von einem starken US-Dollar, steigenden Zinsen und niedrigen Ölpreisen profitieren oder zumindest immun gegen dieses Szenario sind.
Barings: Unterwegs in Richtung Marktwirtschaft
Die Fondsgesellschaft Barings sieht die Kursrückgänge in China als Gelegenheit für einen Einstieg in den Aktienmarkt dieses Landes. „Kurzfristig könnte die Kombination aus Gewinnmitnahmen zum Zweck der Wiederanlage in Neuemissionen nach der starken Rally und potenziell strengeren Kontrollen bei der Margenfinanzierung weiterhin zu Marktschwankungen führen, wie wir sie auch in den letzten Wochen erlebt haben. Mittel- bis langfristig bleibt China für uns jedoch eine attraktive Anlageregion.
Insbesondere ermutigen uns die Maßnahmen der Regierung zur politischen Lockerung und zur Beschleunigung der Reformen, was sowohl die zyklischen als auch die strukturellen Wachstumsaussichten unterstützen sollte“, so Laura Luo, Head of Hong Kong China Equities bei Baring Asset Management. Selbst bei einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China bleiben aus Sicht der Expertin die Aussichten aufgrund der Reformen positiv für den Aktienmarkt.
Bei der Auswahl der Einzelaktien setzt Laura Luo vor allem auf drei Kriterien: „Ihre Geschäftsleitung, ihr Geschäftsfeld und ihre Bilanzen müssen von Qualität zeugen. Sie müssen vielversprechende Aussichten auf langfristiges Gewinnwachstum haben. Und letztendlich muss der Aktienkurs noch Raum nach oben haben, damit wir für unsere Anleger eine angemessene Rendite erzielen können.“
Besonderes Potential bieten nach Auffassung der Fondsgesellschaft neben den Unternehmen, die von den marktwirtschaftlichen Reformen profitieren, wie ehemalige Staatsbetriebe und Banken auch Unternehmen aus den Sektoren Binnenkonsum, Umweltschutz, Infrastruktur und industrielle Automatisierungslösungen.
GAM: Anleiherenditen mit Luft nach oben
Nach Einschätzung des Fondsanbieters GAM gibt es an den europäischen Rentenmärkten für Anleiherenditen Luft nach oben. Das bedeutet gleichzeitig fallende Kurse an den Anleihemärkten. „Ende April dürften wir bei den Renditen europäischer Anleihen den Tiefpunkt erreicht haben. Seitdem erleben wir eine Verkaufswelle“, so Tim Haywood, Fondsmanager des GAM Star Dynamic Global Bond (ISIN: IE00B5LWFW64). Bis August erwartet der Anleiheexperte einen Anstieg bei den Renditen um bis zu 100 Basispunkte.
Die Prognose für die europäischen Rentenmärkte leitet er aus den Entwicklungen der japanischen und US-amerikanischen Anleihen nach den quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken ab. „Natürlich muss sich die Geschichte nicht wiederholen, aber angesichts der offensichtlichen Parallelen dürfte die aktuelle Verkaufswelle europäischer Anleihen anhalten", so Haywood weiter. Vor diesem Hintergrund hält der Experte US-amerikanische Anleihen für attraktiver als europäische.