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ETFs & Fonds > Abigail Johnson

Abigail Johnson: Die Sie unter den Ers

Die Finanzbranche wird in den Cheftagen nach wie vor von Männern dominiert. Den drittgrößten Vermögensverwalter der Welt aber leitet mit Abigail Johnson eine Frau.

(Foto: PL Gould / Shutterstock)

Fidelity Investments ist mit einem verwalteten Vermögen von rund 4,9 Billionen US-Dollar aktuell der drittgrößte Vermögensverwalter der Welt. Der Umsatz lag 2023 mit einem Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei 28,2 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis stieg um sechs Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Macherin dieses Erfolgs ist Abigail Johnson. Die 62-jährige US-Amerikanerin führt den Finanzkonzern seit 2014 und ist seither auch gleichzeitig Vorsitzende der Schwesterkapitalgesellschaft Fidelity International, die noch einmal rund 550 Milliarden US-Dollar Vermögen verwaltet.

Johnson, die in Milton, Massachusetts, mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt, ist die Enkelin von Edward C. Johnson 2nd, der Fidelity einst 1946 gegründet hatte, führt den Vermögensverwalter damit in dritter Generation. Beweisen musste sich Johnson dennoch. Bevor ihr 2014 der Sprung an die Konzernspitze gelang, hat sie sich über verschiedene Positionen innerhalb des Unternehmens nach ganz oben gearbeitet. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und später einem Master of Business Administration in Harvard, fing Johnson 1988 als Analystin und Portfoliomanagerin bei Fidelity an. 2001 stieg sie zur Präsidentin von Fidelity Asset Management auf, 2007 wurde sie zu einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden des Unternehmens.

Seit 2014 führt Johnson nun in der Männerdominierten Finanzwelt einen der einflussreichsten Vermögensverwalter weltweit. Und das höchsterfolgreich. In ihrer Amtszeit hat sie die Umsätze von Fidelity in etwa verdoppelt, das Betriebsergebnis fast verdreifacht. Johnson hat Fidelity in das digitale Zeitalter geführt und modernisiert. Früh setzte sie beispielsweise auf Kryptowährungen, 2018 führte Fidelity eine Plattform ein, über die institutionelle Anleger Bitcoin und Ether handeln konnten.

Mit ihrem Taten- und Zukunftsdrang hat Johnson so nicht nur Fidelity über die Jahre noch größer und einflussreicher gemacht. Auch sie selbst hat zahlreiche Meilensteine erreicht. So ist Johnson bis dato die erste und einzige Frau, die es in den Vorstand des Financial Services Forum (FSF) geschafft hat. Der US-Organisation für Finanzdienstleistungen und Wirtschaftspolitik gehören die CEOs der größten Finanzdienstleister der USA an. 2022 wurde Johnson vom Forbes-Magazin zur fünftmächtigsten Frau des Planeten gewählt. Im Milliardärsranking gleichnamigen Magazins belegte sie 2023 den 68. Platz und schaffte es damit in die Top100. Ihr geschätztes Vermögen: 21,2 Milliarden Dollar.

Ihr eigener Erfolg soll mehr Frauen zu einer Karriere in der Finanzwelt ermutigen. 2015 gründete Johnson dafür mit Fidelity die Initiative „Boundless“. „Vermögensverwaltung ist eine großartige Karriere für Frauen“, sagte sie einst im Interview mit Capital Finance International. Wie es gehen kann, hat Johnson selbst vorgemacht.

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