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BlackRock Global Funds European Focus

Mit einem konzentrierten Portfolio aus europäischen Standardwerten schlug Fondsmanager Nigel Bolton über längere Zeit seine Benchmark. Die Aktien für den BlackRock Global Funds (BGF) European Focus wählt Bolton vorrangig nach fundamentalen Kriterien aus: Überdurchschnittliches Ertragspotenzial ist ihm besonders wichtig. Auch Restrukturierungskandidaten und Turnaround-Situationen kommen nicht zu kurz.

BÖRSE am Sonntag

Bevor Nigel Bolton im März 2008 zum weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock wechselte, um den BGF European Focus zu übernehmen, war der Manager schon lange als Fondsmanager bei der Lloyds-Tochter Scottish Widows Investment Partnership (SWIP) erfolgreich.

Gleich in seinem ersten Jahr musste Bolton allerdings eine üble Börsenbaisse meistern: 2008 büßte der Fonds 42,2% ein. Doch Bolton ließ sich nicht beirren. Mit einer klaren Investment-Philosophie und strikter Anlagedisziplin holte er den Verlust schnell wieder auf. Dabei unterstützte ihn das siebenköpfige Team von SWIP, das mit ihm zu BlackRock gegangen war. Kernpunkt der Anlagestrategie des Fonds ist der Kauf fundamental unterbewerteter Blue Chips aus Europa. Dabei kann sich Bolton allerdings nicht auf ein spezialisiertes Analystenteam stützen. Denn bei BGF fungiert jeder Fondsmanager zugleich als Sektoranalyst. Stattdessen wählt Bolton aus den Kaufempfehlungen aller BGF-Experten die passenden Titel aus.

Konzentriertes Portfolio

Das Portfolio des BGF European Focus ist mit rund 40 Aktien für einen Fonds dieser Größe relativ stark konzentriert. Immerhin erreicht das Volumen rund 900 Mio. Euro. Branchenschwerpunkte setzt das Management kaum. Wichtiger für die Fondsperformance ist die richtige Titelauswahl. Derzeit setzt Bolton vor allem auf den Bergwerkskonzern Rio Tinto. Durch Zukäufe erhöhte er die Gewichtung bis Ende November 2010 auf 4,9% des Vermögens. Zu den größten Positionen im Portefeuille zählten der Ölgigant Royal Dutch Shell (3,9%) sowie der Pharmariese Novartis (3,7%). Bolton hält an seinen Positionen nicht unbedingt lange fest: Er verkauft, sobald sein Kursziel erreicht wurde oder sich die ursprüngliche Investment-Idee durch Veränderungen im Unternehmen oder in der Branche nicht mehr realisieren lässt. Auch bessere Gewinnchancen bei einer anderen Aktie können einen Rauswurf aus dem Portfolio zur Folge haben. Das führt zu einem recht hohen Portfolioumschlag, der sich bisher jedoch gelohnt hat: In den vergangenen Jahren schlug der Fonds regelmäßig seinen Vergleichsindex MSCI Europe, allein 2009 um 13,5%. Im 3-Jahres-Durchschnitt schaffte es der BGF European Focus im Gegensatz zu den meisten anderen Konkurrenten deutlich ins Plus. Damit hängte Bolton seine Benchmark um mehr als 7% per annum ab.

Exzellente Performance, überdurchschnittliche Kosten

Aufgrund dieser beeindruckenden Leistung gehen die relativ hohen Verwaltungskosten von 1,75% pro Jahr sowie die Gesamtkostenquote von zuletzt 2,09% in Ordnung. Den Ausgabeaufschlag (bis zu 5%) können Anleger zumindest teilweise einsparen: Einige Banken und Fondsvermittler bieten den Fonds mit Rabatt an. Außerdem wird der BGF European Focus an einigen deutschen Börsen gehandelt. Der Spread zwischen An- und Verkaufspreis beträgt beispielsweise in Frankfurt nur 0,7%.