Blue Chips an der Moskwa – Potential im Osten
Denken Anleger an europäische Aktien, stehen meist deutsche, französische, britische oder Schweizer Titel im Vordergrund. In den großen europäischen Auswahlindizes wie dem Euro STOXX 50 oder dem STOXX Europe 50 sind Unternehmen aus diesen Ländern prominent vertreten. Konzerne aus Mittel- und Osteuropa suchen Investoren in den europäischen Blue Chip-Indizes dagegen vergeblich, und ein Blick auf den Amundi ETF MSCI Eastern Europe ex Russia kann helfen.
Denken Anleger an europäische Aktien, stehen meist deutsche, französische, britische oder Schweizer Titel im Vordergrund. In den großen europäischen Auswahlindizes wie dem Euro STOXX 50 oder dem STOXX Europe 50 sind Unternehmen aus diesen Ländern prominent vertreten. Konzerne aus Mittel- und Osteuropa suchen Investoren in den europäischen Blue Chip-Indizes dagegen vergeblich, und ein Blick auf den Amundi ETF MSCI Eastern Europe ex Russia kann helfen.
Aktien aus der Region Osteuropa sind häufig ein Geheimtipp. Mit dem Amundi ETF MSCI Eastern Europe ex Russia (WKN: A0RF41) können die Länder Polen, Ungarn und die Tschechischen Republik kostengünstig im Portfolio abgebildet werden. Experten von Danske Invest weisen darauf hin, dass die nationalen Aktienmärkte Mittel- und Osteuropas im vergangenen Jahr eine recht unterschiedliche Entwicklung vollzogen haben.
Der russische Aktienmarkt hat sich in Euro gerechnet um gut 45 Prozent erholt. Der Aktienmarkt in der Türkei, der von Danske dem osteuropäischen Anlage-Universum zugerechnet wird, hat durch den Putschversuch und die politischen Unsicherheiten Rückschläge erlitten. Danske Invest sieht aktuell vor allem im Bankensektor Osteuropas sowie bei Konsumgütern und Exporttiteln weiteres Potential. Der Amundi ETF MSCI Eastern Europe ex Russia hat Banken zu gut 50 Prozent gewichtet.
Auf dem Wachstumspfad
Polen galt hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren als Musterknabe. Wachstumsraten von mehr als drei Prozent p.a. waren an der Tagesordnung. Auch die weiteren Aussichten können sich sehen lassen. Finanzminister Mateusz Morawiecki erwartet für 2017 ebenfalls ein Wachstum von mehr als drei Prozent. Polen ist zu etwa 70 Prozent im ETF vertreten. Unter den drei Aktien mit der höchsten Gewichtung findet sich im ETF die größte polnische Bank PKO Bank Polski (9,6 Prozent).
Viktor Orban, in westeuropäischen Medien häufig gescholtener Ministerpräsident Ungarns, kann ebenfalls wirtschaftspolitische Erfolge vorweisen. Diese lassen sich u.a. dadurch belegen, dass die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit Ungarns im Mai vergangenen Jahres auf „Investmentgrade“ hochgestuft hat. Investoren honorieren die Verbesserungen. Der Leitindex der ungarischen Börse BUX konnte auf Jahressicht um 36 Prozent zulegen. Zu 10,5 Prozent ist die ungarische OTP Bank mit dem für Westeuropäer zungenbrecherischen Namen Országos Takarékpénztár im ETF vertreten. Der Sponsor der ersten ungarischen Fußballliga ist nicht nur am Heimatmarkt sondern auch in anderen Ländern Osteuropas tätig. Für 2017 plant CEO Sandor Csanyi weitere Expansionen.
Die tschechische Republik nimmt mit einer Gewichtung von knapp elf Prozent nach Ungarn mit gut 18 Prozent den dritten Platz im Index ein. Der mit 4,2 Prozent am stärksten vertretene tschechische Titel ist der Energieversorger ČEZ, der sich außerhalb Tschechiens zunehmend Geschäftsfelder im Segment der erneuerbaren Energien erschließt. Im vergangenen Jahr hat der Konzern Windparks in Deutschland erworben.
ETF mit Kostenvorteil
Der ETF, der den MSCI Eastern Europe ex Russia Index möglichst genau abbildet, ist mit einer Kostenquote von 0,2 Prozent p.a. deutlich günstiger als aktiv gemanagte Produkte. Der Index wird bei diesem Produkt über Derivate, sogenannte Swaps, abgebildet. Investoren müssen bei mittelosteuropäischen Aktien mit einer höheren Schwankungsintensität rechnen als bei westeuropäischen Titeln. Daher eignen sich Produkte auf CEE (Central and Eastern Europe)-Werte in erster Linie als Beimischung. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich ein Investment gelohnt. Auf Sicht von einem Jahr lag der Ertrag des ETFs bei knapp 20 Prozent. Christian Bayer