Erste Qualität aus der zweiten Reihe
Der DAX konnte 2017 um 12,5 Prozent zulegen, doch die Nebenwerte, gemessen am MDAX, hatten mit einem Plus von 18,1 Prozent die Nase vorne. Deutsche Nebenwerte sind daher in der Breite nicht mehr durchweg günstig gepreist. Allerdings gibt es etliche deutsche Firmen, die beispielsweise in Nischensegmenten erfolgreich ihre Marktführerschaft verteidigen und weiteres Gewinnpotential bieten. Wie können anleger hier profitieren?
Der DAX konnte 2017 um 12,5 Prozent zulegen, doch die Nebenwerte, gemessen am MDAX, hatten mit einem Plus von 18,1 Prozent die Nase vorne. Deutsche Nebenwerte sind daher in der Breite nicht mehr durchweg günstig gepreist. Allerdings gibt es etliche deutsche Firmen, die beispielsweise in Nischensegmenten erfolgreich ihre Marktführerschaft verteidigen und weiteres Gewinnpotential bieten.
Die aktuelle Situation spricht nicht für ein Index-Investment, sondern für einen aktiv gemanagten Ansatz, wie ihn der von Valerie Schueler verantwortete DWS German Small/Mid Cap-Fonds (WKN: 515240) bietet. Und genug Wasser unter dem kiel ist vorhanden: Die Konjunktur in Deutschland läuft auf vollen Touren. Seit acht Jahren befindet sich die deutsche Wirtschaft jetzt auf Wachstumskurs – mit durchaus beeindruckendem Tempo. Nach vorläufigen Zahlen ist das deutsche BIP im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine solche Steigerungsrate gab es seit 2011 nicht mehr. Auch die Exporte ins Ausland konnten 2017 mit Rekordzahlen glänzen. In den ersten elf Monaten des Jahres wurden Waren im Wert von 1,18 Billionen Euro ausgeführt. „Made in Germany“ ist also gefragt wie nie. Anleger, die von deutschen Aktien profitieren wollen, sollten durchaus auf die Werte hinter dem DAX blicken, die oft besonders dynamisch wachsen. Der DWS German Small/Mid Cap wählt aussichtsreiche Titel aus dem TecDAX und MDAX aus. Hinzukommen können Investitionen in kleinere deutsche Titel.
Aktienselektion im Vordergrund
Fondsmanagerin Valerie Schueler setzt auf Fundamentalanalyse der Unternehmen, in die investiert wird. Dabei stehen nicht nur Zahlen im Vordergrund. Wichtig ist der Nebenwerte-Expertin auch der direkte Kontakt mit dem Management. „Wir erwarten, dass die Aktienselektion auch für 2018 ein wichtiger Faktor sein wird. Dabei setzt der Fonds momentan vor allem auf Aktien aus den Sektoren Technologie, Industrie und Gesundheitswesen. In diesen Sektoren beobachten wir zum einen interessante strukturelle Trends, zum anderen Unternehmen, die durch eine Neuaufstellung attraktiver werden. Weniger stark im Portfolio vertreten sind zurzeit der Immobilien- und der Telekommunikationssektor“, erläutert Schueler. Das Portfolio ist zurzeit auf 45 Aktien konzentriert. Zu den Top Ten-Holdings zählt u.a. der MDAX-Konzern Osram Licht AG. Das Münchner Unternehmen hat die Dividende anlässlich des 111-jährigen Markenjubiläums um elf Euro-Cent auf 1,11 Euro erhöht.
Steigende Unternehmensgewinne
Der konjunkturelle Wachstumsschub sollte auch im laufenden Jahr tragen. „Für das Jahr 2018 erwarten wir ein weiterhin positives Marktumfeld. Treiber der Wertentwicklung wird für uns das Wachstum der Unternehmensgewinne sein. Für den MDAX wird ein leicht zweistelliges Gewinnwachstum für 2018 erwartet. Getrieben werden die Unternehmensgewinne von dem anhaltenden globalen Aufschwung. Die Bewertung des MDAX befindet sich zehn bis 15 Prozent über dem historischen Durchschnitt, weshalb wir von der Bewertungsseite keine weiteren positiven Effekte erwarten. Wir erachten eine Outperformance der Nebenwerte als wahrscheinlich, da diese ein besseres Wachstumsprofil aufweisen und der M&A- und IPO-Markt gerade für diese Assetklasse weiter positive Impulse geben kann“, so die Nebenwerte-Expertin. Der Fonds wurde im Oktober 2005 aufgelegt. Anleger, die von Anfang an dabei waren, konnten bisher eine Performance von 258 Prozent erzielen. Investoren müssen bei Nebenwerten teilweise mit höheren Schwankungen rechnen als bei Blue Chips. Das zeigt sich auch im maximalen Drawdown. Auf Sicht von zehn Jahren lag der maximale Verlust des Fonds bei 59,3 Prozent. Christian Bayer