F&C HVB-Stiftungsfonds
Der Bankrott Griechenlands ist fürs Erste abgewendet, aber das Misstrauen an den Märkten schwelt weiter. In solchen Zeiten bevorzugen langfristig orientierte Investoren oft eine vorsichtige Anlagepolitik: Kapitalerhalt ist das Gebot der Stunde. Für diese Strategie eignet sich ein defensiver Mischfonds wie der F&C HVB-Stiftungsfonds, der mit einem erfahrenen Management und einer relativ guten Performance überzeugt.
Die Zahl ist gigantisch. 110 Mrd. Euro umfasst das Kreditpaket, das die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds geschnürt haben, um einen Bankrott Griechenlands abzuwenden. Spekulanten haben Blut geleckt, ließ sich mit dem Verkauf griechischer Bonds doch viel Geld verdienen. Andere Staaten wie Portugal, Irland, Italien, Großbritannien oder Spanien plagt ebenfalls ein gravierendes Schuldenproblem. Welches Land die Finanzmärkte als Nächstes ins Visier nehmen, lässt sich kaum seriös prognostizieren. Deutschland gilt dagegen unverändert als erstklassiger Schuldner. Deutsche Staatsanleihen sind daher weiter gefragt. Allerdings wäre es auf lange Sicht wegen der höheren Rendite am Aktienmarkt falsch, auf solide Aktien etablierter Konzerne zu verzichten. Die Kombination aus Anleihen bester Bonität und Euroland-Standardwerten gelingt Chris Childs, dem Manager des F&C HVB-Stiftungsfonds, besonders gut.
Fondsmanager von Anfang an
Chris Childs arbeitet seit 1993 für den britischen Finanzkonzern Foreign & Colonial (F&C) und übernahm 2001 die Leitung des HVB-Stiftungsfonds. Dieser wurde von der UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) für Stiftungen aufgelegt, die neben dem Erhalt ihres Vermögens auf regelmäßige und planbare Erträge angewiesen sind. So zahlt der Fonds jedes Jahr im Januar eine Ausschüttung in Höhe des Geldmarktsatzes (12-Monats-EURIBOR) plus 1%, die 13 Monate zuvor angekündigt wird. Für Januar 2011 sind 22,05 Euro je Anteil geplant. Daraus errechnet sich eine aktuelle Rendite von 2,2%. Gespeist werden die Erträge des Fonds vor allem von deutschen Staatsanleihen. Hinzu kommen Firmenbonds hoher Bonität (Anteil maximal 10%). Das Rentenportfolio weist derzeit eine durchschnittliche Restlaufzeit von gut zwei Jahren auf. Dadurch bleibt das Kursrisiko im Falle steigender Kapitalmarktrenditen begrenzt. „Wir investieren in der Regel zu 30% in Aktien und zu 70% in Renten. So erhalten wir mittel- bis langfristig das in unseren Augen bestmögliche Risiko-Ertrags-Profil“, beschreibt Chris Childs seine Investmentpolitik.
Zusatzerträge aus Derivaten
Bis zu 35% des Fondsvermögens stecken in Bluechips aus dem EURO STOXX 50. Ende März betrug die Quote 28%. Zu den größten Aktienpositionen gehören Total, Telefónica, Sanofi-Aventis, E.ON und Siemens. Neben Dividenden bringt das Geschäft mit Derivaten zusätzliche Erträge. Dabei verkauft das Management Call-Optionen auf Einzelwerte und den EURO STOXX 50. Seit der Auflage schaffte der Fonds eine Rendite von gut 4% per annum, in den vergangenen fünf Jahren waren es noch 3,5%. Damit schnitt er zwar in der Kategorie defensive Mischfonds exzellent ab. Bei einem Ausgabeaufschlag von bis zu 5% dauert es aber länger als ein Jahr, bis der Anleger die Kaufspesen verdient hat. Der Fonds wird allerdings auch an der Börse gehandelt. Der Spread beträgt etwa 1%.