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Flugzeuge als Sachwertfonds können Depot ergänzen

Sachwertfonds und insbesondere Flugzeugfonds liefern in Zeiten von Nullzinspolitik gute Erträge. Der Grund: Sachwerte entwickeln sich weitestgehend unabhängig von den Aktienmärkten. Das macht gerade in der jetzigen Zeit ihre Attraktivität aus. Anselm Gehling analysiert, wie es funktioniert.

BÖRSE am Sonntag

Sachwertfonds und insbesondere Flugzeugfonds liefern in Zeiten von Nullzinspolitik gute Erträge. Der Grund: Sachwerte entwickeln sich weitestgehend unabhängig von den Aktienmärkten. Das macht gerade in der jetzigen Zeit ihre Attraktivität aus.

Von Anselm Gehling

Aktien als Alternative zu Staatsanleihen und anderen verbreiteten Sparformen werden häufig genannt und ihre Dividende sei der neue Zins. Dabei wird gerne übersehen, dass Aktien auch einbrechen können insbesondere nach den hohen Kursen in den letzten Jahren. Und auch Dividenden können gekürzt werden. Anleihen wiederum, wenn sie von Privatanlegern überhaupt noch gekauft werden können, haben immer das Risiko des Totalverlusts und bieten mehrheitlich kaum noch eine ansehnliche Rendite.

Wer Sachwerte dabei gänzlich aus seiner Depotplanung streicht, blendet damit auch eine ganze Anlageklasse aus, deren Eigenschaften sie zu einer echten Alternative zu Anleihen und Aktien machen. Gerade die langlebigen Wirtschaftsgüter haben den Vorteil, dass sie weit weniger starken Marktschwankungen ausgesetzt sind als börsennotierte Wertpapiere wie Aktien, der tägliche An- und Verkauf von Beteiligungen ist nicht vorgesehen. Gleichzeitig generieren Sachwerte stabile, gut kalkulierbare Erträge, womit Anleger über einen Zeitraum von zehn bis 20 Jahren planen können.

Neben Flugzeugen bieten Alternative Investmentfonds (AIFs), die nach dem Kapitalanlagegesetzbuch konzipierten Beteiligungsmodelle, Investoren Zugang zu einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Sachwerte. Chancen und Risiken hängen dabei naturgemäß stark von Beteiligungsobjekt und von einer soliden Fondskonzeption ab. Der selbstverantwortliche Anleger ist also auch hier bei der Auswahl seines Investmentobjektes gefragt.

Insbesondere Flugzeuge gelten dabei aus unterschiedlichen Gründen als vergleichsweise risikoarmes Beteiligungsobjekt: Während Investoren das Flugzeug finanzieren, liegt der Betrieb mit allen damit verbundenen Risiken bei der Fluggesellschaft, an die der AIF das Gerät verleast. Die Leasingverträge werden dabei in der Regel langfristig abgeschlossen, sodass sichergestellt ist, dass über die Leasingraten der zum Kauf des Flugzeugs aufgenommene Kredit getilgt und Ausschüttungen an Anleger geleistet werden können. Setzt der AIF auf eine renommierte, bonitätsstarke Fluggesellschaft mit erfolgreicher Geschäftsstrategie, ist der Grundstein für den Anlageerfolg gelegt.

Ebenso wichtig für den Gesamterfolg eines Flugzeugfonds ist das Konzept für die Zeit nach Ablauf des Leasingvertrags. Für moderne und marktgängige Flugzeuge sind die Aussichten hier grundsätzlich gut und der Flugverkehr ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Selbst schwere Einbrüche durch wirtschaftlichen Niedergang oder auch Unglücke haben das grundsätzliche Wachstum der von Flugpassagieren weltweit geflogenen Kilometer allenfalls kurzfristig bremsen können. Die beiden großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing prognostizieren für die kommenden 20 Jahre ein jährliches Plus von fast fünf Prozent. Daraus ergibt sich auch der große Bedarf an neuen Maschinen, um einerseits ältere und ineffizientere Modelle zu ersetzen und anderseits die Flotten zu erweitern.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Flugzeugfonds ist, dass Flugzeuge weitgehend standardisierte und hoch mobile Produkte sind: Anders als etwa Immobilien oder Infrastruktureinrichtungen lassen sie sich weltweit verkaufen oder neu verleasen. Daraus können Anleger schließen, dass sich mindestens konservativ kalkulierte Verkaufserlös erzielen lassen, da der globale Wachstumstrend im Flugverkehr und die Nachfrage nach modernen Flugzeugen anhalten wird. Die erfreuliche Folge für Investoren sind dabei eine attraktive Ausschüttung und ein stabiles Gesamtergebnis.

Anselm Gehling verantwortet bei der Dr. Peters Group als Chief Executive Officer (CEO) das operative Management.