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Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen

Der Zeitpunkt für den Start ins Fondsleben hätte ungünstiger kaum sein können. Im Krisenjahr 2008 wurde der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen aufgelegt und in den Wettbewerb geschickt. Doch die Aufholjagd nach einem verlustreichen Start ist ziemlich beeindruckend. Im 3-Jahres-Vergleich lässt der Fonds seinen Vergleichsindex, den SDAX, locker hinter sich.

BÖRSE am Sonntag

Dieses Ergebnis ist vor allem dem Jahr 2011 zu verdanken. Da konnte das Fonds-Management einen deutlichen Wertzuwachs erzielen, während der SDAX im Jahresvergleich an Boden verlor. Offenbar zahlt sich so langsam der Ansatz des Fonds aus. Der Fonds wird nach Prinzipien des Value Investings geführt. So wird vor allem in Aktien investiert, die aus Sicht des Managements unterbewertet sind und eine hohe Sicherheitsmarge aufweisen.

Damit sollen einerseits die Risiken für die Investoren niedrig und andererseits die Chancen auf Renditen hochgehalten werden. Investitionsschwerpunkt ist das weite Feld der europäischen Nebenwerte, wobei vor allem Papiere aus dem deutschsprachigen Raum im Vordergrund stehen.

Renditevorteil bei Nebenwerten

Begründet wird dies mit der Feststellung, mit Small und Mid Caps seien historisch betrachtet höhere Renditen zu erzielen gewesen. Ziel des Fonds ist es, das Vermögen langfristig zu erhalten und aufzubauen. Value Investing erfordert ungeheure Disziplin. Nur so lassen sich höhere Renditen erzielen. Dabei ist es mit simplem „Buy and Hold“ nicht getan. Vielmehr werden die getroffenen Entscheidungen kontinuierlich überprüft und das Portfolio wird aktiv verwaltet.

Die drei Ps

Die Unternehmen, die als Investitionsziel infrage kommen, müssen vor allem eine Schnittmenge der drei Ps (Good People, Good Price und Good Product) aufweisen. „Good People“ bedeutet, dass in Unternehmen investiert wird, deren Management erfahren und ehrlich ist, langfristig denkt und auch selbst im Unternehmen investiert ist. Dazu kommt das „Good Product“: Das Geschäftsmodell muss einfach sein, sich bewährt haben und durch einen sogenannten breiten, tiefen Burggraben geschützt sein. Schließlich der „Good Price“: Dieser ergibt sich aus der hohen Sicherheitsmarge, die Aktien müssen deutlich unterhalb des fairen Werts notieren, die Verschuldung des Unternehmens muss gering sein, die Dividendenrendite hoch und der Free Cashflow muss ebenfalls hoch sein. Klar, dass unter solchen Bedingungen die Welt der Anlagemöglichkeiten schnell kleiner wird.

Stolzes Ergebnis

Im Rückblick war das Vorgehen jedenfalls erfolgreich. So konnte seit Auflage des Fonds eine jährliche Rendite von 11,25% erwirtschaftet werden. Die Benchmark legte dagegen lediglich um 0,35% jährlich zu. Beachtlich ist, dass die Volatilität des Fonds geringer als die der Benchmark ausfällt. Auf drei Jahre betrachtet lag sie im Fonds bei 12,22%, bei der Benchmark bei 19,03%. Seit Auflage des Fonds lag sie bei 15,55% gegenüber 22,85% bei der Benchmark.

Investitionsschwerpunkte

Zum Stichtag am 31. Januar 2012 hatte der Fonds sein Vermögen zu 64,45% in Aktien investiert, 34,87% des Vermögens waren in Rentenfonds und/oder Bonds untergebracht, der Kassenbestand war mit 0,68% dagegen recht gering. Auf deutsche Aktien entfielen 74,40% des Geldes, das in Aktien angelegt war, Italien folgte mit einem Anteil von 16,16% vor der Schweiz mit 3,36% und Frankreich mit einem Anteil von 3,33%. Bei den Einzelwerten gehören Advanced Inflight Alliance, Diasorin, Gruppo MutuiOnline, MLP, Reply S. p. A., Sto-Vorzüge und die Vorzugsaktien von WMF zu den größten Positionen. Der Fonds ist nicht nur für Stiftungen gedacht, sondern ist auch als Basisinvestment für private Anleger interessant.