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Franklin Mutual Global Disc

Die Furcht vor einem erneuten Rückfall in die Rezession ließ zwar nach guten Wirtschaftsdaten nach. Wegen der schwierigen Wirtschaftslage in den USA ist ein Double Dip aber nicht ganz auszuschließen. Für Anleger, die auf den Erhalt ihres Aktienvermögens großen Wert legen, eignet sich in diesen unsicheren Zeiten ein defensiv ausgerichteter Fonds wie der Franklin Mutual Global Disc.

BÖRSE am Sonntag

Ben Bernanke verbreitete am 21. Juli nicht gerade Optimismus. In seinem Auftritt vor dem US-Senat sprach der Chef der amerikanischen Notenbank Fed von einem „ungewöhnlich unsicheren Wirtschaftsausblick“. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, der schwache Häusermarkt und die europäische Schuldenkrise könnten den Aufschwung gefährden. Für 2010 rechnet Bernanke mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den USA zwischen 3,0 und 3,5%.

Auf einen Blick eine hohe Rate - für einen raschen Abbau der Arbeitslosigkeit ist sie allerdings zu niedrig. Deshalb schwächelten die Aktienmärkte zunächst, erholten sich aber in der Folge wieder, weil die Unternehmensberichte zum Juni-Quartal meist besser ausgefallen waren als erwartet. Dabei profitierten die Konzerne massiv von staatlichen Investitionsprogrammen, die jedoch im zweiten Halbjahr 2010 sukzessive auslaufen. Und die Boomregionen Asiens sind wohl noch nicht stark genug, den globalen Konjunkturmotor im Alleingang anzukurbeln.

Deutliche Outperformance in Baissephasen

Sollte sich also die Wirtschaft in den Industriestaaten in den kommenden Monaten stärker abschwächen als vermutet, könnte es zu einem erneuten Rückfall in eine Rezession kommen, dem Double Dip. Die Mehrheit der Volkswirte hält dieses Szenario zwar für sehr unwahrscheinlich, ganz ausschließen wollen es aber die wenigsten. Für Anleger ist diese Situation extrem schwierig: Denn hält der Aufschwung im kommenden Jahr an, steigen auch die Unternehmensgewinne deutlich. Kommt es dagegen zu einer stärkeren Abschwächung, werden die Zuwächse weitaus geringer ausfallen. Zyklische Aktien sind in diesem Fall besonders gefährdet. Ihnen drohen Kursrückschläge. Weniger konjunkturabhängige Aktien halten sich dagegen relativ stabil. Das half einem extrem defensiv ausgerichteten Aktienfonds wie dem Franklin Mutual Global Disc zum Beispiel im Jahr 2008 zu einer enormen Outperformance: Auf Dreijahressicht schnitt der Fonds um 4,5% per annum besser ab als die Benchmark MSCI World und hängte die anderen Fonds seiner Kategorie sogar um 5,9% jährlich ab.

Alkohol- und Tabakkonzerne zählen zu den größten Positionen

Konsumgütertitel dominieren das Fondsportfolio, weil die Branche für ihre Dividendenkontinuität bekannt ist. Zu den größten Positionen im Portefeuille mit etwa 100 verschiedenen Wertpapieren gehören die Genussmittelkonzerne British American Tobacco (2,4% des Vermögens), Carlsberg (2,2%), Imperial Tobacco Group (2,1%) und Pernod Ricard (2,0%). Bei der Titelauswahl verfolgen die Fondsmanager, Peter Langerman und Philippe Brugere-Trelat, einen an fundamentalen Kriterien ausgerichteten Bottom-Up-Ansatz. Generell gilt Kapitalerhalt als oberstes Anlageziel, was den Kassenbestand in Baissezeiten drastisch anwachsen lässt. Da der Fonds viel Cash in US-Dollar hält und oft stark in amerikanischen Aktien investiert ist, besteht ein erhöhtes Währungsrisiko für Euro-Anleger.

Weiterer Kritikpunkt ist die überdurchschnittliche Gebührenbelastung: Die Gesamtkostenquote (TER) betrug 2009 fast 1,9%. Der Ausgabeaufschlag von derzeit 5% kann auf bis zu 6,5% steigen. Dieses Agio fällt jedoch weniger ins Gewicht, weil der Franklin Mutual Global Disc an deutschen Börsen notiert wird. Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs liegt in Frankfurt bei 0,8%.