Geschlossene Fonds: Versorgungsschiffe für die Ölindustrie
Nordcapital, das Hamburger Emissionshaus für geschlossene Fonds, brachte am Montag vergangener Woche seinen dritten Offshore-Fonds auf den Markt.
Nach erfolgreicher Platzierung der beiden Vorgängerfonds können sich Anleger erneut an zwei modernen Plattformversorgungsschiffen für die Öl- und Gasindustrie beteiligen. Plattformversorgungsschiffe, im Bereich der geschlossenen Fonds ein noch junger Schiffstyp, sind spezialisierte Hightech- Schiffe. Sie stellen die Versorgung zwischen den Landbasen und den Bohr- und Förderstellen sicher.
So schaffen die Schiffe vom Festland herbei, was Bohrinseln und Fördereinheiten zum Betrieb benötigen, unter anderem Bohrgerät, Frischwasser, Verpflegung, Brennstoff, Zement und Ersatzteile. Eingesetzt werden sie weltweit. Die Charterraten im Offshore-Markt entwickeln sich unabhängig von jenen der Handelsschifffahrt. Das große Potenzial für Plattformversorgungsschiffe erwächst aus einer hohen Nachfrage nach Schiffen mit modernsten Sicherheitsstandards. Zusätzlicher Bedarf an diesem Schiffstyp resultiert aus der veralteten Flotte: 37% der rund 900 Schiffe sind älter als 20 Jahre.
Seit dem nachhaltigen Anstieg des Ölpreises auf über 40 US-Dollar pro Barrel im Jahr 2004 haben sich die Investitionen in die so genannte Offshore-Exploration und -Förderung verdoppelt. „Wir sind überzeugt, dass die Ölförderung auf dem offenen Meer weiter zunehmen wird und sich der Ölpreis bereits mittelfristig bei über 60 US-Dollar einpendelt“, sagt Florian Maack, Geschäftsführer des Nordcapital Emissionshauses. Davon geht auch die International Energy Agency (IEA) aus: In ihrem aktuellen Marktbericht vom November 2008 prognostiziert die IEA trotz der momentanen Weltwirtschaftslage einen durchschnittlichen Ölpreis von über 100 US-Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2015.
Charterverträge werden im Offshore-Markt in der Regel für kurze Zeit abgeschlossen. Nordcapital hat das Angebot daher mit einem dreijährigen Chartervertrag unterlegt, der anfängliche Auszahlungen von 9% ermöglicht. Hinzu kommt die Aussicht auf zusätzliche Einnahmen während der Festcharter: Wird das Schiff von der E.R. Offshore Reedereigesellschaft zu besseren Konditionen weiter verchartert, erhält die Fondsgesellschaft 50% des zusätzlichen Verdienstes. „Mit der dreijährigen Mindestvercharterung, der zusätzlichen Chance auf Mehrerlöse sowie den günstigen Kaufpreisen bieten wir Anlegern eine einzigartige Beteiligung“, erklärt Maack das Konzept. Die „E.R. Narvik“ und „E.R. Haugesund“ wurden zu einem gutachterlich bestätigten günstigen Kaufpreis von jeweils 30,45 Mio. US-Dollar erworben. Marktpreise vergleichbarer Schiffe mit Rolls Royce-Design liegen derzeit zwischen 33 und 35 Mio. US-Dollar.