Invesco Euro Corporate Bond Fund - von Unternehmensschulden profitieren
Anleger kaufen Unternehmensanleihen aus verschiedenen Gründen. Einmal bieten Unternehmen regelmäßig höhere Zinsen als staatliche Schuldner und es lassen sich recht zuverlässige Zinseinnahmen erzielen. Zum anderen kann man mit ihnen das Depot diversifizieren, auch was Regionen und Sektoren betrifft. Der Invesco Euro Corporate Bond Fund hat sich dabei auf Unternehmensanleihen aus Europa konzentriert.
Die Begründung klingt plausibel. Während die Augen der Investoren auf die Schuldenprobleme der Industrieländer gerichtet seien, profitierten die europäischen Unternehmen von insgesamt soliden Bilanzen, hoher Liquidität und geringer Verschuldung. Daher sind Unternehmensanleihen eine attraktive Anlageklasse, selbst wenn die Wertzuwächse künftig moderater als bislang ausfallen sollten.
Investment Grade im Fokus
Der Fonds soll im Vergleich zu einer Aktienanlage einen wettbewerbsfähigen Gesamtanlageertrag in Euro erwirtschaften. Vorbedingung dabei ist die relative Sicherheit des Kapitals. Dazu werden zumindest zwei Drittel des Fondsvermögens in Schuldtitel oder andere auf Euro lautende Instrumente angelegt, die von Unternehmen emittiert werden. Vorrangig wird das Geld in Investment Grade Bonds angelegt, der Fonds ist aber so flexibel, dass auch hochverzinsliche, risikoreichere Titel gekauft werden können. Anlagen in Nicht-Euro-Währungen und Investitionen in Titeln internationaler Schuldner des öffentlichen Rechts sind ebenfalls möglich. Hier darf aber höchstens ein Drittel des Vermögens angelegt sein. Währungsrisiken sollen dabei abgesichert werden.
Erfreuliche Performance
Der Fonds wurde vor sechs Jahren im März 2006 aufgelegt und ist damit noch recht jung. Auf Sicht von fünf Jahren hat das Fondsmanagement einen Wertzuwachs von 36,33% erwirtschaftet. Der Vergleichsindex konnte im gleichen Zeitraum lediglich um 16,96% zulegen. Seit Auflage des Fonds wurde eine Performance von 38,39% erzielt. Dabei ist zu bedenken, dass der Fonds in seiner recht kurzen Zeit des Bestehens schon zwei veritable Finanzkrisen erleben durfte.
Bankanleihen bevorzugt
Von Bankaktien will an der Börse kaum jemand etwas wissen. Titel von Kreditinstituten haben in den letzten Jahren enorm gelitten. Der Invesco Euro Corporate Bond Fund hingegen setzt derzeit ganz bewusst auf Schuldtitel, die von Banken emittiert werden. Im jüngsten monatlichen Bericht des Fondsmanagements heißt es: „Wir sind überzeugt, dass Bankschuldtitel die attraktivsten Wertzuwachschancen im Investment-Grade-Markt bieten, und setzen hier einen entsprechenden Schwerpunkt.“ Diese Haltung bestätigt auch ein Blick in die Rangliste der Einzeltitel. Größte Position ist mit einem Anteil von 4% die Intesa Sanpaolo, die Citigroup liegt auf Rang 2 mit einem Anteil von 3,9%. Die Lloyds Banking Group rangiert auf dem dritten Platz und kommt auf eine Gewichtung von 3,8%. Mit einem etwas größeren Abstand folgen dann Papiere der Unicredit (3,4%), der Société Générale (2,9%), der Bank of America (2,7%) und der Barclays Bank (2,5%). Ebenfalls zu den zehn größten Positionen gehören die Allianz, die UBS und die BNP Paribas. Damit stammen die Top-10-Schuldner allesamt aus der Finanzbranche.
Die Fondsgelder sind zu 35,2% in Titeln mit einem A-Rating untergebracht. 34,3% sind in Titeln mit einem BBB-Rating angelegt. Weitere 11,2% stecken in Schuldtiteln, die mit BB bewertet sind. In der Kasse lagen Ende Juni noch 10% des Fondsvermögens.
Fazit
Angesichts der Schwäche und der Unsicherheiten bei den Staatsanleihen sind europäische Unternehmensschuldverschreibungen durchaus eine attraktive Alternative. Die Übergewichtung des Finanzsektors sollten Anleger beachten. Das Fondsmanagement geht offensichtlich davon aus, dass keines der Finanzinstitute in eine Schieflage geraten wird – oder wenn doch, dass die öffentliche Hand eingreifen würde. Anleger, die mit dieser Ansicht konform gehen, finden im Invesco Euro Corporate Bond Fund ein attraktives Investment.