Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
ETFs & Fonds >

JB German Value - Noch viel Luft bei DAX und Co.

Fast 30% hat der deutsche Leitindex im vergangenen Jahr schon zugelegt. Trotzdem sind weitere Kursgewinne drin, sagt Oliver Maslowski. Der Fondsmanager des Julis Bär German Value hält einen Anstieg auf bis zu 8.500 Punkte für möglich. Seiner Meinung nach profitieren die Aktien deutscher Unternehmen von einer weltweiten Belebung der Investitionstätigkeit. Zudem notierten viele Titel immer noch unter ihrem fairen Wert.

BÖRSE am Sonntag

Die Rally am deutschen Aktienmarkt, die den DAX im vergangenen Jahr schon in die Nähe des Allzeithochs von 8.151 Punkten trieb, ist noch nicht zu Ende. Ende Dezember 2013 könnte der deutsche Leitindex einen neuen Rekordstand von 8.500 Punkten aufweisen, prognostiziert Oliver Maslowski. Der aus München stammende Manager ist für den Julius Bär German Value verantwortlich. Der Fonds investiert nach dem Value-Ansatz in deutsche Aktien, die im DAX oder den anderen Börsensegmenten gelistet sind. Im vergangenen Jahr erzielte er ein Plus von 25,6% und blieb damit leicht unter der Benchmark. Auf Sicht von zehn Jahren schnitt der Fonds mit 190% aber immerhin zwei Prozentpunkte besser ab als der Vergleichsindex.

Keine Alternative zu Aktien

Für einen weiteren Anstieg in diesem Jahr sprechen nach Ansicht von Maslowski die anhaltend weltweit lockere Geldpolitik der Notenbanken, die vielerorts negativen Realzinsen und die große Zahl an Investoren, die noch zu wenig in Aktien investiert seien. Tatsächlich wollen laut einer Umfrage des Bundesverbandes Investment und Asset Management institutionelle Investoren wie Pensionskassen oder Versicherungen ihre Aktienquoten hochfahren, da sie mit den Minizinsen von Staatsanleihen ihre Renditeziele nicht erreichen können. Sachwerte sind da die bessere Alternative.

Kurstreibend werde sich vor allem aber die global wieder belebenden Investitionstätigkeit auswirken. „Das ist positiv für deutsche Unternehmen, weil sie nahezu alle Produkte und Dienstleistungen anbieten, die in einem neuen Investitionszyklus gefragt sind.“ Der Bedarf an Maschinen, Chemikalien und Anlagentechnik bis hin zu IT-Infrastruktur und Automobilen sei groß.

Gekauft wird, wer die Preise bestimmen kann

Bei der Titelauswahl konzentriert sich der Manager insbesondere auf die Unternehmen, die in ihrer Branche Marktführer sind und damit auch über eine gewisse Preisgestaltungsmacht verfügen. Dazu zählt Maslowski zum Beispiel SAP. Der Technologiekonzern weist im Bereich Enterprise-Software einen Marktanteil von 25% auf. Eine noch stärkere Marktposition hält TUI. Das Unternehmen bringt es im europäischen Tourismus auf einen Anteil von 30%. SAP ist im Portfolio des JB German Value mit 9,8% am höchsten gewichtet. Auf TUI hat Maslowski 3,7% der Mittel verteilt.

Weiteres Kriterium für ein Engagement des Fondsmanagers ist die Dividendenrendite. Maslowski hat sich daher beim Online-Mobilfunkanbieter Drillisch und dem Telekommunikationsanbieter Freenet engagiert. Beide Unternehmen weisen jeweils eine Dividendenrendite von 8% auf. Zudem hält Maslowski Ausschau nach Aktien, deren wahrer Wert noch nicht von der Masse der Marktteilnehmer erkannt worden ist. Seiner Analyse zufolge entspricht der Börsenwert des Zementherstellers KHD aktuell gerade einmal den Cash-Beständen des Unternehmens. Für Maskolwski ist KHD daher ein Kauf.

Fazit: Ein weiterer Kursanstieg deutscher Aktien ist möglich. Die Konzentration auf Marktführer und günstige Titel sowie die Aufteilung der Mittel auf Blue-Chips, Small und Midcaps ist vielversprechend. Allerdings droht die Eurokrise wieder aufzuflammen. Einem damit möglicherweise einhergehenden Abschwung auf breiter Front wird sich auch das Portfolio des JB German Value nicht entziehen können.