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Kapitalfonds L. K. Family Business

Mittelständische Unternehmen verfolgen häufiger langfristige Strategien als Großkonzerne. Das gilt vor allem für eigentümergeführte Gesellschaften wegen der größeren Kontinuität in der Geschäftsleitung. Obwohl sich die Aktien dieser Unternehmen langfristig überdurchschnittlich positiv entwickeln, fristen sie an der Börse oft ein Schattendasein, weil Investoren marktenge Titel scheuen. Dennoch lohnt ein Blick auf den Kapitalfonds L. K. Family Business, weist der Fonds trotz geringer Wertschwankungen doch seit Jahren exzellente Performance-Daten auf.

BÖRSE am Sonntag

Welcher Fondsmanager wird da nicht neidisch? Seit Auflegung im Herbst 2003 erwirtschaftete der Kapitalfonds L. K. Family Business bis April 2011 im Schnitt eine jährliche Performance von 12%. Diese beeindruckende Rendite ist zwar einerseits dem guten Timing geschuldet. Immerhin waren 2003 die Aktienkurse durch die Bank niedrig. Andererseits schafften die europäischen Börsen bei Weitem nicht so viel: Der Vergleichsindex EURO STOXX 600 kletterte im selben Zeitraum nur um 6,3% per annum.

Die Ursache des Erfolgs muss also tiefer liegen: Der Fonds investiert ausschließlich in europäische Familienunternehmen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass diese langfristig besser abschneiden als von externen Managern geführte Gesellschaften, weil sie weniger auf kurzfristige Gewinnmaximierung setzen. Stattdessen agieren sie langfristiger und setzen oft auf besonders lukrative Nischen, die für Konzerne schlicht zu klein sind. 

Aufwendiger Auswahlprozess

Aber natürlich ist nicht jede mittelständische Firma erfolgreich. Die richtigen Aktien zu finden ist eine große Kunst. Das Management wählt seine Positionen nach 22 qualitativen und quantitativen Kriterien aus. Zum Anlageuniversum gehören alle europäischen Unternehmen, bei denen die Eigentümerfamilien einen nennenswerten Einfluss auf die Geschäftsleitung haben. Beim Auswahlprozess kommt es zum Beispiel entscheidend auf das Verhältnis zwischen freiem Cashflow und dem Enterprise Value an. Ein Unternehmen muss aber auch im brancheninternen Vergleich überzeugen.

Dabei werden 20 Titel aus dem Segment Large und Mid Caps sowie 20 Titel aus dem Segment Small Caps ins Portefeuille genommen und anfänglich mit jeweils 2,5% gewichtet. Halbjährlich werden die Gewichtungen wieder zurückgestellt. Auf kurzfristige Marktschwankungen reagiert das Management mit Short-Positionen im EURO-STOXX-50-Future von bis zu 20% des Fondsvermögens. In den vergangenen Jahren war der Fonds relativ deutschlandlastig, während mittlerweile Schweizer Aktien dominieren. Auf die Branchen Industrie (41,3%), Konsumgüter (38%) und Chemie/Pharma (18,2%) entfielen Ende April fast alle Investments. Dagegen spielten Finanztitel, Autos und Versorger kaum eine Rolle. Auf lange Sicht hat sich das gelohnt: Bei höheren Renditen war die Volatilität geringer als in den marktbreiten Aktienindizes. Kurzfristig fällt der Fonds aber immer mal wieder hinter den Markt zurück, wie das etwa im Januar der Fall war.

Keine Performance Fee

Mit einem Volumen von rund 190 Mio. Euro ist der Fonds nicht gerade groß. Trotzdem sind die Verwaltungskosten unterdurchschnittlich. Eine erfolgsabhängige Vergütung verlangt die Kapitalanlagegesellschaft GS&P ebenfalls nicht. Der Ausgabeaufschlag beträgt bis zu 5%, lässt sich aber durch eine Order an der Börse oder über einen Fondsvermittler reduzieren: Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs liegt beispielsweise in Frankfurt bei 0,8%. Die Orderspesen sind allerdings noch zu addieren.