Katastrophe in Japan: Immobilienfonds eingefroren
Seit dem 17. März nimmt die Fondsgesellschaft Union Investment Real Estate GmbH aufgrund der Auswirkungen der atomaren Katastrophe in Japan Anteilscheine am UniImmo Global (ISIN: DE0009805556) nicht mehr zurück beziehungsweise gibt keine neuen mehr aus. Der Fonds ist zu 14% in Immobilien im Raum Tokio investiert.
Seit dem 17. März nimmt die Fondsgesellschaft Union Investment Real Estate GmbH aufgrund der Auswirkungen der atomaren Katastrophe in Japan Anteilscheine am UniImmo Global (ISIN: DE0009805556) nicht mehr zurück beziehungsweise gibt keine neuen mehr aus. Der Fonds ist zu 14% in Immobilien im Raum Tokio investiert.
Die Gesellschaft begründet diesen Schritt damit, dass die Immobilien in Tokio wegen des Nuklearunfalls und der unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen neu bewertet werden müssten. „Sehr problematisch ist die aktuelle Situation auch für die investierten Anleger“, kommentiert der Hamburger Fachanwalt Peter Hahn von Hahn Rechtsanwälte Partnerschaft die Aussetzung der Rücknahme von Anteilscheinen. „Diese kommen zurzeit nicht an ihr Geld“, so Hahn weiter, „oder können ihre Anteile an der Börse nur mit deutlichen Abschlägen verkaufen.“
Der Fonds war am 1. April 2004 von der Union Investment aufgelegt worden. Er hat ein Volumen von 2,34 Mrd. Euro. Erst Anfang März hatte der Fonds die Fondsgebäude in Tokio abgewertet und dadurch hatten die Fondsanteile 4,5% ihres Wertes eingebüßt. Der Nettoinventarwert beträgt aktuell 51,60 Euro pro Anteil. Die Anteile werden allerdings zurzeit nur am Zweitmarkt für 47,50 Euro pro Anteil gehandelt. Dies entspricht einem Abschlag von rund 8%. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist über die zeitlich befristete Aussetzung unterrichtet worden.
Darüber hinaus hat auch die Warburg Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH mit Wirkung zum 22. März 2011 die Rücknahme und Ausgabe von Anteilen des Immobilien-Dachfonds RP Global Real Estate (Anteilklasse A: ISIN DE000A0Q9892, Anteilklasse T: ISIN DE000A0KEYG6) bis auf Weiteres ausgesetzt. Die Anteilrückgaben per 22. März 2011 konnten nicht mehr durchgeführt werden, da es der Gesellschaft bei den avisierten Rücknahmeverlangen derzeit nicht möglich ist, Vermögensgegenstände des Fonds angesichts der gegenwärtigen Situation des Marktsegments für Immobilienfonds zu angemessenen, die Interessen der Anleger wahrenden Preisen zu veräußern, wie Warburg Invest in eigener Sache mitteilt.
Eine entsprechende Anzeige an die BaFin ist erfolgt. Über die Wiederaufnahme der Rücknahme sowie der Ausgabe von Anteilscheinen wird Warburg Invest in gleicher Weise unterrichten.
Geschlossene Fonds: AHS startet neuen Sanierungsfonds
Mit dem ZOS Sanierungskapital Schiffe 2011 legt das Hamburger Emissionshaus AHS Fondskonzept GmbH & Co. KG seinen vierten geschlossenen Publikumsfonds auf. Es ist innerhalb eines Jahres bereits der zweite Fonds, der Sanierungskapital für von der Insolvenz bedrohte Schiffsfonds bereitstellt.
Im Gegensatz zu seinem Vorgängerfonds wird der ZOS Sanierungskapital Schiffe 2011 vermehrt außerhalb des Segmentes der Containerschiffe aktiv werden. Ein Zielsegment wird der Tankermarkt sein, in dem derzeit ein klarer Kapazitätsüberhang besteht und Überbrückungsliquidität vonnöten ist. AHS prognostiziert aufgrund der Erfahrungen mit dem Vorgängerfonds eine durchschnittliche Rendite von 10% im Jahr. Die Fondslaufzeit beträgt fünf Jahre, die Mindestzeichnungssumme 20.000 Euro.
Auch bei diesem AHS-Fonds handelt es sich bei Emissionsbeginn zunächst noch um einen Blind Pool, erste Investments sind aber aufgrund des bestehenden Netzwerkes des Fondsmanagements in Kürze zu erwarten. Den Zeitpunkt für seine Mehrwertstrategie erachtet AHS-Chef Andreas Hülsmann als günstig: „Kurzfristig steht noch eine Reihe von Schiffen vor Liquiditätsengpässen, mittel- bis langfristig hat die Schifffahrt aber gute Perspektiven.“
Wesentliches Merkmal von Sanierungsfonds ist die bevorzugte Stellung ihrer Investoren gegenüber den Altanlegern. Neben diesen Vorzugsstellungen der Anleger ist die weitgehende Steuerfreiheit der Erträge, die zum allergrößten Teil am Ende der Fondslaufzeit fällig werden, ein weiteres Kennzeichen der Beteiligung.