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MainFirst Germany - ganz auf Deutschland setzen

Der MainFirst-Germany-Fonds ist noch recht jung. Aufgelegt wurde er mitten in der Finanzkrise, der Vertrieb startete mehr als ein halbes Jahr später. Ein mutiger Schritt, denn damals war das Interesse an Finanzprodukten, insbesondere an Aktienfonds, sehr gering. Wie der Name bereits verrät, konzentriert sich der Fonds auf Deutschland.

BÖRSE am Sonntag

Als Anlageziel kommen Blue Chips sowie interessante Mid und Small Caps infrage. Sie dürfen mit bis zu 50% im Fonds gewichtet sein. Man verfolgt eine Kombination aus Momentum- und Bottom-up-Strategie. Investiert wird demnach in Aktien, die einerseits eine deutliche relative Stärke aufweisen und mit soliden fundamentalen Daten zu überzeugen wissen. Dazu gehören ein fähiges Management ebenso wie gute Wachstumsperspektiven. Nicht zuletzt sollten die ausgewählten Werte eine attraktive Bewertung aufweisen. Die Wahl kann sowohl auf Wachstums- als auch auf sogenannte Value-Werte fallen.

Anlageuniversum begrenzt

Nach diesem Ansatz ist das Anlageuniversum natürlich recht begrenzt. Der deutsche Aktienmarkt ist zwar recht groß, doch dürfte nur ein geringer Teil der notierten Unternehmen die Auswahlkriterien erfüllen. Nach Angaben der Fondsgesellschaft kommen für ein Investment rund 150 bis 200 Werte für eine Auswahl infrage. Daraus bilden etwa 20 bis 40 Titel das Portfolio. Das Fondsmanagement muss sich streng an ein vorgegebenes Risikomanagement halten.

Strenge Risikokontrolle

Danach wird regelmäßig eine Performance-Attributionsanalyse des Portfolios durchgeführt, zudem werden die einzelnen Positionen regelmäßig einer Trendanalyse unterzogen. Daneben dürfen große Über- bzw. Untergewichtungen einzelner Aktien von über 5% gegenüber dem Index nicht vorkommen. Auf diese Weise soll ein attraktives Chance/Risiko-Verhältnis erreicht werden. Als Vergleichsindex dient der HDAX. Dieser soll mit der Strategie regelmäßig outperformt werden. Das ist dem Fonds auf Sicht von zwölf Monaten zwar nicht gelungen, aber seit Start der Anteilsklasse konnte der Vergleichsindex geschlagen werden. Seit dem 5. Juni 2009 legte der Fonds um 55,8% zu, der Index verbesserte sich dagegen lediglich um 39,6%. Auch auf Sicht von sechs Monaten hat der Fonds die Nase vorn. Nach Ansicht von Fondsmanager Peter Ott ist es nur möglich, den Markt zu schlagen, wenn Nebenwerte eine Rolle spielen. Wenn man ausschließlich auf Standardwerte setze, sei eine Outperformance eher nicht erreichbar. Ott ist seit über 22 Jahren im Geschäft und kann eine entsprechende Erfahrung vorweisen. Bevor er seinen Job bei MainFirst antrat, war er bei der UBS für zwei Deutschlandfonds verantwortlich, die ihre entsprechenden Vergleichsindizes regelmäßig schlagen konnten. 

Asset-Allokation

Die zehn größten Positionen zum Quartalsultimo waren sämtlich Titel aus dem DAX. So war der Fonds in die Allianz, BASF, Bayer, Daimler, Deutsche Bank, E.ON, Münchener Rück, RWE, SAP und Siemens investiert. Aus den öffentlich zugänglichen Unterlagen geht dagegen nicht hervor, in welche Nebenwerte der Fonds derzeit investiert ist. Das ist wegen des relativ kleinen Universums zwar einigermaßen verständlich, aber für den interessierten Anleger eher unbefriedigend. Immerhin lässt der Jahresbericht einen Blick in das Portfolio des Fonds zum 31. Dezember zu. Wirkliche Überraschungen gibt es nicht. Zu den Nebenwerten im Portfolio zählen die Norma Group mit einem Anteil von 0,47% ebenso wie die EADS mit einem Anteil von 1,7%, die GEA mit 0,91% und Jungheinrich mit 1,15%. Hinzu kommen Leoni, Sixt, Lanxess, Pro7Sat1, SAF Holland und Südzucker. Für einen deutschen Investor eignet sich der Fonds bei einem langen Zeithorizont als Basisanlage. Das Risiko ist wegen der Begrenzung auf den recht engen deutschen Markt natürlich recht hoch.