Mehr als attraktive Ausschüttungen
In wenigen Wochen beginnt für Aktionäre die schönste Jahreszeit: Die Dividendensaison. Besonders in diesem Jahr gibt es Grund zur Freude. Denn Berechnungen der Commerzbank zufolge werden die durchschnittlichen Dividendenausschüttungen beispielsweise im DAX steigen.
In wenigen Wochen beginnt für Aktionäre die schönste Jahreszeit: Die Dividendensaison. Besonders in diesem Jahr gibt es Grund zur Freude. Denn Berechnungen der Commerzbank zufolge werden die durchschnittlichen Dividendenausschüttungen beispielsweise im DAX steigen. Nach der aktuellen Experteneinschätzung werden 18 Unternehmen des wichtigsten deutschen Aktienindex ihre Auszahlungen anheben. Kein Wunder, dass ETFs auf Dividendenstrategien gefragt sind.
Aktuelle Marktstatistiken bestätigen einen enormen Zulauf: 2013 erlebten Index-Produkte auf Dividendenstrategien weltweit Mittelzuflüsse in Höhe von 29 Milliarden US-Dollar und gehörten damit zu den am stärksten nachgefragten Produkten. Ein Grund dafür ist das anhaltende Niedrigzinsumfeld. Viele Investoren sehen in Dividendenaktien renditestarke Alternativen etwa zu Anleihen. Während beispielsweise selbst zehnjährige Bundesanleihen aktuell mit weniger als zwei Prozent rentieren, sind mit Dividendenindizes Ausschüttungen in mittlerer einstelliger Höhe und mehr möglich.
Beispielsweise weist der EURO STOXX Select Dividend 30 Index für Dividendentitel aus der Eurozone derzeit eine Dividendenrendite von rund 4,2 Prozent auf, während die Ausschüttungsquoten in anderen Anlageregionen noch deutlich höher sind. Der STOXX Global Select Dividend 100 Index, der ein weltweites Portfolio zusammenstellt, bietet derzeit beispielsweise eine Dividendenrendite von knapp 7,2 Prozent.
Die Methodik der Dividendenindizes hat sich verfeinert und weiterentwickelt. Die Zusammenstellung der STOXX Select Dividend Indizes etwa erfolgt über die Höhe der Dividendenrendite, setzt daneben aber eine stabile Dividendenhistorie und eine verhältnismäßige Ausschüttungsquote voraus. Damit die Ausschüttungen nicht zu Lasten der Unternehmenssubstanz gehen und zusätzlich Spielraum für Investitionen lassen, darf die Dividendenauszahlung – beispielsweise für den europäischen Index – höchstens 60 Prozent des Gewinns betragen.
Investition im Sinne des Value-Investments
Aber nicht allein die attraktiven Ausschüttungen machen die Dividendenportfolios attraktiv. Durch die Dividendenkriterien werden besonders werthaltige Unternehmen im Sinne des Value-Investments, das unter anderem Investment-Legenden wie Warren Buffett oder Benjamin Graham bekannt gemacht haben, in das jeweilige Indexportfolio aufgenommen. Die Indizes überzeugen deshalb in typischen Kriterien für Value-Strategien. Hierzu gehören beispielsweise ein niedriges Kurs-Gewinn- (KGV) oder Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).
Beim STOXX Europe Select Dividend 30 sinkt das Verhältnis zwischen Kurs und Gewinn im Vergleich zum breiten Marktindex STOXX Europe 600 deutlich von 59,07 auf 16,38. Ebenso überzeugt der Dividendenindex mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,41, während der Gesamtmarkt hier einen Wert von 1,87 aufweist. Die überzeugenden Value-Kennziffern des STOXX Europe Select Dividend 30 Index drücken sich auch in einer stabilen und kontinuierlichen Wertentwicklung aus. So erzielte der Dividendenindex seit 1998 eine durchschnittliche Wertsteigerung von 3,3 Prozent pro Jahr. Allerdings verzeichneten sie in der Finanzkrise nach 2007 höhere Verluste als der Gesamtmarkt, da sie damals unter dem vergleichsweise hohen Anteil an Finanztiteln gelitten haben.
Anleger können diese Dividendenstrategien in den wichtigsten weltweiten Anlageregionen einfach über eine Vielzahl von ETFs umsetzen. Die voraussichtlich attraktiven Ausschüttungen in diesem Jahr sind dabei nur ein Argument. Vielmehr finden Anleger in den intelligenten Dividendenindizes Instrumente, mit denen sich Value-Investments umsetzen lassen.