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ETCs - hohe Flexibilität bei tiefen Kosten

Nie war es einfacher, Rohstoffe wie Gold, Silber und &Ouml;l zu kaufen und zu handeln. M&ouml;glich macht dies der kometenhafte Aufstieg von Exchange Traded Commodities (ETCs) in den vergangenen Jahren. Sascha Specketer, Executive Director beim europ&auml;ischen ETF- und ETC-Anbieter Source UK Services Ltd., erl&auml;utert die Gr&uuml;nde f&uuml;r den Erfolg. <br /><br />B&ouml;rse am Sonntag: Herr Specketer, sowohl die Zahl der ETCs als auch das verwaltete Verm&ouml;gen dieser Produkte hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Was sind die Hauptgr&uuml;nde f&uuml;r diese Entwicklung?<br /><br />Sascha Specketer: Mit Hilfe von ETCs k&ouml;nnen sich Investoren zu niedrigen Kosten und &auml;u&szlig;erst flexibel im Rohstoffmarkt positionieren. Vor allem physisch besicherte ETCs, welche die Spotpreisentwicklung von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin abbilden, erfreuen sich einer gro&szlig;en Beliebtheit. Das hat zu einer ungleichm&auml;&szlig;igen Verteilung der Anlagen gef&uuml;hrt. Laut DB Research stehen physisch hinterlegte Gold ETCs aktuell f&uuml;r rund 80 Prozent des gesamten ETC-Marktes. Das steht im klaren Gegensatz zum Markt f&uuml;r Exchange Traded Funds (ETFs). Hier verteilt sich das Kapital deutlich ausgeglichener &uuml;ber ein breites Spektrum an Anlageklassen.<br /><br />B&ouml;rse am Sonntag: Dabei erm&ouml;glichen ETCs den Zugang zu allen Rohstoffgattungen &ndash; von einzelnen Industriemetallen wie Kupfer &uuml;ber &Ouml;l und Erdgas bis zu diversifizierten Rohstoffk&ouml;rben. Warum spielen diese Produkte derzeit kaum eine Rolle?<br /><br />Sascha Specketer: Wir sehen einen Hauptgrund darin, dass Rohstoffe im vergangenen Jahr schw&auml;cher als der Markt abschnitten. Unsere Kunden sind nach wie vor von den Vorteilen der Beimischung von Rohstoffen in ihr Portfolio &uuml;berzeugt. Doch sie m&ouml;chten diese Position zum richtigen Zeitpunkt eingehen. Ein weiterer Faktor ist, dass die meisten nicht auf Edelmetallen basierenden ETCs nicht den Spotpreis des zugrunde liegenden Rohstoffs abbilden. Sie beziehen sich stattdessen auf Terminkontrakte. Der f&uuml;r ein fortlaufendes Investment notwendige monatliche Rollvorgang kann dabei einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtrendite haben. Mittlerweile haben einige Anbieter Produkte lanciert, die sich auf optimierte Indizes beziehen. Dabei geht es im Kern darum, negative Rolleffekte zu minimieren. Bei physisch besicherten ETCs kann hingegen der Spotpreis abgebildet werden ohne dabei Terminkontrakte rollen zu m&uuml;ssen &ndash; was nat&uuml;rlich ganz im Sinne der Investoren ist. <br /><br />B&ouml;rse am Sonntag: Im ersten Halbjahr 2013 korrigierte der Goldpreis deutlich, was weltweit zu Abfl&uuml;ssen aus Gold ETFs und ETCs f&uuml;hrte. Was sagt diese Entwicklung &uuml;ber den aktuellen Zustand des ETC-Marktes aus?<br /><br />Sascha Specketer: Es stimmt, dass Exchange Traded Products auf Gold Abfl&uuml;sse verzeichneten. Per Ende Juni beliefen sie sich in europ&auml;ischen Produkten auf rund 5,9 Milliarden Euro. Doch betr&auml;gt das in ETPs auf Edelmetalle investierte Verm&ouml;gen noch immer &uuml;ber 28 Milliarden Euro. Wir sehen, dass heute viele Anleger strategisch in Gold investiert sind und einen Teil ihres Portfolios langfristig allokiert haben. Source verzeichnete im genannten Zeitraum sowohl Zu- als auch Abfl&uuml;sse. Dies zeigt uns, dass Investoren in der Preisentwicklung nicht nur einen Anlass sahen, Positionen zu reduzieren, sondern sie auch als Kaufgelegenheit nutzten. <br /><br />B&ouml;rse am Sonntag: Welche Punkte sollten Anleger neben der Terminkurve und ihrem Einfluss auf die Performance beim Kauf von ETCs noch beachten?<br /><br />Sascha Specketer: Es kommt entscheidend darauf an, dass ein Investor versteht, welche Art von Positionierung er kauft und wie sich diese in einem unterschiedlichen Marktumfeld verh&auml;lt. Au&szlig;er bei physisch investierten Edelmetall-ETCs ist die Wahl des Index sowie der Replikationsmethode sehr wichtig. Dar&uuml;ber hinaus f&uuml;hren von einer Bank ausgegebene strukturierte Schuldverschreibungen zu einem konzentrierten Kontrahentenrisiko gegen&uuml;ber dem Emittenten. ETCs werden in Europa &uuml;berwiegend in besicherter Form emittiert und versuchen, zum Teil auch durch den Einsatz mehrerer Gegenparteien, das Kontrahentenrisiko weiter zu minimieren.&nbsp; Beim B&ouml;rsenhandel sollten insbesondere Privatanleger darauf achten, dass ETCs eine geringe Geld/Brief Spanne aufweisen. Institutionelle Investoren handeln ETC &uuml;berwiegend ausserb&ouml;rslich und sind davon weniger betroffen, da ETCs wie ETFs&nbsp; entsprechend ihrer Nachfrage neu ausgegeben oder zur&uuml;ckgenommen werden k&ouml;nnen. Daher handeln ETCs grunds&auml;tzlich immer so liquide wie der vom ETC abgebildete Markt.

BÖRSE am Sonntag