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JETS

Der Berliner Kunst-Fotograf Thomas Florschuetz (*1957) widmet sich in „JETS“ der bizarren Ästhetik ausgedienter Militär-Kampfflugzeuge, die in der Wüste Arizonas endlich – da unbrauchbar – ihren Schrecken verloren haben. Aus sehr geringer Distanz erforscht er mit seiner Kamera die Oberfläche von Kampfjets und konzentriert sich dabei auf kleinste Details.

BÖRSE am Sonntag

Durch den vergrößerten Maßstab und diverse Blickwinkel nehmen die Objekte eine abstrakte Qualität an, die Florschütz zusammenstellt als ob er ein Gemälde komponieren würde. Was dabei herauskommt, sind großformatige Fotografien, die in der für ihn typischen, äußerst reduzierten Sichtweise einen ganz anderen Blick auf die Flugkörper erlauben. Florschütz konzentriert seinen Blick auf zerkratzte Lackierungen, verschiedenfarbige, teils abgelöste Beschriftungen, Stahl und Blech, offene Mechanik, Triebwerke, still stehende Propeller.

Die einstigen Garanten der Luftherrschaft mutieren durch den abstrahierenden Blick des Künstlers zu historischen Fundstücken aus einer längst vergangenen Zeit.

Auslöser für die Werkgruppe Jets war eine Reise des Fotografen durch den amerikanischen Südwesten, während der er in Tucson in Arizona auf das Pima Air and Space Museum stieß. Inspiriert von der Ambivalenz ihrer Erscheinung, Perfektion und Kühle ihres technischen Aufbaus schoss Florschuetz gleich die erste Reihe Fotos, die in einer zweiten Reise noch beträchtlich erweitert wurde und den Grundstock zu „Jets“ lieferte. Die Texte zu „JETS“ stammen von Alessandra Pace und Ulf Erdmann Ziegler. Ziegler, Jahrgang 1959, lebt in Frankfurt am Main. Seit 1989 schreibt er Essays zu Kunst und Gestaltung. Und wurde 2008 mit dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet.

JETS

Thomas Florschuetz
Verlag: Hatje Cantz Verlag
Klappenbroschur:
96 Seiten, 53 farbige Abb.
Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch
ISBN: 978-3-7757-2466-1
Preis: 35,00 Euro
www.hatjecantz.de