Pullover oder Smartphone zu Weihnachten?
Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken dürften in diesem Jahr Kleidung und Smartphones zählen. Doch über welches Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand profitieren Anleger vom Weihnachts-Konsumverhalten? Im aktuellen „Weihnachtsvergleich“ sehen wir uns daher Hugo Boss und Freenet etwas näher an.
Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken dürften in diesem Jahr Kleidung und Smartphones zählen. Doch über welches Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand profitieren Anleger vom Weihnachts-Konsumverhalten? Im aktuellen „Weihnachtsvergleich“ sehen wir uns daher Hugo Boss und Freenet etwas näher an.
Von Marcus Landau
Die Bundesbürger bleiben zu Weihnachten in Kauflaune. Im Schnitt wollen sie dieses Jahr 266 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie einer Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Von der anhaltend guten Stimmung der Verbraucher dürfte nach Einschätzungen der Studie der Fachhandel profitieren. Sieht man von Geld und Gutscheinen einmal ab, ist Kleidung – zumindest bei den Schenkenden – dabei wertmäßig das beliebteste Weihnachtsgeschenk.
Beide Aspekte (Fachhandel und Bekleidung) könnten in nicht unerheblichem Maße auch Hugo Boss, einem der weltweit führenden Hersteller von Herrenoberbekleidung, zugutekommen. Mit seinen verschiedenen Marken deckt das Unternehmen alle wichtigen Modebereiche ab, angefangen bei der klassischen Konfektion über Abend- und Freizeitmode bis hin zu funktioneller Sportswear und komplettierenden Accessoires. Mit Lizenzprodukten wie Brillen, Uhren sowie Düften und Kosmetik werden die Kollektionen ergänzt.
Rückkehr auf den Wachstumspfad
Während 2017 nach den bereits im Vorjahr eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen des Konzerns als Übergangsjahr zu sehen ist, rechnet das Boss-Management ab 2018 mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad. Als kritische Erfolgsfaktoren sehen die Analysten der DZ BANK dabei insbesondere die nachhaltige Rückkehr zu einem positiven Umsatzanstieg auf vergleichbarer Fläche im eigenen Einzelhandel, den nachhaltigen Ertrags-Turnaround im US-Geschäft und eine Wachstumsbeschleunigung im Online-Handel an. Temporäre Rückschläge würden im Großbritannien-Geschäft drohen (Brexit-Risiko), das mehr als 10% zum Konzernumsatz beiträgt.
Aktuell notieren Hugo Boss-Aktien, die aufgrund der attraktiven Dividendenrendite von 4,1 Prozent eine gewisse „Value-Komponente“ enthalten, bei rund 68 Euro. Der „Fair Value“ liegt nach Einschätzung der Analysten der DZ BANK etwas darüber – bei 75 Euro. Für risikoorientierte Anleger, die den fundamentalen Wert der Aktie ähnlich einschätzen, könnten deshalb Discount Optionsscheine Long eine interessante Investitionsmöglichkeit darstellen. Beispielsweise lässt sich mit einem Mitte Juni 2018 fällig werdenden Discount Optionsschein Long mit einem Basispreis von 60 Euro und einem Cap von 70 Euro (WKN DGF20U) schon bei per Saldo unveränderten Kursen der Aktie eine Seitwärtsrendite von rund 26 Prozent realisieren. Sollten sich die Anteile von Hugo Boss bis zum Bewertungsstichtag des Scheins am 15. Juni 2018 auf über 70 Euro verteuern, wäre sogar die Maximalrendite von rund 60 Prozent drin. In die Verlustzone geraten Anleger erst, wenn die Aktien des Bekleidungsunternehmens am 15. Juni 2018 unter 66,10 Euro notieren.
Hohe Cashflows und attraktive Dividendenrendite
Während Kleidung zu den bevorzugten Präsenten der Schenkenden zählt, würde sich der ein oder andere Empfänger möglicherweise mehr über ein neues Smartphone oder – insbesondere bei Männern sehr beliebt – ein TV-Abo in HD-Qualität freuen. Neben dem Beschenkten selbst profitieren hiervon auch Telekommunikationsunternehmen wie etwa Freenet. Der auf Deutschland fokussierte Mobilfunk-Reseller, der diverse Dienstleitungen und ergänzende Produkte im Mobilfunk und sonstigem „Digital Lifestyle“ anbietet, hat sich schon lange weit über den klassischen Vertragsvermittler hinaus entwickelt. So konnte mit dem Segment TV & Medien inzwischen sogar ein zweites Geschäftsstandbein aufgebaut werden.
Die Analysten der DZ BANK heben bezüglich der Aktienbewertung insbesondere den soliden operativen Cashflow hervor: „Da das Geschäftsmodell nur sehr niedrige Investitionen erfordert, kann das Unternehmen nachhaltig hohe Dividenden ausschütten“. So liegt die Dividendenrendite aktuell auch bei 5,3 Prozent (2017e). Den Einstieg in das Fernsehgeschäft sehen die DZ BANK-Experten als Zusatzoption für das Unternehmen an.
Für Trading-affine Anleger, die die Aussichten der Freenet-Aktie ebenfalls positiv bewerten, kommen möglicherweise Endlos Turbos Long (WKN DD2WHM) mit Basispreis und Knock-Out-Barriere von aktuell 27,79 Euro in Frage. Bei diesem Papier beträgt der Hebel momentan etwa. 8. Wem das zu ambitioniert erscheint, kann alternativ auch auf eine niedrigere Knock-Out-Schwelle von 24,68 Euro (WKN DGQ2AJ) zurückgreifen. Den überproportionalen Gewinnchancen der genannten Produkte steht natürlich auch ein Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust gegenüber, weswegen die Turbos eher als Depotbeimischung genutzt werden sollten.
Marcus Landau ist Derivate-Experte bei der DZ BANK.