Tomatenschlacht in Buñol - ein Spanien-Erlebnis der besonderen Art
Das 9.000-Seelen-Dorf Buñol liegt rund vierzig Kilometer von Valencia entfernt in einem bergigen Gebiet nahe der Küste. In der Umgebung der Stadt locken Naturräume wie beispielsweise die Höhle „Cueva Alta“, der Fluss Juanes oder die Turche-Höhle, in der zu Regenzeiten ein sechzig Meter hoher Wasserfall zu sehen ist. Einmal im Jahr jedoch verwandelt sich das Städtchen in ein rotes Tomatenmeer, dann, wenn es die traditionelle „Tomatina“ veranstaltet.
Es braucht ein paar Tonnen überreife Tomaten, Tausende von gut gelaunten Menschen sowie Furchtlosigkeit vor Obstflecken – schon kann man beim wohl kuriosesten Spektakel, das Spanien zu bieten hat, teilnehmen. Bereits seit 60 Jahren werden für den jeweils letzten Mittwoch im August im ostspanischen Buñol bis zu 120 Tonnen überreife Tomaten in Lastwagen ins Zentrum des Ortes gebracht, um genug Wurfmaterial für die legendäre „Tomatina“ bereitzuhalten.
Dieses Jahr fand die Tomatenschlacht am 26. August statt. Wie jedes Jahr wurden wieder bis zu 40.000 Gäste aus aller Welt empfangen, um sich in einer harmlosen Schlacht in den Straßen des sonst so beschaulichen Örtchens mit Tomaten zu bewerfen. Das Fest beginnt jedes Jahr traditionell mit einem gemeinsamen Frühstück auf der Plaza del Pueblo. Gegen 11 Uhr folgt das so genannte Schinkenstürmen, bei dem versucht wird, einen sieben Meter hohen, eingewachsten Baumstamm hinaufzuklettern, um an den Schinken zu gelangen. Punkt 12 Uhr fällt dann der Startschuss zur Tomatenschlacht, die exakt eine Stunde dauert. Nach nur wenigen Sekunden ist die gesamte Umgebung rot eingefärbt – nach Herzenslust kann man inmitten der roten Masse ausgelassen feiern. Um die Verletzungsgefahr gering zu halten, gehört es zum Ehrenkodex der teilnehmenden Kämpfer, die Tomaten vor dem Werfen in der Hand zu zerdrücken. Außerdem kommen nur überreife Früchte zum Einsatz.