Argentinien: Ende der Fahnenstange?

Weltweit glänzten 2013 viele Länderindizes mit einer sehr positiven Performance. Neue Rekorde inklusive. An die Hausse des argentinischen Aktienindex Merval reicht jedoch kaum ein Kursbarometer heran. In den vergangenen Monaten meldeten sich jedoch immer mal wieder die Bären zu Wort. So auch jüngst.

Mehr als 80 Prozent hat der Merval seit Jahresbeginn zugelegt. Hierbei berücksichtigt ist der jüngste kräftige Rücksetzer. In der Vorwoche hatte der Index noch einen neuen Rekord markiert und damit versucht die Konsolidierung seit Ende Oktober nach oben aufzulösen. Seinerzeit endete bei 5.697 Punkten eine rasante Rekordjagd, die das Kursbarometer allein von Juni um 96 Prozent in die Höhe katapultierte. Es bildete sich eine Fahnenstange aus. Ist nun ihr Ende erreicht?

Heftige Korrekturen wie jüngst gab es in den vergangenen Wochen mehrfach. Sie sind typisch für den generell sehr volatilen Index. Die Attacken der Bären waren bislang jedoch jeweils von kurzer Natur. Die Bullen meldeten sich immer zurück. Gelingt es ihnen auch diesmal? Unterstützung könnten die Zwischentiefs von November bei 5.176 und 5.088 Punkten sowie der 50-Tage-EMA bieten. Sollte Letzterer jedoch nachhaltig verletzt werden, könnte dies aus charttechnischer Sicht für eine ausgedehntere Korrektur sprechen. Die Region von 4.400 bis 4.000 Zählern wäre dann eine relativ kurzfristige durchaus vorstellbare Anlaufstelle.

Aus fundamentaler Sicht hat der Schwung zuletzt ebenfalls etwas nachgelassen. Die Zuwächse in der Industrieproduktion sind seit dem kräftigen Plus im Juni von 5,2 Prozent kontinuierlich rückläufig. Seit September sind sogar leichte Rückgänge zu verzeichnen. Im November waren es –0,5 Prozent. Vielleicht ein Vorbote für eine wieder nachlassende Wachstumsdynamik? Das argentinische BIP hatte sich seit dem zweiten Quartal 2012 kontinuierlich belebt, expandierte im zweiten Quartal 2013 um 2,6 Prozent zum Vorquartal und um 8,3 Prozent zum Vorjahresquartal. Die Zahlen für das dritte Quartal werden am 20. Dezember erwartet.